Erlebniswelt schaffen
22.05.2020 Region UnterfreiamtDas Altersheim Obere Mühle in Villmergen will sich weiter öffnen. Nach dem derzeit laufenden Umbau des Restaurants soll auch die Umgebung aufgewertet werden. Davon sollen nicht nur die Bewohner, sondern auch die Öffentlichkeit profitieren.
Alpakas für ...
Das Altersheim Obere Mühle in Villmergen will sich weiter öffnen. Nach dem derzeit laufenden Umbau des Restaurants soll auch die Umgebung aufgewertet werden. Davon sollen nicht nur die Bewohner, sondern auch die Öffentlichkeit profitieren.
Alpakas für alle
Obere Mühle will Aussenanlagen massiv aufwerten – Kostenpunkt: 1,25 Millionen Franken
Trotz Einschränkungen durch Corona: Das Altersheim Obere Mühle plant intensiv für eine Zeit, in der wieder viele Begegnungen möglich sind. Derzeit läuft der Ausbau des Restaurantbereichs, bereits im nächsten Jahr soll auch die Umgebung angepasst werden.
Chregi Hansen
Noch diese Woche soll das Baugesuch unterschrieben und nächste Woche eingereicht werden. Im August sollen dann die nötigen Gelder an einer ausserordentlichen Versammlung genehmigt werden. Die Obere Mühle in Villmergen macht vorwärts mit ihren Plänen, sich mehr zu öffnen und die Generationen zu vereinen.
Die erste Etappe dazu nähert sich dem Ende. Der Umbau für das neue Restaurant läuft auf Hochtouren. Ziel ist es, mit dem neuen Gastronomieangebot zusätzliche Besucher ins Haus zu locken. «Dank den getroffenen Schutzmassnahmen konnten die Arbeiten trotz Corona fortgeführt werden», erklärt Geschäftsleiterin Marianne Busslinger. Zwar kann der Zeitplan nicht exakt eingehalten werden, aber da das Heim für Aussenstehende derzeit sowieso geschlossen ist, fällt dies nicht ins Gewicht.
Neuen Namen gibt es später
«Im Moment sind wir an der genauen Planung der Inneneinrichtung, der Bestuhlung sowie des Farbkonzepts», so Busslinger weiter. Das Restaurant, welches in den Räumen des ehemaligen Speisesaals entsteht, soll sowohl für die Bewohner und ihre Besucher als auch Aussenstehende attraktiv sein. Dies unter anderem mit einem modernen Bestuhlungskonzept. «Hier entsteht ein Bijou», ist Präsident Marco Lauper schon jetzt überzeugt. Mit der Neueröffnung soll das Restaurant einen neuen Namen erhalten, darum wurde Anfang Jahr ein Namenswettbewerb lanciert. Wegen der Schliessung wurde dieser nun abgebrochen – trotz 70 Vorschlägen. «Wir haben uns entschieden, dass wir ihn neu lancieren, wenn der Gastrobereich wieder offen ist und man auch sieht, was wir hier alles gemacht haben», sagt der Präsident.
Das neue Restaurant ist nur ein Teil im grossen Plan, die Obere Mühle zu einem generationenübergreifenden Begegnungszentrum zu machen. Der nächste Schritt ist die Neugestaltung der Aussenanlage. «Wir haben das Ziel, hier eine Erlebniswelt zu schaffen», kündigt Lauper an. Schon heute gibt es im hinteren Bereich eine grosse Grünanlage mit einem Hirschgehege, welche allerdings nur wenig genutzt werden. Neu sollen hier Bewohnern, aber auch Besuchern und Gästen viele Aktivitäten geboten werden.
