Auf dem Weg zur besten Lösung
29.05.2020 WohlenBauprojekt für neue Sporthalle Hofmatten liegt vor – es kostet 16,13 Millionen Franken
Die neue Sporthalle nimmt Formen an. Das Bauprojekt liegt vor. Die Variante ist kompakt und überzeugt.
Daniel ...
Bauprojekt für neue Sporthalle Hofmatten liegt vor – es kostet 16,13 Millionen Franken
Die neue Sporthalle nimmt Formen an. Das Bauprojekt liegt vor. Die Variante ist kompakt und überzeugt.
Daniel Marti
«Nun muss es vorwärtsgehen, gezielt und rasch», das sagt Gemeinderat Thomas Burkard. So ziemlich auf den letzten Drücker kann der Gemeinderat die Vorlage für die neue Dreifach-Sporthalle in den Hofmatten präsentieren. In drei Wochen am Montag, 22. Juni, muss der Einwohnerrat darüber entscheiden und Ende September das Stimmvolk. Dieser Terminverlauf ist zwingend, wenn die neue Sporthalle tatsächlich im Sommer 2022 betriebsbereit sein sollte. Zumindest die Politik steht einigermassen geschlossen hinter dem Projekt. Das hat der Einwohnerrat beim Vorprojekt und beim Projektierungskredit bereits bewiesen. Zudem ist auch der Bedarf für eine neue Dreifachhalle klar ausgewiesen.
Und der Prozess vom Vorprojekt zum Bauprojekt ist erfolgreich gewesen. Die jetzige Variante ist sogar günstiger als das Vorprojekt. Eine kleinere Einstellhalle macht die Gesamtkosten um 1,25 Millionen Franken günstiger. «Die Sparrunde hatte auch einen Optimierungseffekt», so Burkard. «Der Gemeinderat ist überzeugt davon, dass wir die klar beste Lösung präsentieren.» Mit ganz vielen Vorteilen: Das Gebäude ist ideal ins Gebiet eingebettet und die Gesamtkosten sind leicht gesunken.
Optimierung mit Vernunft
Gemeinderat präsentiert die Vorlage für den Neubau der Dreifach-Sporthalle Hofmatten: 16,13 Millionen Franken
Ein Jahr dauerte die Planungsphase vom Vorprojekt bis zum Bauprojekt mit Verpflichtungskredit. Nun ist der Neubau der Sporthalle am Standort Hofmatten spruchreif. Die Überraschung ist der Kostenvorschlag: 16,13 Millionen Franken beträgt der Verpflichtungskredit, beim Vorprojekt ist man noch von 17,55 Millionen ausgegangen.
Daniel Marti
Der Zeitplan ist sehr sportlich, die Kosten sind tiefer als vor einem Jahr angenommen und der Standort der neuen Sporthalle sowie deren Bedarf sind unbestritten. Allfällige Probleme konnten in der Zwischenzeit geregelt und gelöst werden. «Wir haben einen weiteren Meilenstein geschafft», sagt der verantwortliche Gemeinderat Thomas Burkard. Damit meint er die Präsentation des Bauprojekts.
Die gesamte Planungsphase, vom Standortentscheid bis zum Bauprojekt, dauerte nicht ganz drei Jahre. Eine relativ lange Zeitspanne, aber nun ist vieles sehr konkret. Nun ist am 22. Juni der Einwohnerrat am Zug, dann im September das Stimmvolk. Wenn alles ideal verläuft, dann sollte beim Start des Schuljahres 2022/2023 die neue Sporthalle betriebsbereit sein. Nun sollte es im Eilzugstempo weitergehen.
Kleinere Einstellhalle ist günstiger und vernünftiger
Der wesentliche Unterschied zum Vorprojekt liegt beim Bau der Tiefgarage. Hier hat der Gemeinderat zurückbuchstabiert – von der grossen Variante zur Basis-Variante. Aus verschiedenen Gründen. Die Risiken bei Termin und Kosten für den Baugrund waren ihm schlicht zu hoch. Zuerst war eine Variante von 69 neuen Parkplätzen angedacht. Nun soll eine Einstellhalle realisiert werden mit 50 neuen Plätzen, gleichzeitig sollen die Aussenparkplätze (20 an der Zahl) erhalten bleiben. Auch mit dieser Variante wird das geforderte Mass von 167 Parkplätzen erreicht. 97 Innenparkplätze sind bereits vorhanden.
Mit der reduzierten Einstellhalle wird eine markante Kostenvergünstigung erzielt. Dies, weil das Sockelgeschoss 16,5 Meter weniger in den Hang hineingebaut werden muss. Die Einsparungen betragen 1,25 Millionen Franken.
Ist das eine Sparrunde oder eine Optimierung? «Eine Sparrunde», sagt Burkard. Alle Beteiligten, Architekten, Planer und Gemeinderat, seien zum Schluss gekommen, dass die grössere Einstellhalle nicht vertretbar sei. «Gleichzeitig wird auch ein Optimierungseffekt erzielt» so Burkard weiter. «Denn die jetzige Variante macht aus verschiedenen Aspekten mehr Sinn. Und wir gehen weniger Risiken sein.»
