Der grosse Schritt
03.12.2019 BremgartenGemeindeverband für Erweiterung und Ausbau Alterszentrum Bärenmatt
Die Delegierten des Gemeindeverbandes Regionale Alterszentren haben den Überweisungsantrag genehmigt. Nun braucht es noch die Zustimmung von mindestens sieben der zehn ...
Gemeindeverband für Erweiterung und Ausbau Alterszentrum Bärenmatt
Die Delegierten des Gemeindeverbandes Regionale Alterszentren haben den Überweisungsantrag genehmigt. Nun braucht es noch die Zustimmung von mindestens sieben der zehn Gemeindeversammlungen.
André Widmer
«Wir konnten einen Meilenstein setzen», kommentierte Verbandspräsident Peter Spring nach der erfolgten Abstimmung. Soeben hatten die Delegierten des Gemeindeverbandes Regionale Alterszentren mit 25 zu 0 Stimmen dem Überweisungsantrag für die Erweiterung und den Ausbau des Alterszentrums Bärenmatt zugestimmt. Das Projekt, dessen Kosten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auf 25,8 Millionen Franken geschätzt werden, hat damit einen wichtigen Schritt in Richtung Realisierung genommen. Die zweite Hürde sind die Sommer-Gemeindeversammlungen. Gemäss Peter Spring braucht es mindestens die Zustimmung von sieben der zehn Verbandsgemeinden zum Projekt.
Drei runde Tische
Das Vorhaben hat mehr als eine Zusatzrunde nehmen müssen, bis es zu diesem wichtigen Zwischenresultat gekommen ist. Schon seit 2015 beschäftigt das Ansinnen insbesondere den Vorstand. Erste Idee war dabei, nur noch Alterswohnungen in Bremgarten und Pflegeplätze in Widen anzusiedeln oder auch einen Neubau zu erstellen. Aus politischen und finanziellen Gründen – erste Schätzungen gingen von über 30 Millionen Franken Kosten aus – waren die ersten Pläne aber umstritten. Es brauchte schliesslich drei runde Tische und die überzeugende Konzeption des Architekten Severin Andermatt (Winterthur), um zu einem konsensfähigen Vorschlag zu kommen.
Zwei Bauetappen
Umbau und Erweiterung des Alterszentrums Bärenmatt werden demnach in zwei Etappen realisiert. Der neue Zusatzbau für den Pflegetrakt mit 29 Pflegebetten (total 39 Betten) wird in Richtung Südwesten und damit der Promenadenstrasse erstellt. Er kostet 10,6 Millionen Franken und soll idealerweise zwei Untergeschosse, das Erdgeschoss und drei Etagen (inklusive Dachgarten) umfassen. Die Höhe ist den Nachbarschaftsgebäuden angepasst, soll sich also in die Umgebung einfügen. Es ist eine Tiefgarage mit 25 Parkplätzen und Veloraum vorgesehen. An der Delegiertenversammlung waren Balkone ein Thema. Der Altbau muss saniert und umgebaut werden. Er wird 27 Alterswohnungen und einen Pflegebereich mit 10 Einzelzimmern erhalten. Hier werden die Investitionen auf 15,1 Millionen Franken geschätzt. Dank der Etappierung sind keine Provisoriumsbauten nötig. Die Bewohner der Alterswohnungen können je nach Bedarf Dienstleistungen beziehen – so zum Beispiel Wäscherei, Reinigung oder Mahlzeiten in der Cafeteria.
Auf Balkone soll aus Kostengründen verzichtet werden, zudem wies der Architekt darauf hin, dass diese die Lichtverhältnisse in den Wohnungen beeinträchtigen könnten. Auch die Aussenhülle des Altbaus soll nicht energetisch nachgebessert werden.
Finanzierung: Eigenmittel und Kredit
«Wir rechnen damit, 10 Millionen Franken aufnehmen zu müssen», erklärte Reto Bissig, im Vorstand für die Finanzen zuständig. Die erste Tranche über 5 Millionen dabei im Jahre 2021. Neben dem Bankkredit können die restlichen 60 Prozent des benötigten Investitionsvolumens, also fast 16 Millionen Franken, aus den eigenen Mitteln entnommen werden. Die Abzahlung des Darlehens ist bis 2029 vorgesehen, dies dank den Gewinnen aus dem Betrieb. Schon etwa 2035 könnten die finanziellen Reserven wieder den Stand von heute aufweisen. Ein Bestand an Reserven von mindestens zehn Millionen Franken während der Kreditrückzahlung könnte bei allfällig auftauchenden Investitionsbedürfnissen dienen.
Für Verbandspräsident Peter Spring gibt es mehr als einen Grund, der für das nun vorliegende und von den Delegierten genehmigte Projekt spricht: Der Standort Bremgarten wird beibehalten, es gibt eine Flexibilität bei verändernden Bedürfnissen und «auch der politische Wille in der Region, wo wir hoffen, dass es in allen Gemeinden mehrheitsfähig ist».
Baubeginn Herbst 2021?
Das weitere Vorgehen sieht folgendermassen aus: Im Frühjahr 2020 werden die Vorlagen für die Gemeindeversammlungen ausgearbeitet. Im Sommer kommenden Jahres befindet dann der Souverän in den Verbandsgemeinden darüber. Im Herbst könnte die Ausarbeitung des definitiven Bauprojektes erfolgen und dann ein Jahr später im Herbst 2021 vielleicht der Baubeginn.
Budget 2020 genehmigt
An der Delegiertenversammlung wurde nicht nur über den Überweisungsantrag betreffend des Alterszentrums Bärenmatt entschieden (siehe Haupttext). Das Budget 2020 des Gemeindeverbandes mit einem Jahresergebnis von plus 1,24 Mio. Franken wurde genehmigt. Sowohl im Alterszentrum Bärenmatt als auch in der Burkertsmatt wird für nächstes Jahr mit einer Belegung von hohen 98 Prozent gerechnet. Im Alterszentrum Burkertsmatt werden in den Ersatz der Liftanlagen und eine Aufstockung dessen rund 350 000 Franken investiert. In der Bärenmatt könnte je nach Bedarf der Ersatz der Brandmelder nötig sein.
Das Budget des Alterszentrums Bärenmatt rechnet mit plus 472 000 Franken, das Budget Burkertsmatt mit 212 000 Franken. Den Betrieb des Burki Bistros im Sportzentrum erachtete Barbara Weber (Oberlunkhofen) als nicht zweckmässig für den Verband. Genehmigt wurden zudem der Betreuungsvertrag und die Taxordnungen. --aw