Attraktionen für Jung und Alt
Die Massnahmen sollen die Obere Mühle zu einem attraktiven Ort für Bewohner und Besucher jeden Alters machen. Vorgesehen sind etwa eine Kneippanlage mit einem Sinnesweg, ein Pétanque-Platz, ein Streichelzoo und ein Gehege mit Alpakas. Der Bachlauf wird aufgewertet, das Wegnetz erweitert, dazu kommt ein Generationenspielplatz für alle Sinne, bei dem Jung und Alt an verschiedenen Posten gefordert und unterhalten wird. Angedacht ist auch eine Hirschzucht und eine direkte Verbindung zum Waldlehrpfad – die Nachbarn haben ihre Einwilligung dazu bereits gegeben. «Was die einzelnen Geräte und Posten betrifft, so sind wir noch nicht fertig mit der Planung. Unser Ziel ist es, in diese Arbeit auch Bewohner, Mitarbeitende und Angehörige einzubeziehen. Beispielsweise könnte ein Enkel sagen, was er sich wünscht an Aktivitäten», führt Lauper aus.
Ganz neu gestaltet wird auch der Eingangsbereich. «Der jetzige Weg zum Eingang ist alles andere als attraktiv. Wir wollen ihm einen etwas südländischen Touch geben und einen attraktiven Terrassenbereich schaffen», erklärt der Präsident. Eine Möglichkeit ist es, hier Hochbeete zu stellen, die von den Bewohnern bestellt werden. «All die geplanten Massnahmen sollen auch der Aktivierung unserer älteren Bewohner dienen», so der Präsident. Ziel sei es, einen nachhaltigen Mehrwert für Bewohner, Mieter, Angestellte und Besucher, aber auch für die ganze Bevölkerung in der Umgebung zu schaffen. So kann die neue Aussenanlage mit ihren vielen Möglichkeiten auch für Projektwochen von Schulen dienen. «Wir schaffen hier ein wunderschönes Naherholungsgebiet von öffentlichem Interesse», ist Lauper überzeugt.
Offen sein für die Bevölkerung
Weil man davon ausgehen muss, dass ein solcher Ort zusätzliches Publikum anzieht, sind entlang der Strasse nach Hilfikon weitere Parkplätze angedacht. Diese sollen aber zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. Dann, wenn der Einbau des neuen Flüsterbelags stattfindet. «Derzeit laufen Gespräche mit Kanton und Gemeinde. Grundsätzlich haben wir das Okay für diesen Parkplatz und die Einfahrt in die Kantonsstrasse», berichtet Lauper. Von diesem neuen Parkplatz aus kann man auch direkt das Restaurant erreichen. Grundsätzlich soll die neue Aussenanlage rund um die Uhr für die Bevölkerung offenstehen. «Falls wir nicht wieder wegen einer Pandemie alles abriegeln müssen», meint der Präsident.
Mit der Spendensuche noch etwas warten
Die Pläne wurden zusammen mit einem Landschaftsarchitekten entwickelt und werden nächste Woche bei der Gemeinde eingereicht. An der ausserordentlichen Versammlung im August sollen dann die nötigen Mittel gesprochen werden, die Schätzungen belaufen sich auf 1,25 Millionen Franken. «Das ist viel Geld. Darum hoffen wir, einen Grossteil durch Spendenbeträge finanzieren zu können», so Lauper weiter. Konkret werde man mit der Sammlung der Gelder aber noch etwas zuwarten, bis sich die Situation normalisiert habe. Zudem lässt sich das Gesamtprojekt etappieren.
Die Verantwortlichen sind aber jetzt schon überzeugt, dass die Versammlung dem Antrag zustimmt, auch wenn noch nicht absehbar ist, wie viel am Schluss selber bezahlt werden muss. Wenn alles klappt, sollten die Arbeiten im Herbst 2021 abgeschlossen sein. Man kann sich sicher sein, dass die Eröffnung dann auch gebührend gefeiert wird. Schliesslich soll nicht nur das Gebäude, sondern die ganze Anlage mit möglichst viel Leben gefüllt werden. «Die neue Anlage wird die Verbindung von Dorf und Umgebung zu unserem Haus noch mehr stärken», ist Lauper denn auch überzeugt.