Falls Bremgarten eine Wirtschaftsförderung auf baut, macht eine nachbarliche Partnerschaft Sinn
Die Stadt Zofingen tut es bereits, Wohlen plant es: Wirtschaftsförderung zusammen mit Nachbargemeinden. Für Bremgarten käme wohl Zufikon als Partner ...
Falls Bremgarten eine Wirtschaftsförderung auf baut, macht eine nachbarliche Partnerschaft Sinn
Die Stadt Zofingen tut es bereits, Wohlen plant es: Wirtschaftsförderung zusammen mit Nachbargemeinden. Für Bremgarten käme wohl Zufikon als Partner infrage.
André Widmer
Insgesamt drei Workshops haben Vertreter der Stadt Bremgarten mit wichtigen Teilnehmern aus dem Gewerbe und weiteren Institutionen sowie Marktvertretern abgehakt. Ziel: Grundlagen für Standortmarketing und -förderung (Ausgabe vom 31. Mai). Der Stadtrat wird sich wohl erst nach den Sommerferien intensiver mit dem Thema befassen, entschieden ist noch gar nichts. Das Basiskonzept wird nun von involvierten Akteuren diskutiert.
Hans-Ruedi Hottiger, Stadtammann von Zofingen (11 800 Einwohner) rät: «Klare Trennung zwischen Wirtschaftsförderung und Standortmarketing.» In der Region Zofingen hatten sich zuerst zehn Gemeinden an einem Regionalmarketing beteiligt, was aber zu teuer und zu schwerfällig wurde. Das Regionalmarketing wurde aufgelöst und es kam zur Neugründung mit Zofingen, Oftringen und Rothrist als Agglomerationsgemeinden. Finanziert wird die Wirtschaftsförderung durch die drei Gemeinden und den Verein «Wirtschaft Region Zofingen». Es ist ein Mandat mit einer 70-Prozent-Stelle und einem Budget zwischen 130 000 und 150 000 Franken.
Die Vermarktung von Zofingen als (Tages-)Tourismus- und Veranstaltungsort inklusive Stadtführungen und Bewilligungswesen erfolgt durch das Stadtmarketing und das ihm unterstellte Stadtbüro, so Hottiger. Dort leistet sich Zofingen eine 60-Prozent-Stelle, unterstützt von 300 Stellenprozenten des Stadtbüros – aus der ordentlichen Rechnung der Stadt.
Arbeitsplätze in Region halten
Und was denkt man in Wohlen, einem zentralen Wirtschaftsstandort im Freiamt? Gemäss Gemeindeammann Arsène Perroud will man zusammen mit der Gemeinde Villmergen ein Konzept für den Wirtschaftsstandort erarbeiten, ein Konzeptvorschlag besteht bereits. Perroud hat eine dezidierte Meinung: «Wirtschaftsförderung ist regional zu betreiben.» Wichtig sei, dass gute Arbeitsplätze in der Region angeboten werden. «Es geht um die Pflege der Beziehungen mit den heute schon hier ansässigen Firmen.» Diesen Unternehmen, die heute schon im Grossraum Wohlen tätig sind, sollen die richtigen Rahmenbedingungen geboten werden, damit sie sich hier auch weiterentwickeln können, erklärt Perroud. So beispielsweise, wenn sie Ausbaupläne hätten.
An eine Flut von Neuansiedlungen glaubt er nicht. «Es ist ein Irrglaube, dass Tausende von Firmen ihren Standort wechseln würden», so Perroud.
Die Bremgarter Stadträtin Monika Briner, die bei der Grobkonzepterarbeitung für Standortförderung und -marketing beteiligt war, lässt wissen, dass sich der Stadtrat wie bereits erwähnt mit dem gesamten Themenkomplex wohl erst im August, also nach den Sommerferien, auseinandersetzen wird. Es sind bisher keine endgültigen Grundsatzentscheide gefallen. Eine regionale Abstützung der Standortförderung macht aber auch für Stadträtin Monika Briner durchaus Sinn. «Bezüglich Wirtschaftsförderung müsste man mit Zufikon reden», sagt sie. Ein Pilotprojekt wäre denkbar.