Brunnen als wichtiger Meilenstein
18.10.2019 WohlenDas Waisenkinderprojekt von Harriet Suter lädt zum afrikanischen Abend
Einen Abend lang geniessen und sich unterhalten lassen. Und dabei erst noch etwas Gutes tun. Harriet Suter und ihre Helfer machen es möglich. Am 16. November findet ein weiterer afrikanischer ...
Das Waisenkinderprojekt von Harriet Suter lädt zum afrikanischen Abend
Einen Abend lang geniessen und sich unterhalten lassen. Und dabei erst noch etwas Gutes tun. Harriet Suter und ihre Helfer machen es möglich. Am 16. November findet ein weiterer afrikanischer Abend in der Bleichi statt. Alle Einnahmen kommen Waisenkindern in Uganda zugute.
Chregi Hansen
Wer weiss, vielleicht wiederholt sich das Wunder vom letzten Mal. Vor einem Jahr nahm eine Familie vom Mutschellen erstmals am afrikanischen Abend teil. Und zeigte sich vom Projekt und Engagement von Harriet Suter so sehr beeindruckt, dass sie unbedingt helfen wollte. «Nicht einfach mit Geld, sie wollte einen ganz konkreten Beitrag leisten. Dank ihrer finanziellen Unterstützung konnten wir dieses Jahr einen Brunnen bauen und so die Wasserversorgung für das geplante Waisenhaus errichten», freut sich Harriet Suter. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich die Wohlerin für Waisenkinder in ihrem Heimatland. 30 bis 40 Kinder und Jugendliche erhalten dank ihrem Projekt «vision4ugandakids» nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Schulbildung, medizinische Versorgung und nicht zuletzt eine Perspektive fürs Leben. Und viele zeigen sich später dankbar. So hat eine junge Frau, die vor 25 Jahren zu den ersten Kindern gehörte, denen Harriet Suter geholfen hat, inzwischen die Ausbildung zur Ärztin gemacht. Und behandelt in ihrer Freizeit die Kinder des Waisenhauses kostenlos. Ein anderer Bewohner hat die Hotelfachschule absolviert und sich vorgenommen, in Zukunft jedem Geburtstagskind im Heim einen Kuchen zu backen. Und das tut er auch.
Derzeit leben ihre Kinder – sie nennen Suter alle «Mama» – an zwei verschiedenen Orten. Ziel des Projekts ist es, sie an einem Ort zu vereinen. Das entsprechende Land samt einer benachbarten Plantage für die Selbstversorgung hat das Hilfswerk schon erworben. Derzeit läuft die Planung. «Ursprünglich war vorgesehen, ein grosses Gebäude für alle zu bauen. Aber vermutlich ist es besser und auch günstiger, vorerst mit einzelnen kleinen Hütten anzufangen», erklärt Suter.
Der Betrieb des Heims kostet viel Geld
Und Sparen ist wichtig. Denn das Geld ist knapp. Derzeit sind die Kinder in zwei Mietwohnungen untergebracht. Nebst Miete, Essen, Kleidern und Medikamenten müssen auch Schulgelder, Schuluniformen, Bücher und Prüfungsgebühren bezahlt werden. Doch auch wenn das Bauprojekt nicht so schnell vom Fleck kommt, wie erhofft, Aufgeben kommt für die Wohlerin nicht infrage. «Das geht nicht, dazu sind mir die Kinder zu sehr ans Herz gewachsen», sagt sie. Und immer wieder gelingt es ihr, das nötige Geld aufzutreiben. Derzeit ist man auf dem Bauplatz in Kanyogoga daran, aus dem lehmigen Aushub des Brunnens Mauersteine herzustellen. Auch das hilft, Kosten zu sparen.
Das Spendenkonto wieder füllen, soll auch ein weiterer afrikanischer Abend, der am 16. November in der Bleichi stattfindet. Den Besuchern wird ein tolles Programm geboten – mit einem Begrüssungsapéro, einem afrikanischen Buffet und feinen Desserts. Dazu gibt es viel Musik, so tritt Micha Dettwyler mit seinen Musikschülern auf und spielt als «Simply Devoted Band». An einem afrikanischen Basar können sich die Besucher mit Leckereien und Bastelarbeiten aus Afrika eindecken. Und für die Kinder wird eine Spielecke eingerichtet. «Ich möchte Kindern helfen, darum sind auch Kinder an diesem Abend sehr willkommen», sagt die Organisatorin. Und natürlich wird Harriet Suter an diesem Abend ausführlich über den aktuellen Projektstand berichten. «Die Besucher sollen sehen, dass wirklich jeder Franken den Kindern zugute kommt», erklärt sie. Von ihren Besuchen hat sie wieder viele Bilder mitgebracht. Darauf sieht man beispielsweise, wie die Kinder Artikel für den Basar basteln. «Sie möchten auch einen Beitrag zum Projekt leisten», so Suter. Aber natürlich sieht man auch, wie mit einfachsten Mitteln der Brunnen gebaut wird. Und wie dies gelingt.
Auch in Bremgarten am Markt präsent
Die Vorbereitung auf den Abend hält Harriet Suter auf Trab. Zuvor führt sie bereits am Markt der Vielfalt in Bremgarten am 26. und 27. Oktober einen Stand. Auch dafür muss sie Artikel zum Verkauf herstellen. Und im Dezember ist sie mit ihrem Projekt im Einkaufscenter Sunnemärt präsent. Die Arbeit geht also nicht aus. «Aber ich kann nicht anders, ich muss helfen. Und wenn ich dann das Lachen in den Gesichtern der Kinder sehe, die zuvor oft lange leiden mussten, dann ist das mein Lohn für all die Mühe.» Das – und Menschen wie diese Mutscheller Familie, die spontan einen Brunnenbau finanzierte. Und wer weiss, vielleicht wiederholt sich das Wunder vom letzten Mal.
Afrikanischer Abend in der Bleichi Wohlen: Samstag, 16. November, 17 Uhr. Anmeldung an Harriet Suter, Telefon 076 302 82 70. Oder via Homepage: www.vision4ugandakids.ch.