Wohlen: Schulraumnot lindern
10.01.2020 WohlenDas Schulraumproblem und die viel zu knappe Turnhallenkapazität sind in Wohlen seit Jahren ein Dauerthema. Auf der Suche nach der richtigen Lösung vergingen Jahre. Die Politik glänzte auch nicht mit geschlossener Einigkeit. Hinzu kamen intensive Phasen der Planung und ...
Das Schulraumproblem und die viel zu knappe Turnhallenkapazität sind in Wohlen seit Jahren ein Dauerthema. Auf der Suche nach der richtigen Lösung vergingen Jahre. Die Politik glänzte auch nicht mit geschlossener Einigkeit. Hinzu kamen intensive Phasen der Planung und Projektierung. Nun liegen die Lösungsvorschläge auf dem Tisch. Im Jahr 2020 werden ganz wichtige Entscheidungen gefällt, damit die Schulraumnot endlich gelindert werden kann.
Die Planung des Turnhallen-Neubaus ist weit fortgeschritten. Im Frühling kommt das Projekt der Dreifach-Sporthalle in den Einwohnerrat. Am 27. September soll die Volksabstimmung stattfinden. Die Modernisierung des Schulzentrums Halde mit Sanierung und Erweiterung ist auf Stufe Vorprojekt angelangt. Dieses Geschäft ist für die Einwohnerratssitzung vom 2. März traktandiert.
Beide Grossprojekte werden zusammen über 63 Millionen Franken kosten. Halde gemäss Finanzplan über 46 Millionen, Turnhalle gemäss Vorprojekt über 17 Millionen. --dm
Aus der Hoffnung werden Lösungen
Ausblick zu den Dauerthemen Schulraum und Hallenproblem: Das Jahr 2020 wird definitiv zur entscheidenden Phase
Die Modernisierung des Schulzentrums Halde und die Turnhallenerweiterung in den Hofmatten. Diese Planungen und Projektierungen waren über Jahre hinweg ein grosses Thema. Jetzt sind die Bauvorhaben spruchreif. Im 2020 werden definitiv die Weichen gestellt.
Daniel Marti
Schulraumnot. Dieser Zustand begleitet die Schule Wohlen seit bald einem knappen Jahrzehnt. Der Ausdruck hatte Hochkonjunktur bei Behörden, Lehrerschaft, Schulpflege und Politvertretern. Ein Dauerthema war es – grösstenteils allerdings ohne Lösungen in Sichtweite, ohne Linderung der Platznot. Die Anlaufzeit dauerte extrem lange (siehe Artikel unten), bis ein Durchbruch erzielt wurde. Die Lösung beruhte über Jahre hinweg auf dem Prinzip Hoffnung, dass es dann schon irgendeinmal gut kommen wird.
Halde-Projekt: Vorprojekt steht, Abstimmung im 2021
Seit dem vergangenen Juni sind erstmals ganz konkrete Erfolge sichtbar. Da konnte das Vorprojekt für die neue Dreifach-Sporthalle in den Hofmatten präsentiert werden. Und das Vorprojekt für die Erweiterung und die Sanierung des Schulzentrums Halde lag im vergangenen Dezember erstmals auf dem Tisch des Gemeinderates. Folglich wird das neue 2020 zum Jahr der Entscheidungen. Dass der Gemeinderat dem Einwohnerrat am 2. März das Vorprojekt für die Sanierung und den Teilneubau des Schulzentrums Halde unterbreiten wird, konnte der verantwortliche Gemeinderat Thomas Burkard bereits Mitte Dezember verkünden.
Die nächste Information folgt ebenfalls: Am Ende der nächsten Woche wird vom Gemeinderat zum Vorprojekt Konkretes zu erfahren sein (er hat zur Medienkonferenz eingeladen).
Und wie geht es danach weiter? «Vorausgesetzt der Einwohnerrat genehmigt das Vorprojekt, so ist die Abgabe des Bauprojektes durch den Generalplaner im dritten Quartal 2020 vorgesehen», so Burkard weiter. Danach werden die verwaltungsinterne Prüfung des Bauprojektes und der politische Bewilligungsprozess beginnen. «Und die Genehmigung des Baukredits durch den Einwohnerrat und die Volksabstimmung sind im Jahr 2021 geplant.»
Die Investitionen für das Halde-Gesamtwerk, Erweiterung und Sanierung, werden im aktuellen Finanzplan mit 46,2 Millionen Franken beziffert.
Neue Sporthalle Hofmatten: Projektierung abgeschlossen
Weiter im Prozess ist die Lösung des Turnhallenproblems. Beim Projekt für die neue Sporthalle Hofmatten sei «praktisch alles fix», sagt Gemeinderat Thomas Burkard. Im vergangenen Juni wurde das Vorprojekt vorgestellt, der Standort der neuen Sporthalle wurde festgelegt.
Und der Einwohnerrat legte mit der Genehmigung des Zusatzkredites für die Projektierung (350 000 Franken) auch die Grösse des Neubaus fest. Nur eine neue Dreifachhalle kann das Raumproblem richtig lösen. Mit dieser Grösse kann man dem Bedarf von Schule und Vereinen gerecht werden sowie den Lehrplan einhalten. Mit dem aktuellen Projekt werden zudem die Parkierungsprobleme des Schulzentrums Halde und des Berufbildungszentrums Freiamt (bbz) gelöst.
Die Projektierungsarbeiten sind sehr gut unterwegs. Im November waren laut Architekturbüro Urs Müller, Architekten und Planer, Wohlen, rund 90 Prozent der Arbeiten abgeschlossen. Auch diverse Konzepte sind bereits erstellt – beispielsweise für Beleuchtung und für den Gastrobetrieb. Weiter sind Materialien für Boden, Decken und Wände bestimmt. Im Januar werden die Projektierungsarbeiten definitiv abgeschlossen sein, dann steht auch der definitive Kostenvoranschlag.
Die Kostenschätzung im Sporthallen-Vorprojekt geht von Investitionen in der Höhe von 17,5 Millionen Franken aus.
Im Frühling im Einwohnerrat, Abstimmung am 27. September
Das Datum der Volksabstimmung über die neue Dreifach-Sporthalle Hofmatten ist seit Ende letzten Jahres fixiert: Am Sonntag, 27. September, wird an der Urne abgestimmt – sofern die Hürde Einwohnerrat genommen wird. «Im zweiten Quartal wird das Projekt im Einwohnerrat behandelt», sagt Burkard. Im zweiten Quartal sind zwei Einwohnerratssitzungen geplant: 20. April und 22. Juni.
«Letztlich», so Gemeinderat Thomas Burkard, «müssen die beiden Projekte ineinandergreifen.» Ein wesentlicher Aspekt: Die alte Turnhalle bei der Bezirksschule wird neuem Schulraum weichen müssen. Der Ersatz für die Bez-Halle ist in der neuen Sporthalle in den Hofmatten vorgesehen. Dies bedeutet: Wenn die alte Bez-Turnhalle abgerissen wird, muss die Erweiterung in den Hofmatten realisiert sein. Bei optimalem Verlauf ist die Inbetriebnahme der neuen Sporthalle frühestens Mitte 2022 realistisch.