Entwicklung Bahnhof Wohlen: Bautätigkeiten verlaufen programmgemäss

Der Wohler Bahnhof ist ein Verkehrsknotenpunkt – und nicht mehr zeitgemäss. Nun ist eine umfassende Weiterentwicklung im Gang. Die Arbeiten kommen sehr gut voran.

Daniel Marti

Insgesamt rund 23 Millionen Franken werden am Bahnhof Wohlen verbaut. Dies ist nötig, um die Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs zu erneuern und zu verbessern. Der Bahnhof Wohlen soll zudem zur Visitenkarte werden. Ein Teil davon ist mit der neuen Personenunterführung West bereits realisiert. Seit April ist das Gesamtprojekt «Entwicklung Bahnhof Wohlen» im Bau. Zeit für eine erste Standortbestimmung, für eine Bilanz.

Die Werkleitungsarbeiten sind bald abgeschlossen. Ursprünglich führten fast alle Werkleitungen quer über das Areal, wo die neue Tiefgarage und der neue Bushof hinkommen. «Alle Werkleitungen mussten auf die Seiten verlegt werden», erklärt Bauleiter Thomas Hofer von der Gähler und Partner AG. Hofer bestätigt, dass in den ersten vier Monaten Bauzeit alles reibungslos über die Bühne gegangen ist. «Es verläuft alles Hand in Hand.»

Ähnlich klingt es vom Verantwortlichen der Gemeinde. «Wir sind sehr zufrieden», bilanziert Stefan Leuenberger, Leiter des Bereichs Planung, Bau und Umwelt. «Alle wichtigen Aspekte wie Kosten, Termine, Qualität sind in Ordnung. Und die Verkehrs-Umstellungen funktionieren.» Leuenberger räumt allerdings ein, dass die sensible Bauphase noch bevorsteht. Damit ist der nächste grosse Schritt gemeint: die grosse Baugrube für die neue Tiefgarage – und dies mitten in einer stark frequentierten Umgebung. Doch Zuversicht ist angezeigt. Leuenberger: «Wir sind optimistisch unterwegs.»

Alles verläuft nach Fahrplan

Bahnhofprojekt: Die Arbeiten kommen gut voran, die erste Bilanz ist positiv

Die Modernisierung des Bahnhofs ist ein weiteres Grossprojekt in Wohlen. Vier Monate nach dem Spatenstich können Bauleitung und Bauverwaltung verkünden, dass man bestens im Fahrplan ist.

Daniel Marti

Die Gemeinde Wohlen geht vorwärts, sie ist mitten im Erneuerungsprozess. Nach Badi-Sanierung und Eisbahn-Neubau folgt die Umsetzung des Bahnhofprojekts. Und dort – bei der Realisation des neuen Bushofes samt Tiefgarage – läuft alles ideal. «Wir können durchwegs eine positive Bilanz ziehen», sagt Bauleiter Thomas Hofer von der Gähler und Partner AG, «wir sind gut im Zeitplan, alles verläuft bisher reibungslos.»

Unter der Strassendecke passiert vieles

Vier Monate sind seit dem Spatenstich vergangen. Die erste Bauphase ist für die Werkleitungen reserviert. Denn die Baugrube für die Tiefgarage muss frei sein von jeglichen Werkleitungen. Ob Wasser, Gas, Strom oder Kanalisation – sämtliche Werkleitungen müssen rund um die künftige Baugrube geführt werden. Und die Trafostation wird neu in der Tiefgarage platziert sein. «Es ist auch interessant, was unter der Strasse passiert. Da geht doch einiges ab», sagt Stefan Leuenberger, Leiter des Bereichs Planung, Bau und Umwelt. Und so waren die Leistungen der ersten vier Monate nicht dermassen ersichtlich. Die Werkleitungsarbeiten stehen nun kurz vor dem Abschluss.

