Erst das Gespräch suchen
28.06.2019 WohlenNachtrag zur Einwohnerratssitzung vom Montag
Der Dorfteil Anglikon zog den Antrag auf Dringlichkeit seiner Motion bezüglich Schulraum zurück.
Die Angliker Kinder sollen auch in Zukunft bis und mit 4. Klasse die eigene Schule besuchen. Dies fordern ...
Nachtrag zur Einwohnerratssitzung vom Montag
Der Dorfteil Anglikon zog den Antrag auf Dringlichkeit seiner Motion bezüglich Schulraum zurück.
Die Angliker Kinder sollen auch in Zukunft bis und mit 4. Klasse die eigene Schule besuchen. Dies fordern die Eltern und ganz viele Sympathisanten. Am 4. Juni wurde dem Gemeinderat eine Petition mit über 1000 Unterschriften übergeben. Am gleichen Tag reichten die Einwohnerräte Mika Heinsalo und Hansruedi Meyer eine dringliche Motion mit der gleichen Forderung ein.
Dringliche Motionen sind an der nächsten Einwohnerratssitzung zu behandeln, falls das Parlament der Dringlichkeit zustimmt. Doch so weit kam es nicht. Sprecher Mika Heinsalo gab gleich zum Auftakt der Sitzung bekannt, dass der Dorfteil Anglikon auf einen Antrag auf Dringlichkeit verzichtet. Man wolle, so die Begründung, dem Gemeinderat mehr Zeit geben. Dies, nachdem dieser den Motionären offenbar ein Gesprächsangebot signalisiert hat. «Diese Chance wollen wir dem Gemeinderat geben», so Heinsalo weiter. Das Thema des Schulraums in Anglikon wird also später behandelt.
Eine schnelle Angelegenheit waren die letzten drei Traktanden. Dem Kredit über 3 Millionen Franken für die Verlegung der Kanalisationsleitung Industriestrasse stimmt der Rat einstimmig und ohne grosse Diskussion zu. ««Wenn etwas kaputt ist, muss man es flicken», brachte Daniel Heinrich (CVP) die Stimmung im Saal auf den Punkt. Und Josef Muff (SP) stellte erfreut fest, dass es um ein Geschäft geht, bei dem man nicht erst nach dem Geld suchen muss – denn dieses wird dem «Abwasser-Kässeli» entnommen. Einziger Diskussionspunkt war die Frage, ob die Verlegung nicht gleich mit den Erschliessungsarbeiten im geplanten neuen Gewerbegebiet Wil koordiniert werden könne. Dies ist aber nicht möglich, da es sich um völlig verschiedene Systeme handelt. Zudem wird die Erschliessung noch einige Zeit auf sich warten lassen. «Erst braucht es da ein Projekt», machte Ammann Arsène Perroud deutlich.
Sich an den Stammtisch setzen
Sowohl bei den Antworten auf die Anfrage zum Standortmarketing wie auch zu jener bezüglich Bevölkerungsentwicklung wurde keine Diskussion verlangt. Allerdings stellte Roland Büchi (SVP) klar, dass er die Fragen wegen der Zunahme der ausländischen Bevölkerung nicht einfach aus Spass eingereicht habe. «Das Thema bewegt die Bevölkerung. Es lohnt sich, sich ab und zu in einer einfachen Beiz an den Stammtisch zu setzen», so Büchis Ratschlag.
Neue Arbeitsmöglichkeit für die Vereine?
Auf einen wichtigen Punkt machte Stephanie Dietrich (CVP) bei der Behandlung des Geschäftsberichts aufmerksam. Die Menge des Altpapiers aus den Sammlungen sinkt immer mehr. Offenbar bringen die meisten Wohler Papier und Karton lieber in die Entsorgungsstelle, als es zu bündeln und an den Strassenrand zu stellen. «Die Sammlungen sind aber für die beteiligten Vereine wichtige Einnahmequellen», erinnerte Dietrich. Sie wünscht darum, dass der Gemeinderat sich andere Einsatzmöglichkeiten für diese überlege. Eine klare Haltung hatten zudem gleich mehrere Politiker und Politikerinnen bezüglich des Verwaltungsrates der Sportpark Bünzmatt AG. Dass dort nur Männer Einsitz nehmen, sei in der heutigen Zeit eigentlich nicht mehr angebracht. --chh