Tigerschwanz und Affentanz
29.11.2019 Region UnterfreiamtAufführung vom Kindermusical «Das Dschungelbuch»
Kinderchor und Musikgesellschaft entführten die Zuschauer am vergangenen Wochenende in die abenteuerliche Welt von Mogli und Co.
Schon ab der ersten Sekunde des Musicals fühlten sich ...
Aufführung vom Kindermusical «Das Dschungelbuch»
Kinderchor und Musikgesellschaft entführten die Zuschauer am vergangenen Wochenende in die abenteuerliche Welt von Mogli und Co.
Schon ab der ersten Sekunde des Musicals fühlten sich die Zuschauer wie im Dickicht der Wälder Indiens. Die Aula des Schulhauses Risi in Dottikon war voller gespannter Gäste, gespannt auf die Welt von Mogli, dem bekannten Wolfsmenschenkind. Und da ging es turbulent zu und her: Mogli marschierte mit den Elefanten, wurde von den Affen entführt und lernte nebenher wissbegierig das Leben im Dschungel kennen.
Wäre da bloss nicht der mordlustige Tiger Shir Khan gewesen, der bereits auf der Lauer lag und den Frieden der Gemeinschaft bedrohte.
Hypnose durch Publikum
Die Rettung des Waldes überforderte zunächst alle Tiere – sogar die «Dickbauch-Kompanie», wie die Elefantentruppe des Waldes von den anderen Tieren frech bezeichnet wurde. Die Grautiere flüchteten beim Anblick des Tigers erschreckt vor einer Gruppe Mäuse. Das totale Chaos brach aus.
So lag es am Publikum, gemeinsam mit der Schlange Kaa alle Streithälse des Dschungels zu hypnotisieren und die Ordnung wiederherzustellen. Tiger Shir Khan bekam seine Lektion: von Mogli eine brennende Feuerblume am Schwanz.
Dschungelfunken
Es ist das erste Mal, dass die Musikgesellschaft Dottikon mit dem Kinderchor «Canarios» der Primarschulen Dottikon und Hägglingen ein solches Projekt realisiert hat. Gemäss den Reaktionen aus dem Publikum aber hoffentlich nicht das letzte. Denn die jungen Schauspieler des Chors brachten die Geschichte mit unglaublicher Freude auf die Bühne und lösten mit witzigen Pointen einige Lacher aus. Die tratschenden Geier, die frechen Affen, Wölfe, Balou, Baghira und Mogli – alle liessen sie den Dschungelfunken ins Publikum springen. «Es war supertoll, am Samstag und auch am Sonntag. Bei meinem Auftritt war ich am Schluss gar nicht so nervös», erzählt die junge Schauspielerin vom Brummbären Balou nach der Aufführung.
Musikalische Begleitung
Begleitet wurde das Geschehen auf der Bühne gekonnt vom Orchester der Musikgesellschaft. Das grosse Bläserorchester hatte eine spritzige Wirkung auf die Dschungelgeschichte, so führten die Tiere auf der Bühne ab und zu sogar ein Tänzchen auf. Die Kinderstimmen hielten bei den Liedern problemlos gegen die prallen Töne des grossen Orchesters an. Dessen Noten mussten aber zuerst von Hanspeter Weiss, dem Dirigenten, umgeschrieben werden. Denn die Grundlage für das Musical war nur für eine kleine Combo gedacht gewesen und nicht für ein rund dreissigköpfiges Orchester.
Elisabeth Geissmann, Gesangslehrerin am Risi, leitete den Kinderchor. Seit den Sommerferien hat sie mit den Kindern jeden Mittwochnachmittag stundenlang gesungen und geprobt. Dabei liess sie ihnen viel Zeit, ihre Rolle kennenzulernen und sich in den Text einzufühlen. Das hat sich gelohnt. «Ich habe die Kinder selten so konzentriert gesehen wie an dieser Aufführung heute, sie haben etwas Grossartiges geleistet», sagt Geissmann begeistert. Beeindruckend waren auch das Bühnenbild und die Kostüme.
Es sei ein «irrsinniges Erlebnis» gewesen, lobte Vizeammann Franz Lötscher. Er rühmt die Zusammenarbeit zwischen Kinderchor und Musikgesellschaft. Die Herausforderung am ganzen Projekt sei klar die neue Audio-Anlage des Risi gewesen, sie hatte während den Proben für einige unangenehme Überraschungen gesorgt. --yb