Die Gewinner der Herzen
31.05.2019 Wohlen«CleverCork» von der Kanti Wohlen zählt zu den 25 besten YES-Miniunternehmen
Aus einem schulischen Projekt ist ein Name entstanden, der mit Nachhaltigkeit, Innovation und Leistungsbereitschaft gleichgesetzt wird. «CleverCork» hat hohe Wellen ...
«CleverCork» von der Kanti Wohlen zählt zu den 25 besten YES-Miniunternehmen
Aus einem schulischen Projekt ist ein Name entstanden, der mit Nachhaltigkeit, Innovation und Leistungsbereitschaft gleichgesetzt wird. «CleverCork» hat hohe Wellen geschlagen.
Im Rahmen des Projektunterrichts an der Kantonsschule Wohlen wurde im Oktober letzten Jahres das YES-Miniunternehmen «CleverCork» von sieben Schülerinnen und Schülern mit einer hervorragenden Idee gegründet: Das Potenzial des vielseitig einsetzbaren und nachhaltigen Kork zu nutzen. Ihre Geschäftsidee hat sich als erfolgsbringend erwiesen. «Coop» hat die Schüler sogar für den Nachhaltigkeits-Award nominiert, worauf sie von Menschen aus der ganzen Schweiz angefragt wurden, ob sie noch Korkzapfen für die Produktion brauchen könnten. Zudem sind ihre Bestellungen dadurch gestiegen.
Über ihre Messe- und Marktauftritte im Inland sowie über die Landesgrenzen hinaus hat diese Zeitung laufend berichtet. «Seit Riga waren wir am Naturmärt in Wohlen, haben unseren Geschäftsbericht abgegeben und uns auf das nationale Finale vorbereitet», sagt CEO Janine Kühne.
Am vergangenen Wochenende haben sich die Jungunternehmer von «CleverCork» am 20. Nationalen Finale in der Bahnhofshalle am Hauptbahnhof Zürich bewiesen. An diesem Anlass wurden aus den rund 200 Miniunternehmen die besten 25 Teams von YES eingeladen – darunter auch «CleverCork». Für ihren Auftritt haben die Jungunternehmer nochmals ihr Standdesign optimiert, ihre Präsentation einstudiert und geübt und weitere Sachen organisiert.
In wenigen Monaten etabliert
«An der Messe hatte es viele interessierte Menschen und wir konnten viele Produkte verkaufen. Auch die Bühnenpräsentation war super. Es hat mir viel Spass gemacht, mit dem Team das Unternehmen zu präsentieren», fasst Kühne zusammen, «grundsätzlich hatte ich den Eindruck, dass ‹CleverCork› zu einem Namen geworden ist. Es sind viele Menschen zu uns gekommen und wussten, wer wir sind.»
«CleverCork» konnte sich aber nicht in die Top 8 positionieren. Dem Resultat begegneten die Jugendlichen mit grosser Enttäuschung: «Unsere Leistung an diesen zwei Tagen war scheinbar nicht in allen Komponenten überzeugend, trotzdem war es ein eindrucksvolles Erlebnis für uns alle.» Die zweitägige öffentliche Standausstellung wurde im Rahmen eines gehobenen Galadinners abgerundet.
Doch wie geht es nun für «Clever-Cork» weiter? Bis zu ihrer Abschlussveranstaltung am 27. Juni müssen unter anderem noch offene Bestellungen erledigt und Auszahlungen getätigt werden. Was die Wirtschaftsschüler mit dem restlichen Gewinn machen werden, steht noch offen.
Auftritt in «Tagesschau»
Ob das YES-Miniunternehmen weitergeführt wird und welche Änderungen vorgenommen werden müssen, muss ebenfalls noch abgesprochen werden. Rückblickend auf die vergangenen sieben Monate können die Jungunternehmer stolz feststellen, dass sie ihre Ziele «vollumfänglich erreicht und sogar übertroffen» haben. Durch das Projekt konnten sie einen ersten Einblick in die Wirtschaft erhalten und wie man flexibel mit einem Team aus unterschiedlich denkenden Menschen in kürzester Zeit effektiv auf neue Situationen reagieren kann.
An der nationalen Messe hatte sie sogar die Gelegenheit, mit dem Team von YES und der «Tagesschau» zum Thema Frauen in Führungspositionen und Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau ein Interview zu führen. «Noémie Sasse, die Geschäftsführerin von YES, hat zuerst mit allen weiblichen CEOs an der Nationalen Messe gesprochen und sich entschieden, wer das Interview mit ‹SRF› machen wird. Dafür wurde ich ausgesucht», erklärt Kühne. In der Führungsrolle fühlt sich die ambitionierte Kantischülerin wohl: «Ich denke, dass die Erfahrungen, die ich im Company-Programm gemacht habe, extrem wertvoll sind, aber ich bin mir auch bewusst, dass die Bedingungen später anders sein werden. Aber ich habe in diesem Geschäftsjahr gelernt, wie ich mit unsicheren Situationen umgehen muss und dass ich diese als Chance nutzen kann.»
Vielleicht inspiriert die Erfolgsgeschichte von «CleverCork» mehr Kantischüler dazu, sie sich für den Projektunterricht einzutragen: «Das ist eine hervorragende und einmalige Möglichkeit, im jungen Alter erste unternehmerische Erfahrungen zu sammeln und die eigene Begeisterung zum Unternehmertum zu entdecken. Alle Möglichkeiten, die aus dem Projekt erwachsen, eröffnen sehr viele Chancen und haben meiner Meinung nach einen grossen Einfluss auf das spätere Leben.» --mnj