Die Lösung des Wohler Schulraumproblems ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Die Erweiterung und Sanierung des Schulzentrums Halde ist auch ein riesiger und nötiger Schritt vorwärts für die Primarschule und die Bezirksschule. Die Gesamtkosten werden auf 55,4 Millionen Franken ...
Die Lösung des Wohler Schulraumproblems ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Die Erweiterung und Sanierung des Schulzentrums Halde ist auch ein riesiger und nötiger Schritt vorwärts für die Primarschule und die Bezirksschule. Die Gesamtkosten werden auf 55,4 Millionen Franken geschätzt. Nun ist ein Zusatzkredit von 1,18 Millionen Franken für die Projektierung nötig. Der Einwohnerrat entscheidet über den Zusatzkredit – und somit über die Marschrichtung.
Halde: Wie ein Start in eine neue Ära
Einwohnerratssitzung vom kommenden Montag (19 Uhr) im Chappelehof: Schulraum-Zusatzkredit im Mittelpunkt
Die Behebung der Schulraumnot biegt in die entscheidende Phase ein. Der Einwohnerrat hat über einen Zusatzkredit in der Höhe von 1,18 Millionen Franken zu befinden. Damit kann die Projektierung für die Modernisierung des Schulzentrums Halde vervollständigt werden.
Daniel Marti
Es war sehr viel Geduld gefragt – und das mitten in der Not. Der Zustand der Schulinfrastruktur in Wohlen ist teilweise bedenklich, vor allem im Schulzentrum Halde. Und dass die Bezirksschule eine geteilte Schule ist, diese aussergewöhnliche Situation wurde inzwischen als Alltag praktisch akzeptiert wie auch das Schulleben im Provisorium am Oberdorfweg.
Das grösste Bauwerk der Gemeinde Wohlen
Endlich präsentierte der Gemeinderat vor knapp sechs Wochen Fakten: ein Vorprojekt. Und ein durchdachter Vorschlag, wie das Schulzentrum Halde in etwa sechs Jahren aussehen sollte. Sanierung sämtlicher drei Gebäude, Bezirks-, Wietlisbach- und Primarschulhaus sowie der Teilneubau von Primarschule und Bezirksschule. Eine Kostenschätzung (plus/ minus 15 Prozent) ergab happige 55,4 Millionen Franken (Aufteilung siehe Kasten unten).
Das grösste Bauwerk der Geschichte der Gemeinde Wohlen ist somit aufgegleist. Der im September 2018 bewilligte Verpflichtungskredit in der Höhe von 1,87 Millionen Franken ist so gut wie aufgebraucht. Nun braucht es einen Zusatzkredit in der Höhe von 1,18 Millionen Franken.
Das Vorprojekt steht auf solider Basis
Nur so kann ein vollständiges Bauprojekt erarbeitet und weitere Projektphasen in Angriff genommen werden. Also 1,18 Millionen Franken für den nächsten Schritt, den nun am kommenden Montag der Einwohnerrat bewilligen muss oder sollte.
Die Mitglieder des Dorfparlaments verfügen über viele Informationen. Das Vorprojekt hat von fast allen Parteien gute Noten erhalten. Viel zu kritisieren hatten die Parteipräsidenten bei einer Umfrage nicht (siehe Ausgabe vom 21. Januar). Lehrerschaft, Schulleitungen, Schulpflege, Gemeinderat und Verwaltung stehen hinter dem Vorprojekt. Das ist eigentlich eine breite Front. Eine Unterstützung, die das Vorprojekt auf eine solide Basis stellt. Und letztlich in eine mehrheitsfähige Vorlage münden sollte. Eine Vorlage, die am 26. September 2021 vor dem Stimmvolk be- stehen können sollte. In knapp eineinhalb Jahren ist also der Abstimmungstermin.
Bis dahin gibt es noch viel Arbeit. Die Ampel auf Grün schalten für diese Arbeit kann allerdings nur der Einwohnerrat. Wenn das Dorfparlament den Zusatzkredit bewilligt, ist dies das Startzeichen Richtung Bauprojekt. Dieses soll dann noch in diesem Jahr erstellt werden. Der Baukredit wird in dreizehn Monaten im Einwohnerrat behandelt. Ob sämtliche Erneuerungen und Sanierungen in eine Vorlage gepackt werden, das konnte der verantwortliche Gemeinderat Thomas Burkard anlässlich der Vorstellung des Vorprojekts von Mitte Januar noch nicht genau sagen. Die Abhängigkeiten und Verknüpfungen innerhalb des Schulzentrums Halde und die Komplexität der gesamten Anlage sprechen wohl für eine Vorlage.
23 Millionen für Sanierungen, 32 Millionen für Neubauten
Die Gesamtinvestitionen von rund 55 Millionen Franken teilen sich in acht Teilprojekte auf. Zumindest eine Trennlinie kann gezogen werden. Rund 23 Millionen Franken werden benötigt, um die Schulanlagen im Schulzentrum Halde zu sanieren, inklusive Rückbau der alten Pavillons. Rund 32 Millionen Franken braucht es für die Erweiterungs- und Ersatzbauten.
Die Sanierungen und Umbauten sind ein Muss. Da führt kein Weg daran vorbei. Eigentlich seit Jahren. Die Erweiterungsbauten sind in die gleiche Kategorie einzuordnen. Es braucht Platz für je 18 Abteilungen in der Primar- und der Bezirksschule. Nach den Rundum-Erneuerungen wird das Schulzentrum Halde Platz für 850 Schülerinnen und Schüler bieten – endlich zeitgemässer Raum.