45. Senioren-Waldumgang der Gemeinde Wohlen führte zum Torbemoos
Rund 200 Anmeldungen gingen für den Anlass ein. Der eine oder die andere mag wegen der Hitze auf den Rundgang verzichtet haben. Sie verpassten dadurch aber spannende Ausführungen zur ...
45. Senioren-Waldumgang der Gemeinde Wohlen führte zum Torbemoos
Rund 200 Anmeldungen gingen für den Anlass ein. Der eine oder die andere mag wegen der Hitze auf den Rundgang verzichtet haben. Sie verpassten dadurch aber spannende Ausführungen zur Revitalisierung der Moore in der heutigen zeit.
Chregi Hansen
Der «Reiseleiter» wollte möglichst keine Zeit verlieren. «Der Weg ist lang, das kühle Bier noch weit weg», erklärte Oberförster Anton Bürgi bei der Begrüssung. Und weil er sich bewusst ist, dass gerade die älteren Menschen bei diesen Temperaturen leiden, durften sich alle Teilnehmer vor dem Start mit einer Flasche Wasser ausrüsten. «Es sind zwar nur etwa drei Kilometer, aber es sind auch schon etwa 34 Grad», so Bürgi weiter.
Der diesjährige Rundgang führte an Erdmannli- und Bettlerstein vorbei zum Torbemoos. «Im letzten Sommer wurden hier umfangreiche Revitalisierungsmassnahmen getroffen, jetzt wollen wir die ersten Ergebnisse präsentieren», erklärte der Oberförster. Ziel sei es, den Teilnehmern zu präsentieren, was alles getan wurde. Und warum diese Massnahmen ergriffen wurden. Und auch, welche Funktion diese Lebensräume haben.
Für einmal bekam Bürgi dazu auswärtige Unterstützung. Mit dabei war Thomas Egloff von der Sektion Natur und Landschaft des Kantons Aargau. Er sei erstmals an einem Senioren-Waldumgang dabei, gestand er bei der Begrüssung. «Aber eigentlich kann ich altersmässig jetzt die Seiten wechseln.»
Spannende Zeitreise
Egloff lud die Teilnehmer zu einer Zeitreise ein. Für die Strecke zum Torbemoos werde man rund 30 Minuten brauchen. Aber eigentlich mache man eine Reise zurück in die Zeit der letzten Vergletscherung vor rund 10 000 Jahren, als die Moore im Freiamt entstanden. Mitte des letzten Jahrhunderts wurde hier noch Torf abgebaut, danach sind die Moore verlandet. Vor gut 25 Jahren wurde mit der Wiederherstellung begonnen. Letztes Jahr habe man die zweite Etappe in Angriff genommen. «Wir Menschen sehen immer nur einen kleinen Teil der Geschichte. Und wir können nur erahnen, wie lange es dauert, bis diese Moore wieder so intakt sind wie vor dem Eingreifen des Menschen», so Egloff weiter.
Rund zwei Stunden dauerte der Rundgang, unterbrochen durch zwei Halte mit ausführlichen Informationen. Der gesellige Abschluss erfolgte anschliessend wie immer im Waldhaus Chüestellihau. Hier wartete neben den Vertretern der Gemeinde eine neue Flasche Wasser. Oder eben auch ein kühles Bier.