Der Steg – ein Gewinn
25.06.2019 Fischbach-GöslikonGemeinderatskandidaten bekennen Farbe zu drei Themen
Fussgängersteg über die Reuss, Erweiterung Schulraum und der Traum von einer Mehrzweckhalle: All das kostet viel Geld. Die Gemeinderatskandidaten Renate Ballmer, Jürg Schaufelberger und Dominik Wenger ...
Gemeinderatskandidaten bekennen Farbe zu drei Themen
Fussgängersteg über die Reuss, Erweiterung Schulraum und der Traum von einer Mehrzweckhalle: All das kostet viel Geld. Die Gemeinderatskandidaten Renate Ballmer, Jürg Schaufelberger und Dominik Wenger sagen, wo sie Prioritäten setzen.
Erika Obrist
Am nächsten Sonntag, 30. Juni, wählt eine neue Gemeinderätin oder einen neuen Gemeinderat. m rsten ahlgang m 19. Mai schaffte niemand die Hürde des absoluten Mehrs. Renate Ballmer erhielt 145 Stimmen, Jürg Schaufelberger 123 Stimmen und Dominik Wenger 77 Stimmen.
In Fischbach-Göslikon wird derzeit heiss um die Schaffung von mehr Schulraum diskutiert. Die Planungskommission hat mehrheitlich entschieden, dass ohne die Aufstockung des Schulhauses Löhrli mehr Platz geschaffen werden kann. Daraufhin hat sich die Schulpflege aus der Kommission zurückgezogen.
Abwarten oder aufstocken?
Wie halten es die Kandidatin und die Kandidaten mit dem Schulraum? Renate Ballmer, 37 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei Kindern, will den Bericht der Planungskommission abwarten. Dieser sollte Ende Monat vorliegen. «Danach kann der Gemeinderat entscheiden, wie viel Schulraum mehr es tatsächlich braucht und wie dieser geschaffen werden kann», sagt sie. Persönlich bedauert sie, dass sich die Schulpflege aus der Planungskommission zurückgezogen hat.
Jürg Schaufelberger, 40 Jahre alt und verheiratet, ist da anderer Ansicht. «Dass es mehr Schulraum braucht, ist wohl allen klar», hält er unmissverständlich fest. Dies auch, weil die Bevölkerungszahl in den nächsten Jahren steigen wird. Bei seinem Schulbesuch habe er mit eigenen Augen sehen können, wie prekär die Lage in den Schulhäusern zum Teil sei. «Ich begrüsse die Aufstockung des Schulhauses Löhrli. Sie bringt den zusätzlichen Raum, der dringend benötigt wird.» Mit der Aufstockung werde man den Anforderungen aller Beteiligten gerecht.
Dominik Wenger, ebenfalls 40 Jahre alt und ledig, hält die Erweiterung der Schule für unumgänglich. «Es braucht über kurz oder lang mehr Räume», hält er fest. Wie sie geschaffen werden sollen, werde sich zeigen. «Manchmal ist es besser, einen Schritt zurückzugehen, um eine gute Lösung zu finden.»
Eine Bereicherung
Einig sind sich die Kandidierenden beim geplanten Fussgängersteg über die Reuss zwischen Künten und Fischbach-Göslikon. «Ich finde das eine tolle Sache; der Steg wäre sicher ein Gewinn für die ganze Bevölkerung», sagt Jürg Schaufelberger. Ein Steg würde das Naherholungsgebiet aufwerten und die Lebensqualität in beiden Gemeinden steigern. «Die Überquerung der Reuss zu Fuss wäre sicher eine tolle Ergänzung zur bestehenden Fähre.»
«Der Steg ist aus meiner Sicht eine Bereicherung für die Gemeinde; er trägt zum Erhalt des attraktiven Naherholungsgebiets bei», ist sich Dominik Wenger sicher. Mit dem Steg könne man die Reuss auch überqueren, wenn die Fähre nicht in Betrieb sei. «Die Fahrt mit der Fähre bleibt natürlich ein spezielles Erlebnis; sie ist nicht wegzudenken.»
Auch für Renate Ballmer ist ein Fussgängersteg eine Bereicherung für das Dorf und für die Ausflügler aus der nahen und weiteren Region. Aber nicht nur für diese. «Der Steg könnte künftig auch eine Rolle als Schulweg spielen», weiss sie.
Traum bleibt wohl ein Traum
Theater und Turnshow, Abschlussfeier der Schule oder andere Feiern: Wenn in der Turnhalle ein Anlass stattfindet, bei der eine Bühne gebraucht wird, muss diese stets separat erstellt werden. Deshalb träumen viele in Fischbach-Göslikon von einer Mehrzweckhalle.
«Eine Mehrzweckhalle wäre für die aktiven Dorfvereine sicher eine Bereicherung», hält Dominik Wenger fest. Es würde ein neuer Ort der Begegnung entstehen für Schule und Vereine – und womöglich auch neue Anlässe.
Eine Mehrzweckhalle zu haben für diverse Anlässe wäre laut Renate Ballmer eine schöne Sache. «Eine solche lässt sich jedoch derzeit angesichts der Finanzlage nicht realisieren», sagt sie.
Auch er wünschte sich eine Mehrzweckhalle, sagt Jürg Schaufelberger. «Ich bin jedoch der Meinung, dass die bestehende Turnhalle die Bedürfnisse der Schule und der Vereine abdeckt.» Er stelle sich zudem die Frage, ob Nutzen und Kosten einer Mehrzweckhalle im Verhältnis stehen. Ob sich eine solche Halle finanzieren lasse.

