Dreifachhalle ist nötig
31.05.2019 WohlenHallen-Projekt auf Kurs
Bei der Lösung des Hallenproblems ist der Wohler Gemeinderat einen wesentlichen Schritt weiter. Der Standort des Neubaus ist seit längerer Zeit bekannt. Bei der Hofmattenanlage soll der Neubau entstehen. Eine neue Dreifach- oder eine ...
Hallen-Projekt auf Kurs
Bei der Lösung des Hallenproblems ist der Wohler Gemeinderat einen wesentlichen Schritt weiter. Der Standort des Neubaus ist seit längerer Zeit bekannt. Bei der Hofmattenanlage soll der Neubau entstehen. Eine neue Dreifach- oder eine Zweifach-Halle? Dies war die Frage, die immer wieder gestellt wurde. Gemäss neuen Zahlen und neuer Studie braucht es eine Dreifachhalle, so lautet die neuste Erkenntnis des Gemeinderates. Ein solcher Neubau wird gemäss Kostenschätzung 17,554 Millionen Franken kosten.
Um weiterhin solide planen zu können, braucht es nun zuerst einen Zusatzkredit in der Höhe von 350 000 Franken. Dieser Kredit wird im Einwohnerrat Ende Juni diskutiert. --dm
Auch wirtschaftlich sinnvoll
Neubau Sporthalle in der Hofmatten: Dreifachhalle kostet 17,5 Millionen Franken
Zweifach oder dreifach? Diese Frage sollte beantwortet sein. Der Bedarf ist inzwischen für die grössere Variante ausgewiesen. In der Hofmatten soll eine neue Dreifachturnhalle entstehen. Kostenpunkt 17,5 Millionen Franken. Zunächst wird jedoch ein Zusatzkredit über 350 000 Franken benötigt.
Daniel Marti
Die Haltung des Gemeinderates hat sich verdichtet und er tritt klar und deutlich für den Neubau einer Dreifachsporthalle ein. «Aufgrund des ausgewiesenen Bedarfs stelle sich die Frage nach der Hallengrösse heute nicht mehr», schreibt der Gemeinderat in der Vorlage. «Die Realisierung einer Dreifachhalle ist notwendig.» Mit einer Zweifachhalle könnte der Lehrplan nicht eingehalten werden. «Gleichzeitig», hält der Gemeinderat fest, «werden mit einer Dreifachhalle die Anliegen der Sportvereine berücksichtigt.»
«Eindeutig nachgewiesen»
Die Zahlen der Schulraumplanung sind überholt, die Prognosen der Schülerzahlen höher. Dies hat Auswirkungen auf das Sporthallenprojekt. Die Zweifel über die Grösse des Neubaus sollten ausgeräumt sein, der Bedarf für eine neue Dreifachhalle ist laut Gemeinderat «eindeutig nachgewiesen». Bei den Kosten sind zudem die Unterschiede nicht riesig. Gemäss Kostenschätzung beträgt der Unterschied knapp zwei Millionen Franken. Die Investitionen für die Variante Dreifachhalle werden auf 17,554 Millionen Franken geschätzt, für eine Zweifachhalle sind es 15,474 Millionen Franken. Im aktuellen Finanzplan sind 13,5 Millionen Franken aufgeführt.
Obwohl die Ausgangslage nur klar für eine Dreifachhalle spricht, präsentiert der Gemeinderat die Ergebnisse für beide Varianten. Was auch dem politischen Auftrag entspricht. Die Sporthallen am Standort Hofmatten decken künftig die Bedürfnisse von verschiedenen Schulen ab. Sie dienen dem Schulzentrum Halde, sechs Kindergartenabteilungen, dem Berufsbildungszentrum (bbz freiamt) und der kantonalen Schule für Berufsbildung. «Für die Abdeckung des Bedarfs sind sechs Sporthallen notwendig», schreibt der Gemeinderat. Drei bestehende Hallen, drei neue.
Eine Dreifachhalle hat etliche Vorteile
Mit dem Neubauprojekt soll zudem das Parkplatzproblem gelöst werden. Der Gesamtbedarf von 186 Parkplätzen ist ausgewiesen. Weil 115 der bestehenden Parkplätze erhalten bleiben, resultieren 71 neue Pflichtparkplätze, die unter dem Neubau realisiert werden.
