«Maiengrün» ist in neuen Händen
10.09.2019 HägglingenWirt Roland Lämmli kauft das Restaurant
Seit vier Jahren ist Roland Lämmli als Wirt im «Maiengrün» tätig. Nun wagt er den nächsten Schritt. Mit der Hilfe eines Investors kauft er «sein» Restaurant. Denn er hat einige Pläne. ...
Wirt Roland Lämmli kauft das Restaurant
Seit vier Jahren ist Roland Lämmli als Wirt im «Maiengrün» tätig. Nun wagt er den nächsten Schritt. Mit der Hilfe eines Investors kauft er «sein» Restaurant. Denn er hat einige Pläne.
Chantal Gisler
«Es fällt mir nicht leicht, das ‹Maiengrün› wegzugeben», sagt Bruno Meier-Krummenacher. Vor fünf Jahren hatte er mit seiner Frau Erika das Restaurant mitten im Wald gekauft. «Ein echtes Schmuckstück», das wissen der Dottiker und die Hägglingerin. «Wir haben uns sofort in das Restaurant verliebt.» Mit viel Liebe hat er während sechs Monaten das gesamte Gebäude saniert – alles von Hand. «Fast alles», korrigiert er und lacht. Er sitzt auf der Terrasse vor dem Restaurant, sieht jede Platte und jeden Handgriff noch vor sich. «Nur die Fassade haben wir streichen lassen, weil es sonst zeitlich nicht mehr für die Eröffnung gereicht hätte.» Die Eröffnung, mit der diese ganze Geschichte beginnt. Eineinhalb Jahre stand das «Maiengrün» leer, als Roland Lämmli sich entschloss, dem Restaurant neues Leben einzuhauchen. «Roland Lämmli ist für uns ein Glücksfall», sagt Bruno Meier. «Und seine Ideen haben aus dem Restaurant einen Treffpunkt gemacht.»
Doch es war purer Zufall, dass sich die beiden kennengelernt haben. «Mein Vater lebte in der Oberen Mühle in Villmergen», erinnert sich Meier. Er war damals schon auf der Suche nach einem Wirt für das «Maiengrün». «Einmal, als ich meinen Vater besuchte, ging ich an der Küche der Oberen Mühle vorbei.» Meier kannte den Koch dort gut. «Ich fragte ihn, ob ihm spontan jemand in den Sinn käme, der im ‹Maiengrün› wirten würde.» Wie aus der Pistole geschossen antwortete dieser mit einem Namen: Roland Lämmli.
Der Bauch sagt Ja
Kurz darauf besuchte Roland Lämmli das «Maiengrün». «Ich war hin und weg von der Ausstrahlung des Restaurants hier mitten im Wald», erinnert er sich. Auch heute nennt er sein Restaurant einen Kraftort. Für Lämmli war klar: Er wollte hier wirten. «Der Bauch sagte sofort Ja, aber der Kopf überlegte noch.» Der erfahrene Koch machte eine detaillierte Analyse und stellte ein Dossier zusammen. Informierte sich über Restaurants in der Gegend. «An einem solch speziellen Ort kann man keine alltäglichen Dinge servieren», weiss Lämmli. «Es war klar, dass ich hier oben etwas Spezielles machen möchte.»
Noch während seiner Analysen kam ihm die zündende Idee. «Ich hatte diesen Traum», erzählt er. In diesem kam er auf die Idee, im «Maiengrün» eine «Fuhre Mist» zu servieren. «Bei den Leuten kommt es sehr gut an», weiss der Wirt. Sogar der Wintergarten wird heute genutzt. Doch genau das bringt die Küche an ihre Grenzen: «Die Küche ist nicht für die Bewirtung so vieler Gäste ausgelegt. Wir tun, was wir können, aber wir stossen platztechnisch an unsere Grenzen», erklärt Lämmli. Daher ging er bereits im Oktober auf Meier zu und erklärte ihm, dass er das «Maiengrün» gerne kaufen würde, um die Küche auszubauen. Sogar einen Investor hatte Lämmli gefunden.
Keine Option
Doch Meier lehnte entschlossen ab. «Ein Verkauf kam für mich damals nicht infrage.» Nicht, nachdem er so viel Herzblut in das «Maiengrün» investiert hatte. «Es ist ein besonderer Ort und den wollte ich nicht weggeben.» Doch nach und nach liess sich Meier überzeugen. Er nimmt die Hand seiner Frau und blickt zum Restaurant. «Wir trennen uns nicht gerne vom ‹Maiengrün›. Aber wir sind uns sicher, dass es in guten Händen ist. Bei einem anderen Pächter würden wir diesen Schritt vielleicht nicht gehen.»