Eine Zeitreise zum Schluss
01.10.2019 Region OberfreiamtLetzte Hauptübung der Feuerwehr Bünzen vor der Fusionierung
Die Geschichte der Feuerwehr Bünzen haben die Feuerwehrleute am Samstag noch einmal aufgerollt. Unter dem Motto «Bünzen im Brennpunkt» haben sie ein abwechslungsreiches Programm zum ...
Letzte Hauptübung der Feuerwehr Bünzen vor der Fusionierung
Die Geschichte der Feuerwehr Bünzen haben die Feuerwehrleute am Samstag noch einmal aufgerollt. Unter dem Motto «Bünzen im Brennpunkt» haben sie ein abwechslungsreiches Programm zum Erleben und Geniessen des Feuerwehrhandwerks zusammengestellt.
Sabrina Salm
Am Samstag haben die Bünzer ihre Feuerwehr zelebriert. Von morgens bis abends konnten die Einwohner die Feuerwehr erleben. Sowohl auf dem Schulhausplatz als auch beim Restaurant Hirschen an der Hauptübung. Und diese hatte es in sich. Denn mit der Fusion der drei Feuerwehren Boswil, Bünzen und Kallern per 1. Januar 2020 zur neuen Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte beginnt für das Feuerwehrwesen der Gemeinde Bünzen ein neues Kapitel.
Dies gab Anlass, an der diesjährigen und somit letzten Schlussübung der Feuerwehr Bünzen zurückzublicken.
Feuer löschen war Kraftakt
Mit der Unterstützung des Feuerwehrvereins Bünzen zeigte das Feuerwehr-Korps anhand von verschiedenen Szenarien, wie das Feuerwehrhandwerk die letzten Jahrhunderte funktioniert und sich weiterentwickelt hat. Im 18. Jahrhundert alarmierte man die Leute mit einem Horn. Telefon gab es nicht, so rannte einer mit dem Horn das Dorf auf und ab. Eine Leiter aufstellen bedeutete den Einsatz von mehreren Männern. Nur mit beschränkten Mitteln galt es zu hantieren. Die Entwicklung kam mit der Handspritzpumpe. Wie viel Kraft und Leute man für das Löschen eines Brandes benötigte, erfuhren die Bünzer gleich am eigenen Leib. Denn auch die Zuschauer wurden aufgefordert, Hand anzulegen und kräftig zu pumpen oder Wasser zu schöpfen.
Kommandant Andreas Müller führte gekonnt und mit vielen Details durch die Übung. An dieser sahen die Zuschauer auch wieder einmal den Einsatz des Rettungsschlittens. «Dieser wurde über Jahrzehnte im Kanton Aargau eingesetzt», sagt Müller. «Bis 2012 das neue Höhenrettungskonzept mit der Autodrehleiter zum Einsatz kam.» Auch in den 1960er-Jahren ging eine Rettung lange, da es noch keinen Atemschutz gab. «Die Motorspritze, die es hier in Bünzen in den 70er-Jahren gab, war ein riesiger Fortschritt.» 1983 erhielt die Feuerwehr Bünzen dann ihr erstes TLF. «Und auch ein Atemschutz-Trupp wurde gegründet.» Zwar noch mit einfacher Ausrüstung. Doch auch diese wurde mit der Zeit immer besser. Auch einen Ausblick gab es. So kam der Grosslüfter von der Stützpunktfeuerwehr Muri zum Einsatz und erzeugte zur Demonstration eine Wasserwand.
Ein spezielles Jahr
Der Bevölkerung hat die Show der Feuerwehr gefallen. Gerne liess sie sich auf die Zeitreise mitnehmen. Und auch beim Jahresrückblick hörte sie aufmerksam dem Kommandanten zu. «Es war ein spezielles Jahr für uns», so Andreas Müller. Die Fusion stand auch hier im Mittelpunkt und so waren sie bei den Kursen etwas zurückhaltender. Was das Übungswesen anbelangte, sei es identisch mit dem Jahr 2018, ausser dass vermehrt Übungen mit der Feuerwehr Boswil vorgesehen waren. Einsätze hatten sie mit 15 deutlich weniger als noch im Vorjahr (36).
36 top motivierte Leute nach der Fusion weiterhin dabei
Von den insgesamt 55 Leuten in der Mannschaft gehen 36 mit zur Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte. «Sie alle sind top motiviert. Das macht mich stolz», sagt Andreas Müller, der neu Vizekommandant der Regio-Feuerwehr Freiamt-Mitte wird. Mit der Fusion wird praktisch alles in Boswil stationiert sein. Von den heute drei wird nur noch eine Achse im Feuerwehrlokal in Bünzen gebraucht. «Ganz wichtig scheint mir zu sagen, dass für die Bevölkerung von Bünzen sich nichts ändern wird.» Die Gemeinde so wie die Feuerwehr Bünzen hätten sich lange mit dem Thema Fusion beschäftigt. «Probleme sind da und wenn man es zukunftsorientiert anschaut, gibt es keine andere Lösung», sagt Andreas Müller. Auch wenn etwas Wehmut mitschwinge, freuen sich die Bünzer Feuerwehrleute auf die Fusion.



