Bundesamt für Energie informiert über Planungskorridor für die 380-Kilovolt-Leitung
Wo soll die 380-Kilovolt-Leitung von Niederwil nach Obfelden verlaufen? Soll sie als Freileitung oder als Erdkabel gebaut werden? Antworten auf diese Fragen erhält die ...
Bundesamt für Energie informiert über Planungskorridor für die 380-Kilovolt-Leitung
Wo soll die 380-Kilovolt-Leitung von Niederwil nach Obfelden verlaufen? Soll sie als Freileitung oder als Erdkabel gebaut werden? Antworten auf diese Fragen erhält die Bevölkerung am 28. November um 18.30 Uhr im Reussbrückesaal in Bremgarten.
Erika Obrist
Die 220-Kilovolt-Hochspannungsleitung von Niederwil nach Obfelden soll auf 380 Kilovolt aufgerüstet werden. Seit 13 Jahren wird geplant. Ein erstes Projekt scheiterte 2012 am heftigen Widerstand der Bevölkerung von Niederwil und Fischbach-Göslikon. Nicht zuletzt wegen des Vereins Verträgliche Starkstromleitung Reusstal (VSLR), der vehement eine Erdverkabelung der neuen Starkstromleitung forderte und dies noch immer tut.
Varianten im Reusstal und im Bünztal
Danach wurde das ganze Planungsverfahren unter Federführung des Bundesamts für Energie ganz neu aufgegleist. Festzulegen galt es die Planungskorridore für die neue Leitung. Sieben Varianten hat Swissgrid, die Betreiberin des Schweizer Übertragungsnetzes, ausgearbeitet und im Februar 2017 den Behörden, Verbänden und Organisatoren vorgestellt. Erstens eine Freileitung auf dem Trassee der bestehenden Leitung; zweitens eine Freileitung mit Teilverkabelung im Naturschutzgebiet gleichenorts; drittens eine Kabelleitung durchs Reusstal entlang der bestehenden Freileitung mit Anschluss an die Freileitung ab der Autobahn bei Zwillikon; viertens eine Freileitung über den Wagenrain, dann ab Hermetschwil entlang der bestehenden Freileitung; fünftens eine Teilverkabelung über den Wagenrain mit Kabelleitung im Naturschutzgebiet und dazwischen eine Freileitung; sechstens eine Kabelleitung im Bünztal und im Reusstal mit Anschluss an die bestehende Freileitung bei Zwillikon; siebtens eine Kabelleitung im Bünztal und Reusstal entlang der Gasleitung bis Mühlau.
Favorit: Kabelleitung durchs Reusstal
Anschliessend konnten Kanton, Gemeinden und Organisationen im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens ihre Meinung einbringen. 28 Gemeinden im Bünz- und im Reusstal sowie 13 Organisationen gaben ihre Stellungnahme ab. Als ganz klarer Favorit ging dabei die Variante Kabelleitung von Niederwil durch das Reusstal entlang der bestehenden Freileitung mit Anschluss in Zwillikon an die bestehende Freileitung bis Obfelden hervor.
Infoanlass in Bremgarten
Inzwischen wurden für alle Varianten Lösungsvorschläge zur Streckenführung und zur Technik (Freileitung, Kabelleitung) ausgearbeitet und mit der Begleitgruppe diskutiert. Basierend auf diesen Diskussionen hat das Bundesamt für Energie eine Empfehlung für die Festsetzung eines Planungskorridors zuhanden des Bundesrats erarbeitet. Ab 2. Dezember läuft die öffentliche Auflage.
Das Bundesamt für Energie stellt den Behörden und der Öffentlichkeit am Donnerstag, 28. November, im Reussbrückesaal in Bremgarten den Vorschlag für einen Planungskorridor vor. Zuerst den Gemeinden, Regionalplanungsverbänden sowie den beschwerdeberechtigten Organisationen und Interessengruppen.
Um 18.30 Uhr wird dann die Bevölkerung informiert. Nach der Begrüssung folgt eine Kurzpräsentation zum Projekt. Die Position des Kantons wird aufgezeigt und die Korridorvarianten sowie das weitere Vorgehen werden vorgestellt. Danach kann sich jedermann an verschiedenen Ständen über das Projekt und weitere Themen informieren und mit den Verantwortlichen diskutieren.