Eine aufregende Zeit
11.10.2019 Region OberfreiamtDie Um- und Neubauarbeiten am Roth-Haus kommen gut voran
Seit gut fünf Monaten sind die Bauarbeiten für den An- und Umbau des Wohnheims im vollen Gange. Bisher ohne Probleme. «Es ist schön zu beobachten, wie es vorwärtsgeht», sagt ...
Die Um- und Neubauarbeiten am Roth-Haus kommen gut voran
Seit gut fünf Monaten sind die Bauarbeiten für den An- und Umbau des Wohnheims im vollen Gange. Bisher ohne Probleme. «Es ist schön zu beobachten, wie es vorwärtsgeht», sagt Roth-Haus-Geschäftsleiter Uwe Tischer bei einer Besichtigung auf der Baustelle.
Sabrina Salm
Das grösste Zimmer wünscht sie sich. «Mit Ausblick in den Park», erzählt Denise weiter. Neugierig schaut sie über die Baustelle und zum bestehenden ausgehöhlten Roth-Haus hinüber. «Alle sind schon gespannt, wie ihr neues Zuhause wird», bestätigt Geschäftsleiter des Roth-Hauses Uwe Tischer den Eindruck. Doch bis es so weit ist und sich die 28 Klienten im umgebauten Roth-Haus und dessen Neubau einrichten können, dauert es noch eine Weile.
Durchbruch gemacht
Das Haupthaus hat das Baujahr 1698. Das Gebäude ist ein Zeitzeuge Muris. Seit 22 Jahren beheimatet es die Stiftung Roth-Haus mit ihrer Einrichtung für schwerstbehinderte Menschen. Bereits damals wurde das Haus an der Aarauerstrasse 11 inwendig ausgehöhlt. «Von daher wusste man, dass die Baustatik einen weiteren Umbau verträgt», sagt Roger Wyss, Leiter technischer Dienst der Institution. Nachdem Ende 2017 das Ergebnis des Projektwettbewerbs feststand, wurde im November 2018 das Baugesuch eingereicht. Seit Juni sind die Bauarbeiter nun an der Arbeit. Das bestehende Gebäude wird umgebaut. Die Wände im Innenbereich sind herausgerissen. Daneben entsteht am Südklosterrain ein Annexbau in Sichtbeton. Die Baugrube für den Neubau ist gemacht, der Durchbruch zum Hauptgebäude besteht ebenfalls. Bald kann es in die Höhe gehen. Der Neubau soll drei Stockwerke plus Unterkellerung haben. Er wird schmaler als das bestehende Gebäude.
Künftig wird jede Klientin und jeder Klient ein eigenes Zimmer haben. Die gesetzlich geforderten Platzverhältnisse werden besser und einen Bettenlift wird es haben. Noch stehen für die Baukommission viele Sitzungen mit vielen Entscheidungen an. So wird als Beispiel die Farbe der Aussenfassade am Dienstag bestimmt.
Gut in den Provisorien eingelebt
Seit Juni sind sowohl in der Pflegi als auch in den Containern im Park je zwei Wohngruppen untergebracht. Bauliche Anpassungen mussten insbesondere bei den Containerprovisorien vorgenommen werden. «Es mussten zum Beispiel Pflegebadewannen eingebaut werden sowie neue Böden und eine Küche», erzählt Roger Wyss.
Aufregend, aber auch belastend – für alle Beteiligten
Es ist eine aufregende Zeit für die Stiftung Roth-Haus. Und auch für die Bewohner der Institution. Im Provisorium haben sich die Bewohner und die Betreuer eingelebt. «Alle schauen jeden Tag auf die Baustelle», erzählt Uwe Tischer. Auch wenn vielleicht nicht alle Klienten es kognitiv verstehen, spüren täten sie die Veränderung auf jeden Fall. «Trotzdem, die Belastung ist für alle, für die Klienten wie auch für die Mitarbeiter, enorm. Das ist nicht zu leugnen», sagt Uwe Tischer. Zum Glück habe er ein solch gutes Team. «Sie werden gefordert und machen es sehr kompetent.» So fühlen sich alle, trotz den untypischen Umständen, wohl.
Vision wird Realität
Bis es zum Baustart kam, hat es lange gedauert. Anderthalb Jahre sind seit der Zusage des Kantons verstrichen. Und seit der ersten Idee zum Um- und Anbau sogar fast zehn Jahre. «Jetzt zu sehen, wie die Vision immer mehr Realität wird, macht Freude.» Wenn alles nach Plan verläuft, wird das neue Zuhause von Denise und den anderen 27 Bewohnern im Frühjahr 2021 bezugsbereit sein.