An vorderster Stelle steht stets die Sicherheit – vor allem jene der Fussgänger. «Es sind ja nicht wenige Leute, die den Bahnhof frequentieren», räumt Hofer ein. Zu Spitzenzeiten rund 800 Personen. Ein Nadelöhr ist dabei die neue Personenunterführung West, die dann später direkt in die neue Tiefgarage führen wird. «Der Weg zu den Bussen musste immer gesichert sein», so Hofer. «Wir erhielten bisher vereinzelte Hinweise», erklärt Bauverwalter Leuenberger, «wir haben das dann sofort versucht zu entschärfen.» Leuenberger ist auch überrascht, «wie reibungslos die Verkehrsführung bisher funktioniert hat».

Neue Verkehrsführung ab Ende September

Eine neue Situation wird es dann bei der Verkehrsführung ab Ende September geben, Die Gemeinde wird frühzeitig und detailliert darüber informieren. «Auch sämtliche Buslinien werden dann eine Veränderung erfahren», so Bauleiter Thomas Hofer. Deshalb sollte bis Ende September der Strassenbau bei der Alten Bahnhofstrasse weitgehend beendet sein. Das neue Verkehrsregime wird dann gemäss Zeitplan 17 Monate lang gültig sein.

Die unmittelbar nächste Arbeit über der Strassenkante betrifft die Veloständer beim Kiosk. Die alten Ständer werden Mitte August demontiert. Während der Kiosk an seinem bewährten Standort bleibt, werden die neuen, doppelstöckigen Veloständer neben dem Kiosk mehr Platz in Anspruch nehmen. Ein zweiter Standort für die Parkierung der Fahrräder ist dann beim neuen Bushof vorgesehen.

Aushub hat beträchtliche Dimensionen

Bisher wurden beim Bahnhofprojekt alle Herausforderungen gemeistert. Die Absprachen zwischen den einzelnen Werken seien nicht immer so einfach, blickt Hofer zurück. Hier habe jedoch alles bestens funktioniert. «Alles geht Hand in Hand. Man merkt, dass sich die Leute von anderen Baustellen her kennen.»

Die nächste Herausforderung betrifft die grosse Baugrube für die neue Tiefgarage unter dem neuen Bushof. Es sind die Dimensionen, die nicht ganz üblich sind. Die Länge beträgt rund 120 Meter, die Baufläche rund 3500 Quadratmeter. Mitten im Bahnhofgebiet fallen deshalb rund 1300 Lastwagenfahrten an, es müssen rund 16 000 Kubikmeer Material bewegt werden. So viel, wie für rund 30 Einfamilienhäuser. «Wir kennen den Untergrund von Bohrungen und Untersuchungen weitgehend», sagt Hofer, «es sollte also keine Überraschungen geben.»

Trotzdem: Man spricht beim Bahnhof von einem innerstädtischen Projekt, das eine präzise Vorarbeit verlangt.

Im Frühherbst 2021 wird gefeiert

Die Aushubarbeiten für die Tiefgarage, die für 110 Parkplätze konzipiert ist und einen direkten Zugang zur neuen Personenunterführung West aufweisen wird, sollten gegen Ende Jahr beendet sein. Danach folgt die Realisation der Park+Ride-Anlage. Auf der Tiefgarage werden dann Busperrons und das Bushofdach erstellt – dies ist dann Bauphase 3, die fürs erste Halbjahr 2021 vorgesehen ist. Der Abschluss der Arbeiten und die Einweihung sind im Frühherbst 2021 geplant.

Die Realisation des neuen Bushofs und die Neugestaltung des Bahnhofplatzes kostet gemäss Vorlage total rund 23 Millionen Franken. Die Gemeinde Wohlen muss mit einem Investitionsbetrag von 11,4 Millionen Franken rechnen, den Rest steuern Dritte, hauptsächlich Kanton und Bund, bei. Mit dieser Investition werden Aufenthaltsqualität, Sicherheit und Orientierung beim Bahnhof wesentlich verbessert. Zudem erfährt die verkehrstechnische Drehscheibe eine umfassende Aufwertung.