Es sei ein Kopfentscheid, fügt Gemeinderat Paul Huwiler an. «Reine Vernunft.» Denn auch für die gesamte Anlage, inklusive bbz und Schulzentrum Halde, werde die geforderte Parkplatzzahl 190 erfüllt. «Die Basis-Variante ist die einzig richtige Lösung», sagt auch Projektleiter Andreas Jauch.
Noch ein Gutachten wegen des Ensembleschutzes
Auch der Standort der neuen Halle ist völlig unbestritten. Entlang der bestehenden Dreifacheinheit. Weichen müssen deswegen der Kletterraum (wird im Neubau ersetzt) und die Gebäude der ehemaligen Entsorgungsstelle. Die Bleichi, sie steht unter kommunalem Ensembleschutz, wird selbstverständlich bewahrt. «Wir nehmen mit dieser Variante Rücksicht auf die Nachbarn Richtung Rebberg, diese sehen weiterhin ins Dorf», erklärt Jauch. «Das ist uns ein wichtiges Anliegen.»
Betreffend Ensembleschutz ist auch vieles geklärt. Beim Baugesuch braucht es laut Stefan Leuenberger, Chef der Abteilung Planung, Bau und Umwelt, dann noch ein unabhängiges Fachgutachten. Dies benötigt der Gemeinderat für seine Beurteilung. «Dieser Schritt sollte nahezu Formsache sein», glaubt Leuenberger.
Nächster Problempunkt ist die Verlegung des Gösliker «Chilewegs». Bei der Vorstellung des Vorprojekts wurde hier Widerstand angekündigt. «Das ist wohl entschärft», so Burkard, man habe mit dem Anstösser ein gutes Gespräch geführt.
Abhängigkeit von Modernisierung Halde
Gesamthaft ist Projektleiter Jauch vom Projekt überzeugt. «Wir bauen sehr kompakt und gehen sparsam mit dem Landverbrauch um.» Dieser Überzeugung schliesst sich Gemeinderat Huwiler an. «Weil alle Hallen-Einheiten auf dem gleichen Niveau sind, ist diese neue Sechsfachhalle einzigartig im Kanton Aargau.»
Huwiler betont zudem die Abhängigkeit zur Modernisierung des Schulzentrums Halde. «Die neue Sporthalle ist eine Vorleistung für das Projekt Halde.»
Die alte Turnhalle im Schulzentrum Halde wird zurückgebaut. An deren Stelle kommt neuer Schulraum zu stehen. Sollte sich das Sporthallen-Projekt verzögern, hat das negative Folgen – terminlich und finanziell – für das Schulhausprojekt Halde. Dass die neue Sporthalle und die Modernisierung Halde zusammenhängen, ist seit Langem bekannt. Nun ist alles gereift. Das Schulzentrum Halde ist in der Bauprojektphase, bei der Sporthalle ist man planerisch auf der Zielgeraden. «Diese Variante ist für den Gemeinderat die klar beste Lösung», betont Gemeinderat Burkard zur Sporthalle. «Das präsentierte Projekt weist am meisten Vorteile auf», fügt Projektleiter Jauch an.
Bis zu 800 000 Franken aus Swisslos-Sport-Fonds
Zurück zu den Kosten: Die Tendenz des Verpflichtungskredits, der mit 16,13 Millionen Franken knapp 1,5 Millionen Franken unter der Kostenschätzung des Vorprojekts liegt, ist für den Steuerzahler schon mal eine positive Meldung. Mit dem Beitrag aus dem Swisslos-Sport-Fonds wird die 16-Millionen-Grenze sogar u ntersch ritten. 250 000 bis 800 000 Franken stehen in Aussicht, dies vor allem wegen der überregionalen Ausstrahlung der Anlage.
Entscheidend für die Höhe des Beitrags sei der private Sportbereich, präzisiert Gemeinderat Paul Huwiler. «Wichtig ist auch die überkommunale Bedeutung. Auch in diesem Bereich ist das Sporthallen-Projekt äusserst attraktiv.»
Die Kosten
Vorbereitungsarbeiten 594 000.–
Gebäude 12 113 000.–
Umgebung 467 500.–
Baunebenkosten inkl. Honorare und Reserven 2 278 500.–
Ausstattung 677 000.–
Total 16 130 000.–
Die Termine
Einwohnerrat – Genehmigung Verpflichtungskredit 22. Juni 2020
Volksabstimmung Verpflichtungskredit 27. September 2020
Baueingabe, Beginn Ausschreibungsplanung Oktober 2020
Baubewilligung 1. Quartal 2021
Baubeginn, Realisierung 2. Quartal 2021
Inbetriebnahme neue Dreifach-Sporthalle August 2022