«Wo Worte aufhören, fängt Musik an»
05.11.2019 Hermetschwil-StaffelnMusikgesellschaft Hermetschwil-Staffeln als Träger des «Bremgarter Leus»
Am Donnerstagabend, zwei Tage vor dem Jubiläumskonzert zu ihrem Hundertjährigen, ist im Casino der Förderpreis «Bremgarter Leu» der Ortsbürgergemeinde an ...
Musikgesellschaft Hermetschwil-Staffeln als Träger des «Bremgarter Leus»
Am Donnerstagabend, zwei Tage vor dem Jubiläumskonzert zu ihrem Hundertjährigen, ist im Casino der Förderpreis «Bremgarter Leu» der Ortsbürgergemeinde an die Hermetschwiler Musik vergeben worden.
Der Rahmen war ausgezeichnet: Ein fein geschmücktes Casino, die lustige Statue des «Bremgarter Leus», damals geschaffen von Bildhauer Alex Schaufelbühl, blumenumrahmt im Mittelpunkt, eine gut gelaunte Gesellschaft, allerdings vorwiegend aus dem Ortsteil Hermetschwil-Staffeln, tolle Atmosphäre und danach ein feiner Apéro riche, selbstverständlich mit Stadtberger-Wein. So wurde zum 14. Mal der Förderpreis der Bremgarter Ortsbürgergemeinde feierlich vergeben. Er ist mit 10 000 Franken dotiert. Die geehrte Musikgesellschaft war gleich selber der beste Akteur und brillierte musikalisch mit selbstbewussten Stücken aus ihrem Repertoire mit einem begeisternden Dirigenten Thomas Kohler.
Botschafter Bremgartens
«Wie schön, wenn man sich selber ein Ständli geben kann», lobte Stadtammann Raymond Tellenbach zur Begrüssung. Der nun bereits zum 14. Mal durch die Ortsbürgergemeinde Bremgarten vergebene Förderpreis gehe an Personen und Institutionen, die sich in besonderer Weise für Bremgarten und seine Bevölkerung verdient gemacht hätten, sagte der Stadtammann. Er rühmte die jubilierende hundertjährige Musikgesellschaft für ihr überaus bescheidenes Auftreten, aber auch für ihre überzeugenden Auftritte. «Wo immer Sie auftreten, erzeugen Sie grosse Begeisterung und bringen grössten Einsatz.» Da sei offensichtlich Freude am gemeinsamen Musizieren und respektvoller Umgang untereinander. «Sie sind ein überaus sympathischer Botschafter Ihres Ortsteils und von ganz Bremgarten.»
Für Doris Stöckli war die Laudatio auf den Preisträger aus ihrem eigenen Umfeld ein Heimspiel. Heute stehe sie speziell gerne und stolz da vorne, sagte Frau Vizeammann. «Was für eine Ehre und besondere Freude, euch für eure über Jahrzehnte erbrachte musikalische Leistung und fürs Aushalten schwieriger Phasen zu ehren.» Sie bezeichnete «ihre» Musikgesellschaft als «Gefäss für freundschaftliches Musizieren» und rühmte ihr beispielhaftes überdurchschnittliches Engagement für die Gemeinschaft.
Stöckli zeigte sich berührt, denn da könne man einfach nicht weghören. «Sie geben Ihrem und meinem Ortsteil ein Gesicht. Sie schaffen Identität.» Es gebe für Junge und Junggebliebene sehr gute Gründe, hier mitzumachen. Doch der schöne Auftritt reiche halt nicht, es werde viel Disziplin in harten Proben verlangt. Doris Stöckli attestiert ihrer Dorfmusik eine «selbstauferlegte Beharrlichkeit, jeden Ton präzis zu treffen» – nur das bringe Erfolgserlebnisse. Freude am Musikmachen mit Respekt vor jedem Auftritt und etwas Lampenfieber – das sei ein entscheidend gutes Rezept, sagte Stöckli.
Ein Teil fliesst in die Nachwuchsförderung
Es war schliesslich am Präsidenten der Musikgesellschaft Hermetschwil-Staffeln, Gregor Keusch, das Schlusswort zu sprechen. «Was für eine erfreuliche Sache, ausgerechnet in unserem Jubiläumsjahr», freut er sich über den «Bremgarter Leu». Was man mit dem vielen Fördergeld unternehmen werde, sei in einer demokratischen Abstimmung per Schuhschachtel zu entscheiden. Darin können alle Vereinsmitglieder ihre Ideen einbringen. Eine tolle Vereinsreise zum Hundertjährigen haben die Musikanten schon hinter sich. Aber ganz sicher werde das Fördergeld zumeist in die Nachwuchsförderung fliessen, ist er überzeugt. Gregor Keusch sagte zum Abschluss den besten Satz des Abends: «Wo die Worte aufhören, fängt die Musik an.» --hr