Klarstellung nötig
16.07.2019 Wohlen«Das tut schon weh», Artikel in der Ausgabe vom 12. Juli
Die Stellungnahme von FGPK-Präsidentin Anna Keller zeigt eindeutig, dass etwas falsch läuft. Aber nun der Reihe nach: Wenn in anderthalb Jahren nicht weniger als drei Mitglieder aus der Kommission ...
«Das tut schon weh», Artikel in der Ausgabe vom 12. Juli
Die Stellungnahme von FGPK-Präsidentin Anna Keller zeigt eindeutig, dass etwas falsch läuft. Aber nun der Reihe nach: Wenn in anderthalb Jahren nicht weniger als drei Mitglieder aus der Kommission austreten, dann gibt das in der Regel zu denken. Wenn zwei davon zudem noch im Einwohnerrat verbleiben, dann kann man wohl kaum noch davon sprechen, dass in der FGPK alles rund läuft. Ausser man betrachtet das Ganze sehr blauäugig.
Und da liegt ja das Problem: Wohlen schiebt heute bereits einen Schuldenberg vor sich her, der sich sehen lassen kann, ausser man möchte ihn nicht sehen. Weitere Verschuldungen sind geplant. Der Berg wird in Kürze mehr als doppelt so hoch sein. Und wer darf dann das Ganze bezahlen? Der Steuerzahler wird dann zu Recht oder Unrecht zur Kasse gebeten. Da stehen, wie man es jetzt versucht hat, schnell mal Steuerfussanpassungen im Raum.
Die Rolle der FGPK gab Anfang 2019 schon zu denken – den Steuerfuss über das vom GR angesetzte Mass hinaus anzuheben. Ob dieses Vorgehen wohl im Sinne des Bürgers ist? Was jedermann weiss, ist, dass jedes Geschäft, direkt mit Finanzen verbunden ist. Somit sollte klar sein, wo der Schwerpunkt der FGPK liegen sollte: Prüfung des Geschäfts und Analyse der finanziellen Auswirkungen. Ist die Tragbarkeit für den Wohler Bürger gewährleistet, wie sehen die Massnahmen in Sachen Tilgung der Schuld aus? Und gegebenenfalls ein Geschäft zurückzuweisen, weil es eine Nummer zu gross für Wohlen ist. Dann zu argumentieren, man knie sich hinein, man hätte nicht die Zeit und ein paar Zeilen später heisst es «die Mitglieder der Kommission seien alles Laien», das beantwortet genau gewisse Fragen, die hier im Raum stehen.
Ich möchte jetzt nicht noch die FDP weiter ins Rennen bringen, aber da tat man sich vor Kurzem nicht umsonst mit einer Nominierung etwas schwer. Im Vorfeld war ja auch von diesen Kollegen entsprechende Kritik geäussert worden.
Weiterhin muss ich klarstellen, dass Anna Keller betreffend Begründung meines Rücktritts mit zwei E-Mails orientiert wurde, sie ist also bestens im Bilde. Auf weitere Ungereimtheiten in der Stellungnahme von Anna Keller gehe ich jetzt nicht näher ein.
Es bleibt mir nur, die Hoffnung zu äussern, dass es möglichst schnell gelingt, die FGPK dazu zu bringen, dass sie als Kommission wieder ernst genommen wird und nicht als Befürworter von Anliegen der Exekutive angesehen werden muss.
Ralf Grubert