Mehr als arrogant
10.01.2020 BremgartenZu den Leserbriefen und Kommentar in diversen Ausgaben
In den letzten Ausgaben des «Bezirks-Anzeigers» durfte man etliche persönliche Meinungen lesen. Erstaunlich ist, wie Wortmeldungen und Kritik zu dem sehr überraschend umgewandelten Projektierungskredit ...
Zu den Leserbriefen und Kommentar in diversen Ausgaben
In den letzten Ausgaben des «Bezirks-Anzeigers» durfte man etliche persönliche Meinungen lesen. Erstaunlich ist, wie Wortmeldungen und Kritik zu dem sehr überraschend umgewandelten Projektierungskredit des Casinos und den unglaublich hohen Kosten für die Einführung der Tempo-30-Zone plötzlich weg sind und somit «Agieren aus der Deckung» vorgeworfen wird. Doch wenn man liest, von wem die Kommentare kommen, welche Interessen sie vertreten, darf man auch nicht allzu überrascht sein: Denn die Hand, welche einen füttert, sollte man ja bekanntlich nicht beissen.
Das Argument, bei welchem die Erhöhung um drei Steuerprozent mit zirka 75 Franken bei einem Einkommen von 50 000 Franken zu Buche schlägt, finde ich mehr als arrogant. Denn wenn eine Familie, wie uns vorgerechnet worden ist, mit einem Einkommen von 50 000 Franken auskommen muss, sind diese 75 Franken ein Weihnachtsgeschenk für die Kinder, ein Essen mit dem Partner oder einfach eine Entlastung für die Haushaltskasse. Es ist leider so, dass aufgrund des späten Termins unserer Wintergemeindeversammlung der demokratische Prozess eines Referendums ins neue Jahr greift und dies zu Blockaden führen kann – doch ist das wirklich ein vertretbares Argument gegen ein Volksbegehren? Dass nebst teils fragwürdigen Argumenten dieser Umstand von Vereinen und Organisationen benutzt wird, um gegen unser Vorhaben Stimmung zu machen, überrascht da nicht.
Bedenkt man, dass allein schon mit der verkündeten Streichung des Projektierungskredites für die Instandhaltung des Casinos sowie dem budgetierten Überschuss von über 100 000 Franken die Steuererhöhung reduziert werden könnte, unsere Stadt ihre Rechnungen in den letzten Jahren stets positiv abschliessen konnte, bin ich der Meinung, dass auch dieses Jahr mit einem Steuerfuss von 94 Prozent mach- bar ist. Wir sollten uns lieber fit ma- chen auf die Zeit, wenn grosse Ausgaben, wie die Sportanlage Bärenmatt oder die Übertragung der Asylkosten von Bund auf die Gemeinden, auf uns zukommen.
Claudio Müller, überparteiliches Komitee gegen Steuererhöhung