Ortsbürgerwein «Stadtberger Spätlese 2018» wurde ausgezeichnet
Der Rotwein der Ortsbürger wurde auf dem Schloss Wildegg zum besten Ortsbürgerwein des Kantons gekürt. Nun wurden das Diplom und 500 Etiketten ...
Ortsbürgerwein «Stadtberger Spätlese 2018» wurde ausgezeichnet
Der Rotwein der Ortsbürger wurde auf dem Schloss Wildegg zum besten Ortsbürgerwein des Kantons gekürt. Nun wurden das Diplom und 500 Etiketten übergeben.
Vincenz Brunner
Die Ortsbürgergemeinden sind gemeinhin bekannt als Besitzer von Wald, manche auch von Kies. Aber auch der Rebbau wird von mehreren Ortsbürgergemeinden betrieben, so auch in Bremgarten und Muri. Insofern war es naheliegend, dass die Murianerin und Präsidentin des Ortsbürgerverbandes Milly Stöckli auf die Idee kam, eine Prämierung für den besten Ortsbürgerwein des Kantons zu entwickeln.
In diesem Jahr wurde er zum ersten Mal vergeben. Die Jury, bestehend aus Ortsbürgern und Fachleuten, kredenzte die fünf eingereichten Weine auf dem Schloss Wildegg und entschied sich mit knappem Vorsprung für die «Stadtberger Spätlese 2018». Die Differenz zwischen dem besten Wein und dem mit den wenigsten Punkten betrug gerade mal 1,1 Punkte. «Die Ortsbürger machen viele gute Sachen, das gerät manchmal in Vergessenheit. ‹Tue Gutes und sprich darüber› ist unser Ansatz», erklärt Milly Stöckli. Die Prämierung der Ortsbürgerweine soll dabei helfen. Nächstes Jahr wird der beste Riesling x Silvaner gewählt, ein Jahr darauf werden es Spezialweine sein und im vierten Jahr werden Schaumweine prämiert.
«Grosse Freude»
Die Bremgarter Delegation zeigte sich hocherfreut über die Ehrung. «Wir sind tief beeindruckt und es ist eine grosse Freude für uns. Unser Rebberg war dank Gärtnermeister Mario Müller noch nie so schön wie heute. Es ist eine motivierende Basis, auch für den Kelterer Patrik Nauer, wenn er so gesundes Rebgut erhält. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist sehr gut. Es ist nicht nur Zufall, dass wir guten Wein machen», freute sich Kellermeisterin Beatrix Oswald. Qualität sei in der Schweiz besonders wichtig: «Die Konkurrenz ist stark, Wein aus der Schweiz muss sehr gut sein, sonst wird er nicht gekauft.»
Auch Patrik Nauer, der den Wein herstellt, zeigte sich erfreut und plante bereits die Kreation eines Schaumweines für die Prämierung in drei Jahren. Einen solchen haben die Ortsbürger noch nicht im Angebot. «Die Prämierung ist auch ein gutes Gefäss, um die Arbeit der Ortsbürger zu zeigen und in die Medien zu bringen», hielt er fest. Mit dem Gewinn des Preises erhalten die Ortsbürger nicht nur ein Diplom und 500 Gütesiegel, die sie nun auf ihre prämierten Flaschen kleben dürfen, der Wein wird auch für die offiziellen Anlässe der Ortsbürgervereinigung genutzt.
Rubinrot
Natürlich wurde auch mit dem prämierten Wein angestossen, dies direkt neben dem Rebberg. Im Sonnenlicht kam die rubinrote Farbe des Weins besonders gut zur Geltung. Hier konnten auch die neu gepflanzten Reben begutachtet werden. Reben bringen nach 35 bis 40 Jahren weniger Ertrag, deshalb müssen sie ersetzt werden. Die Jungpflanzen benötigen etwa drei Jahre, bis sie den vollen Ertrag bringen. Vor wenigen Wochen hat Gärtnermeister Mario Müller die vierte von insgesamt sechs Tranchen neuer Reben gepflanzt, sie gedeihen prächtig. Für den Wümmet, die Rebenlese, werden zahlreiche Helfer engagiert. Im Durchschnitt werden etwa neun bis zwölf Tonnen Trauben geerntet. Das ergibt etwa 10 000 Flaschen Wein.