Auf dem Hofmatten-Areal wurden im Rahmen des Vorprojekts vier Standortvarianten für die neue Sporthalle geprüft. Neben dem Standort wurden auch die Kriterien Nutzung, Lage, Erschliessung, Kosten, Termine, Betrieb, Städtebau, Siedlung und Aussenraum analysiert. Die vom Gemeinderat ausgewählte Variante geht von einem Abbruch eines Gebäudes auf dem Bleichi-Areal (ehemalige Entsorgungsstelle) aus.
Die Variante schlägt einen kompakten, seitlich an die bestehende Halle anschliessenden Erweiterungsbau vor. Der Gemeinderat streicht die Vorteile heraus. «Das trägt zu tiefen Bau- und Energiekosten bei. Und die neue Verkehrserschliessung ermöglicht eine Entflechtung des Fussgängerverkehrs von der Anlieferung von Waren und vom motorisierten Individualverkehr.» Weiter braucht es bei dieser Positionierung den Abbruch der bestehenden Gymnastikhalle mit Kletterwand, die im Neubau ersetzt wird.
Platz für gegen 2000 Personen
Das Raumprogramm der Dreifachhalle orientiert sich an der Empfehlung «201 – Sporthallen». Zusatzräume ermöglichen die Durchführung von Wettkämpfen und Turnieren. Die Hallengrösse beträgt 49 x 28 Meter. Und die Halle ist 9 Meter hoch. Alle üblichen Hallensportarten können so ausgeübt werden. Die Zuschauerkapazität wird künftig rund 600 Sitzplätze und 140 Stehplätze betragen. Die Gesamtanlage (bestehende und neue Halle) wird eine kompakte Angelegenheit. Bauliche und betriebliche Synergien werden genutzt. Und in der Gesamtanlage werden Anlässe mit grosser Personenzahl möglich sein mit gegen 2000 Personen.
Übrigens, eine Etappierung der Anlage lehnt der Gemeinderat bereits jetzt ab. Also ein Neubau mit zwei Einheiten und später vielleicht die dritte Einheit dazu verursacht Mehrkosten von rund 300 000 Franken. Bei den Gesamtkosten von 17,55 Millionen Franken für die favorisierte Dreifachhalle sind die Kosten für die Einstellhalle (954 000 Franken) und die Arbeiten an den bestehenden Hallen (1,37 Millionen Franken) bereits eingerechnet.
Zusätzliche 350 000 Franken für die Planung
Weitere Zahlen sind bekannt: Im März wurde ein Antrag gestellt für einen Beitrag aus dem Swisslos-Fonds. Bei einer Zweifachhalle fliessen maximal 250 000 Franken von Aarau nach Wohlen, bei einer Dreifachhalle sind es zwischen 250 000 und 800 000 Franken.
Mit der nun präsentierten Vorlage zeigt der Gemeinderat viele Entscheidungen und den Planungsstand auf. Er nimmt zu Terminen (siehe Kasten) und Finanzen Stellung. Und er stellt fest, dass der bewilligte Kredit für die Planung nicht ausreichen wird. Vorstudie, Vorprojekt und Bauprojekt sind in einem Verpflichtungskredit in der Höhe von 540 000 Franken verpackt. Aber es gibt zusätzlichen Aufwand für die Vorbereitung des baueingabereifen Bewilligungsprojektes. Deshalb wird ein Zusatzkredit in der Höhe von 350 000 Franken beantragt. Diese Summe wird im Einwohnerrat am 24. Juni im Mittelpunkt stehen.
Über den gesamten Baukredit soll dann zusammen mit dem Bauprojekt im ersten Quartal des nächsten Jahres im Einwohnerrat debattiert werden. Für den Gemeinderat ist der Weg jetzt schon vorgegeben: «Die Konzentration von zwei Dreifachsporthallen am Standort Hofmatten ist wirtschaftlich, weil bauliche und betriebliche Systeme genutzt werden können.»