Ausbau der Kanti Wohlen prüfen
15.05.2020 WohlenMotion von SVP-Grossrat Roland Vogt zur Entwicklungsstrategie der Aargauer Mittelschulen
Bei der Entwicklungsstrategie der Aargauer Mittelschule soll das Ausbaupotenzial von bestehenden Standorten genauer geprüft werden. Damit sind vor allem die Standorte Aarau und ...
Motion von SVP-Grossrat Roland Vogt zur Entwicklungsstrategie der Aargauer Mittelschulen
Bei der Entwicklungsstrategie der Aargauer Mittelschule soll das Ausbaupotenzial von bestehenden Standorten genauer geprüft werden. Damit sind vor allem die Standorte Aarau und Wohlen gemeint. Der Wohler Grossrat Roland Vogt hat zusammen mit Suzanne Marclay-Merz aus Aarau, FDP, diese Motion eingereicht.
Daniel Marti
Der Regierungsrat wird mittels Motion aufgefordert, bei der Erarbeitung der Umsetzung des Planungsberichts «Aargauer Mittelschulen: Entwicklungsstrategie 2045» das vollständige Erweiterungspotenzial im Bereich der bestehenden Kantonsschulen in die Planung und Berichterstattung miteinzubeziehen. Vor allem die bestehenden Kantonsschulstandorte, insbesondere Aarau und Wohlen, sollen vertieft analysiert werden. Der Regierungsrat wird zudem beauftragt, auch eine Variante «ein statt zwei neue Kantonsschulstandorte» vorzulegen.
Bedarf ist unbestritten
Mit dem Grossratsbeschluss vom 10. September 2019 wurde der Planungsbericht «Aargauer Mittelschulen: Entwicklungsstrategie 2045» mit seinen neun strategischen Leitsätzen genehmigt. «Gemäss Planungsbericht fehlt im Fricktal und im Raum Aarau am meisten Schulraum», schreiben die beiden Motionäre. Der Schulraumbedarf im Fricktal soll durch die Neuplanung einer Kantonsschule im Fricktal mit Raumkapazität für 44 oder 33 Abteilungen gedeckt werden. «Dieser Bedarf ist grundsätzlich unbestritten», kommen die Grossratsmitglieder Suzanne Marclay-Merz, FDP, Aarau, und Roland Vogt, SVP, Wohlen, zum Schluss.
Im Aargauer Mittelland ist eine zusätzliche Kantonsschule mit Raum für 22 oder 33 Abteilungen, mit Erweiterungspotenzial auf 44 Abteilungen, notwendig. Diese Notwendigkeit wird jedoch von den Motionären infrage gestellt. «Der Regierungsrat wird aufgefordert, hier noch einmal eine vertiefte Prüfung vorzunehmen», schreiben Marclay-Merz und Vogt.
Betrachtung in Aarau zu wenig genau
Der Planungsbericht beruht auf der Annahme, wonach im Bereich der Neuen Kantonsschule Aarau (NKSA) keine Erweiterungsmöglichkeit besteht. Aufgrund der bestehenden Fläche bestehe auf diesem Areal kein Ausbaupotenzial, heisst es. Deshalb sei für die Neue Kantonsschule Aarau keine Erweiterung der Kapazität geplant. «Diese Betrachtung greift jedoch zu kurz», so die Aarauer Grossrätin und der Wohler Grossrat.
Und weiter: «Bei einer vertieften Prüfung des Ausbaupotenzials sollen das gesamte Areal der NKSA sowie angrenzende Grundstücke in den Betrachtungsperimeter miteinbezogen werden.» Es wird vom Regierungsrat erwartet, dass er in enger Zusammenarbeit mit der Standortgemeinde eine umfassende Prüfung der Erweiterungsoptionen vornimmt.
Noch viel Ausbaupotenzial in Wohlen
Auch bei anderen Kantonsschulen, zum Beispiel in Wohlen, «besteht noch nicht voll ausgeschöpftes Ausbaupotenzial, das in die Gesamtbetrachtung miteinzubeziehen ist». Bevor der Grosse Rat definitiv über einen zweiten zusätzlichen Kantonsschulstandort im Aargauer Mittelland entscheidet, sollen auch die Ausbauoptionen an bestehenden Standorten «umfassend geprüft und aufgezeigt werden».
Die beiden Grossratsmitglieder fordern daher, dass der Entscheid des Grossen Rats auf einer vollständigen Evaluation sämtlicher möglicher Optionen beruht. «Ein Entscheid für zwei neue Kantonsschulstandorte soll nicht vorweggenommen werden, bevor nicht sämtliche Erweiterungsmöglichkeiten als Handlungsoption aufgezeigt worden sind.»
Keine unnötige Verzettelung
Synergien lassen sich laut Marclay-Merz und Vogt bei weniger Kantonsschulstandorten optimal nutzen. Die Attraktivität eines Schulstandortes sei nicht zuletzt auch aus der Perspektive der Lehrpersonen zu berücksichtigen. «Je grösser ein Standort, desto eher können attraktive Lehrerpensen angeboten werden. Eine unnötige Verzettelung kann kontraproduktiv wirken», schreiben die beiden. Die vom Regierungsrat angestrebte Maximalgrösse von 66 Abteilungen pro Standort erscheint dagegen angemessen.
Die beiden Motionäre erwarten vom Regierungsrat, dass bei der weiteren Planung die Ausbaumöglichkeiten von bestehenden Kantonsschulstandorten noch einmal vertieft abgeklärt werden.
Dem Grossen Rat sind folglich unbedingt zwei Varianten vorzulegen: Neben der geplanten Variante mit «zwei zusätzlichen Kantonsschulstandorten» soll auch eine Variante «ein zusätzlicher Standort im Fricktal sowie Ausbau an bestehenden Standorten im Aargauer Mittelland» erarbeitet werden.