Junge Talente am Start
25.06.2019 BremgartenJugendtheater-Festival «infiziert» zeigt im Kellertheater Bremgarten zwei Theaterstücke
«Zägg und wegg» und «Schmetterlinge im Bauch» heissen die Inszenierungen, die vor vollem Haus am «infiziert»-Festival in Bremgarten ...
Jugendtheater-Festival «infiziert» zeigt im Kellertheater Bremgarten zwei Theaterstücke
«Zägg und wegg» und «Schmetterlinge im Bauch» heissen die Inszenierungen, die vor vollem Haus am «infiziert»-Festival in Bremgarten gezeigt wurden.
Im Kellertheater Bremgarten und im Sternensaal in Wohlen hat die zweite Auflage des «infiziert»-Festivals stattgefunden. Zwei Gruppen, «8+B» und «12+B», probten auf der Bühne im Kellertheater und eine Gruppe, «8+W», auf der Bühne im Sternensaal. Der Start der Proben war im Januar. Die 31 motivierten Kinder und Jugendlichen haben mit ihren Spielleitungen intensiv gearbeitet. Einzeln und am Festival kamen die Stücke nun zur Aufführung. Die Ensembles haben ihre Theaterstücke mittels Improvisation selber entwickelt. Das ist das theaterpädagogische Konzept der Nachwuchsförderung des Kellertheaters, begleitet wird es von ausgebildeten Fachleuten.
«Infiziert» arbeitet mit dieser modernen Form des Theaterschaffens. «Von uns allen ist ein Teil in diesem Theaterstück. Es ist wie ein riesiges Puzz le aus unseren Leben», erklärten die Spielerinnen und Spieler von «infiziert12+». Das gemeinsame Kreieren sei hochspannend und megalustig gewesen und das Thema Liebe schnell entschieden. Zum Start von «Schmetterlinge essen» hängen die neun Akteure schweigend rund 200 farbige Blätter an die kahlen Bühnenwände. Auf jedem steht ein Wort, welches in der Handlung eine Rolle spielt. --red
Vom Beamen und der Liebe
Jugendtheater-Festival «infiziert» zeigt zwei Theaterstücke im Kellertheater
In «Zägg und wegg» erfinden die Kinder von «infiziert8+» eine Maschine, welche Personen im Nullkommanichts von A nach B befördert. Die Jugendlichen von «infiziert12+» beschäftigten sich in «Schmetterlinge essen» mit dem Phänomen der Liebe.
Lena Meier, die neue Leiterin der «infiziert»-Theaterkurse, sagt nach ihrer Begrüssung vor vollem Haus: «Ich bin jetzt ‹Zägg und wegg›.» Worauf die sieben Schauspielerinnen und Schauspieler von «infiziert8+» loslegen. Auf der Bühne glitzert und funkelt es in blauem Licht. Alle Kinder treten mit einem Stück Alufolie auf und beginnen, daraus Gegenstände zu basteln. Diese werden im Laufe des Stücks als Requisiten verwendet, wie etwa als Fotoapparat oder als Schlange. Die Eingangsszene ist fein untermalt mit Akkordeonmusik, live gespielt von Patrick Honegger. Er bereichert die ganze Inszenierung mit seinen perfekten Improvisationen und amtet auch als Co-Spielleiter.
Alles selber gemacht
«Du musst wieder einmal das Zimmer aufräumen», mahnt eine Mutter auf der Bühne. Das Kind ist damit aber gar nicht einverstanden. In vielseitigen Formationen wird diese Szene wiederholt. Mit dem Fazit, dass alle Kinder sich am liebsten in Luft auflösen möchten. «Zägg und wegg», tönt es im Chor. Da kommt die «Beammaschine» von der Erfinderin «Nuri» genau richtig. Dramatisch mit Rauch und Lichtblitzen gehts ab in andere Welten wie an den Strand, in die Wüste oder in den Dschungel. Die jungen Schauspieler agieren mit grosser Sicherheit und Spielfreude, was das Publikum begeistert. Dementsprechend riesig ist der Schlussapplaus. Das Ensemble hat sein Theaterstück mittels Improvisation selber entwickelt.
Innere Vorgänge
«Infiziert» arbeitet mit dieser modernen Form des Theaterschaffens. «Wir haben alles selber gemacht. Wir probierten die Ideen immer sofort aus», gaben die Kinder nach der Aufführung Auskunft. Es sei toll gewesen, besonders auch die Gruppe. Theaterpädagogin und Spielleiterin Alexandra Weibel sagte: «Zägg und wegg» ist Schritt für Schritt entstanden. Das war super, besonders auch die Idee mit der Alufolie.» «Von uns allen ist ein Teil in diesem Theaterstück. Es ist wie ein riesiges Puzzle aus unseren Leben», erklärten die Spielerinnen und Spieler von «infiziert12+». Das gemeinsame Kreieren sei hochspannend und megalustig gewesen und das Thema Liebe schnell entschieden. Zum Start von «Schmetterlinge essen» hängen die neun Akteure schweigend rund 200 farbige Blätter an die kahlen Bühnenwände. Auf jedem steht ein Wort, welches in der Handlung eine Rolle spielt. «Hei, wir müssen ja in die Schule», sagt ein Mädchen. Plötzlich ertönt laute Musik und die Jugendlichen springen unter roten Lichtblitzen durcheinander. Ein Paar nach dem anderen bildet sich. Von weichen Knien, Herzklopfen und Liebe auf den ersten Blick ist die Rede. Farbige Ballone fliegen auf die Bühne und einer nach dem anderen zerplatzt oder die Luft geht einfach raus. Was wunderbar weitere Facetten der Liebe symbolisierte. «Ja, ich mache Schluss», hiess es nach einem gut gespielten Streit. Applaus und Bravorufe wollten nicht enden. «Die Idee war, innere Vorgänge der Liebe sichtbar zu machen», erklärten die beiden Theaterpädagogen und Spielleiter Matthias Nüesch und Dominik Baumann. Sie waren mit der Aufführung zufrieden. Nach einem gemeinsamen Mittagessen machte sich die ganze Gesellschaft auf den Weg nach Wohlen in den Sternensaal zum zweiten Teil vom Theaterfestival. --bo