Herbstkonzerte des Orchestervereins Dottikon
An den Konzerten in Dottikon und Windisch wurden den Zuschauern nicht nur musikalische, sondern auch wissenswerte Leckerbissen serviert.
Guiseppe Verdi wurde aufgrund mangelnden musikalischen Talents nicht ans ...
Herbstkonzerte des Orchestervereins Dottikon
An den Konzerten in Dottikon und Windisch wurden den Zuschauern nicht nur musikalische, sondern auch wissenswerte Leckerbissen serviert.
Guiseppe Verdi wurde aufgrund mangelnden musikalischen Talents nicht ans Konservatorium aufgenommen. Und der Tritonus, auch übermässige Quart oder verminderte Quint genannt, galt aufgrund seiner «klanglichen Hässlichkeit» seitens der katholischen Kirche als teuflisch und war lange Zeit verboten.
Bekanntes und selten Gespieltes
Wer am vergangenen Wochenende die Konzerte des Orchestervereins Dottikon besuchte, hörte nicht nur «zehn Edelsteine, die in ganz unterschiedlichem Licht funkeln», wie der Dirigent Roman Brogli-Sacher das Programm der Ouvertüren und Tänze umschrieb. Jedes Stück leitete er auf gekonnte Art ein: mit Wissenswertem zum historischen Kontext des Stücks, einer Anekdote aus seinem bisherigen Musiker- oder Dirigentenleben oder spannenden und wenig bekannten Details zu den verschiedenen Komponisten.
Neben der Ouvertüre zu Verdis berühmtester Oper «Nabucco» standen auch jene zu seiner neunten und selten gespielten Oper «Attila» und zur berühmten «La Traviata», in deren Zentrum eine Kurtisane steht, auf dem Programm. Förmlich durch die Luft wirbeln sah man die Tänzerinnen vor dem inneren Auge, als die Musikerinnen und Musiker den Stundentanz aus «La Gioconda» von Amilcare Ponchielli zum Besten gaben. Und kaum war Jacques Offenbachs «Barcarole» verklungen, hörte man bereits die Stimmführerin und Solo-Geige Sonja Jungblut ihre Violine (ver-)stimmen.
Es folgte Camille Saint-Saëns’ «Danse Macabre», für welche die E-Saite um einen Halbton tiefer gestimmt wird. So lässt sich ein Tritonus – die (etwas salopp formuliert) am schlechtesten klingendste Tonkombination – spielen. Ein Klang, wie geschaffen für den «Totentanz». Ein kurzweiliges Programm wurde der Zuhörerschaft geboten, die dies zu schätzen wusste und die Musiker mit Standing Ovations belohnte. --zg