Interessengemeinschaft fordert eine 10er-Hochseilbahn nach Seengen
Damit die Kinder sicher in die Bezirksschule nach Seengen kommen und um die Attraktivität des Seenger Wintersports zu steigern – mit diesen Argumenten fordert die neue IG eine ...
Interessengemeinschaft fordert eine 10er-Hochseilbahn nach Seengen
Damit die Kinder sicher in die Bezirksschule nach Seengen kommen und um die Attraktivität des Seenger Wintersports zu steigern – mit diesen Argumenten fordert die neue IG eine Rügel-Lindenberg-Bahn. Aktuell arbeitet sie an einer Machbarkeitsstudie, die wohl nach der Fasnacht abgeschlossen ist.
Chantal Gisler
Mit einem solchen Echo haben die neun jungen Männer nicht gerechnet. «Wir dachten, dass man in erster Linie in Sarmenstorf und Bettwil darüber plaudert», sagt Marco Meili. Er ist Teil der Gruppe, die mit einer wunderbar absurden Idee die Fasnächtler zum Schmunzeln bringt.
Worum geht es? Unter dem Namen IG Rügel-Lindenberg-Bahn verstecken sich die «Grümseler», eine Clique aus alten Kumpels, die sich seit vielen Jahren kennen. Die Idee hinter der IG: Nach der Schliessung der Bezirksschule in Fahrwangen müssen die Kinder von Bettwil und Sarmenstorf sicher nach Seengen kommen. Was wäre da sicherer als eine 10er-Gondelbahn? Für schlappe 38,6 Millionen Franken sei das machbar, hat die IG ausgerechnet.
Ziel ist die Inbetriebnahme im Winter 2022. Schliesslich wird damit neben einem sicheren Schulweg die Attraktivität des Seetaler Wintertourismus gesteigert. Ein Highlight, das in Sarmenstorf mit einem Schmunzeln zur Kenntnis genommen wird.
Aber von vorne. Unter dem Namen «Grümseler» ist die Truppe schon länger als Wagenbauer aktiv. «Wir sind Fasnächtler durch und durch», sagt Meili. «Und wir wollen mit unseren Wagen etwas zur Fasnacht beitragen.» Im Spätsommer begannen sie mit der Suche nach einer neuen Idee. «Wir wollten schon lange etwas mit Gondeln machen.» Der Aufwand ist zwar immens, aber wer gestern Donnerstag beim Lindenplatz war, weiss, dass sich der Aufwand definitiv gelohnt hat.
Nach und nach kommen die Ideen
Die Idee war klar, die Gruppe machte sich daran, sie umzusetzen. «Nach und nach kamen uns immer wieder lustige Ideen in den Sinn, die wir noch anfügen könnten», erklärt Meili. «Und plötzlich kam einer und sagte, dass er Flyer gedruckt hat, die wir in den Haushalten verteilen können.» Ein anderer erstellte danach eine Facebook-Seite, wieder ein anderer die Website.
Und so kam es, dass am letzten Donnerstag 700 Flyer in Sarmenstorfer Briefkästen landeten. Mit minimalem Aufwand steigerten die «Grümseler» zusätzlich die Reichweite auf Facebook. «Auf die Flyer erhielten wir einige Zuschriften», erinnert sich Meili und lacht. Die Sarmenstorfer verstanden sofort, dass es sich dabei nur um einen Fasnachtsscherz handeln konnte. Schliesslich war die Infoveranstaltung auf den Schmutzigen Donnerstag gelegt – ein Zufall konnte es kaum sein. Andere, «meistens Auswärtige», witterten einen verfrühten Aprilscherz.
Später vielleicht sogar nach Wohlen ausweiten
Vor allem auf Facebook ging der Post mittlerweile viral. Unter einem geteilten Post sammeln sich die Kommentare von «besorgten Wutbürgern», die sich über Aushubarbeiten für die Schneekanonen beschweren. Auch die Idee, dass eine Abzweigung nach Wohlen für die Kantischüler gebaut werden könnte, steht im Raum.
«Wir hätten nie gedacht, dass es ein solches Echo gibt», sagt Meili erstaunt. Er stellt aber klar: «Es handelt sich dabei um einen Fasnachtsscherz, kein politisches Statement.» Auch wenn die Gemeinden jetzt schauen müssen, wie die Kinder künftig am besten nach Seengen kommen und die beliebte Schlittelstrasse von Bettwil nach Sarmenstorf schneelos geblieben ist, «wir wollen bloss die Leute zum Schmunzeln bringen».