Von Freunden umgeben
31.03.2020 WohlenDas Coronavirus hat eines gezeigt. Wenn es hart auf hart kommt, halten die Schweizerinnen und Schweizer zusammen. Da spielt es keine Rolle ob Tessiner, Deutschschweizer, Welscher oder Rätoromane. Was es aber auch schonungslos aufgezeigt hat, ist die Tatsache, dass wir unseren Nachbarn ...
Das Coronavirus hat eines gezeigt. Wenn es hart auf hart kommt, halten die Schweizerinnen und Schweizer zusammen. Da spielt es keine Rolle ob Tessiner, Deutschschweizer, Welscher oder Rätoromane. Was es aber auch schonungslos aufgezeigt hat, ist die Tatsache, dass wir unseren Nachbarn auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind und wir uns im Ernstfall nicht auf sie verlassen können. Da werden bereits bezahlte Schutzmasken von unseren nördlichen Nachbarn zurückgehalten. Die Franzosen lassen Pflegepersonal nicht mehr in die Schweiz, weil es in ihrer Heimat gebraucht wird. In einer solchen Krisensituation ist sich anscheinend jeder selbst der Nächste. Da nützt auch das Bezahlen der Ostmilliarde nichts. Für die EU sind wir nicht mehr als eine Milchkuh, die man je nach Bedarf melken kann. Kaum auszudenken, was mit uns passieren würde, sollte in Europa eine Wirtschaftskrise oder gar ein Krieg ausbrechen. Wir könnten nie ohne fremde Hilfe überleben. Da nützt es auch nichts, wenn wir scheinbar das reichste Land der Welt sind. Innert kürzester Zeit würde in der Schweiz das Chaos regieren.
Leider sind wir daran nicht ganz unschuldig. Etliche Firmen wurden ins Ausland ausgelagert oder verkauft, um noch mehr Profit zu generieren. Wegen angeblichem Fachkräftemangel arbeiten immer mehr Grenzgänger in der Schweiz, gegenwärtig rund 320 000. Offene Grenzen tun ihr Übriges dazu. Die Armee wurde auf ein Minimum reduziert. Strom muss zum Teil vom Ausland importiert werden.
Was lernen wir daraus? Die Firmen müssen wieder zurück in die Schweiz und hier produzieren. Es müssen vermehrt wieder Schweizerinnen und Schweizer zu Pflegepersonal ausgebildet werden, die schulischen Anforderungen gesenkt und faire Löhne bezahlt werden. Die Armee muss wieder aufgestockt werden. Die Landwirtschaft noch mehr unterstützt und die Energieversorgung gesichert werden. Zudem müssen wieder feste Grenzkontrollen eingeführt und die Zuwanderung eigenständig geregelt werden. Diese Massnahmen und noch einige mehr machen uns weniger abhängig vom Ausland und unseren sogenannten Freunden.
Roland Büchi, Präsident SVP Wohlen Anglikon