Mehr Volumen benötigt
10.05.2019 BremgartenGeplantes Regenrückhaltebecken wird hinter dem Betriebsgebäude der Kläranlage platziert
Für 2,85 Millionen Franken soll die ARA Bremgarten ein Regenrückhaltebecken erhalten. Schon 2020 könnten sie in Betrieb gehen.
André ...
Geplantes Regenrückhaltebecken wird hinter dem Betriebsgebäude der Kläranlage platziert
Für 2,85 Millionen Franken soll die ARA Bremgarten ein Regenrückhaltebecken erhalten. Schon 2020 könnten sie in Betrieb gehen.
André Widmer
Dass der Bau von einem Regenrückhaltebecken für die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Bremgarten nötig wird, hat mehrere Gründe. Die Menge des bei Starkregen nur vorgeklärten Abwassers im Verbandsgebiet und bei der ARA muss reduziert werden. Das haben Abklärungen im Rahmen des regionalen generellen Entwässerungsplanes VGEP ergeben.
Entsprechend den Vorgaben muss das geplante neue Becken total 1000 Kubikmeter umfassen und nicht wie früher vorgesehen 700 Kubikmeter. Darum steigen nun auch die Baukosten von einst vorgesehenen 2 auf 2,85 Millionen Franken. Eine Million Franken wird aus den ARA-Reserven entnommen, für die restlichen 1,85 Millionen Franken beantragen die angeschlossenen Gemeinden Bremgarten, Berikon, Widen, Eggenwil und Zufikon an den jeweiligen Gemeindeversammlungen im Sommer Kredite. «Wir haben Eigenkapital und deshalb müssen die Gemeinden weniger belastet werden», lässt Pius With, Präsident des Abwasserverbandes, wissen.
Auch für Notfälle nutzbar
Bei Starkregen geraten die Kapazitäten der Anlageteile schnell an ihre Grenzen; die schiere Abwassermenge ist in einem solchen Fall für die Kläranlage Bremgarten ganz einfach zu gross. Dies auch, obwohl in den angeschlossenen Verbandsgemeinden Bremgarten, Berikon, Eggenwil, Widen und Zufikon schon total elf Regenrückhaltebecken bestehen, die zentral gesteuert sind und entsprechend gut funktionieren. Kommt hinzu, dass bei Bränden in der Region oder Ölunfällen ein Regenrückhaltebecken als zusätzliches sogenanntes
Havariebecken genutzt werden könnte. Bisher mussten bestehende Becken genutzt werden. Nach einem entsprechenden Notruf halten die ARA-Mitarbeiter jeweils das verschmutzte Abwasser im nächsten Becken zurück. Weiter muss die ARA neu der Auflage nachkommen, die Zwischenentlastung nach der Vorklärung aufzuheben. Ein weiterer Vorteil mit den zwei neuen Rückhaltebecken besteht darin, dass die Belastung der ARA gleichmässiger verteilt wird. Hierzu wird der Zulauf auf maximal 400 Liter pro Sekunde begrenzt – das ist eine weitere Auflage, die aus dem VGEP herrührt. Dieser wiederum basiert auf dem in den letzten Jahren verschärf- ten Gewässerschutzgesetz. Der Zulauf vom Rückhaltebecken in die ARA wird auf 280 Liter Abwasser pro Sekunde begrenzt, die restlichen 120 Liter pro Sekunde stammen von anderen Zuläufen.
Diverse Standorte geprüft
Die Standortwahl für das neue Regenrückhaltebecken hat die Verantwortlichen der ARA vor gewisse Herausforderungen gestellt, wie den Ausführungen von Pius With zu entnehmen ist. Einerseits wollte man das für zukünftige Ausbauetappen reservierte Land nicht verbrauchen, andererseits nicht zusätzlich Wald roden. So kamen Standorte direkt anschliessend an die bestehenden Klärbecken sowie unter und neben der Zufahrtsstrasse Obere Allmend und beim Aussenparkplatz nicht infrage. Fündig wurde man schliesslich hinter dem Betriebsgebäude in östlicher Richtung: Unter der Strasse kommt die Anlage zu stehen. 30 Meter Länge, 12,4 Meter Breite und 7,38 Meter Tiefe wird sie aufweisen.
Beim Abwasserverband gehen die Verantwortlichen – falls die Gemeindeversammlungen den Beiträgen zustimmen – von einer Baubewilligung gegen Ende 2019 aus. Baubeginn wäre in diesem Fall im Januar 2020.