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05.04.2019 BremgartenSpitex Bremgarten, Eggenwil, Zufikon: zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt
Rund 200 Personen besuchten die Mitgliederversammlung der Spitex in der Turnhalle der St. Josef-Stiftung – ein Rekord. Esther Stieber und Helena Keller sind neu im ...
Spitex Bremgarten, Eggenwil, Zufikon: zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt
Rund 200 Personen besuchten die Mitgliederversammlung der Spitex in der Turnhalle der St. Josef-Stiftung – ein Rekord. Esther Stieber und Helena Keller sind neu im Führungsgremium.
André Widmer
Stetig wuchs die Anzahl der Pflegestunden, welche die Mitarbeiter der Spitex Bremgarten, Eggenwil, Zufikon im Einsatz standen, in den vergangenen Jahren an. 2018 ist das erste Jahr seit mindestens zwei Jahrzehnten, dass ein Rückgang registriert wurde. Wie Corinna Ganzoni, Leiterin Pflege und Hilfe, an der Mitgliederversammlung ausführte, erklärt sich das Minus von acht Prozent Pflegestunden mit Austritten und Hinscheiden von Klienten. Die neu gewonnene Zeit konnte mit dem Erstellen der elektronischen Patientendossiers oder mit Freizeit kompensiert werden. 11 555 Pflegestunden wurden letztes Jahr abgerechnet, 900 weniger als 2017. In der Haushalthilfe leistete die Spitex 3551 Stunden (plus 132). 4874 Mahlzeitentransporte im Jahr oder 14 pro Tag bedeuten einen geringen Rückgang um 0,6 Prozent.
Daten per Smartphone verarbeiten
Apropos Patientendossiers: Diese sind letztes Jahr vollständig ins digitale Zeitalter übergeführt worden. Rund 675 Stunden wurden in die Erfassung investiert. Jetzt ist es den Mitarbeiterinnen der Spitex möglich, per Smartphone vor Ort auf Klientenbesuch Zugriff auf die Daten zu erhalten und Berichte nachzuführen. Gemäss Jahresbericht umfassen die elektronischen Dokumente nun Pflegeverlaufsbericht, Pflege- und Massnahmenplanung, Medikamentenblatt, aber auch die Tabellen mit Vitalwerten wie Blutdruck, Gewicht und/oder auch Temperatur. Corinna Ganzoni machte jedoch klar: «Die Klienten kommen immer noch zuerst.» Das heisst: Der persönliche Kontakt und die Arbeit mit den Menschen haben vorderste Priorität, die Daten sind wichtig, aber sekundär.
Mehrere Mitarbeiter konnten Dienstjubiläen feiern. Corinna Ganzoni (20 Jahre), Gisela Gehrig (15 Jahre), Martheli Borlat und Annelies Ammann (je 10 Jahre) gehören schon länger der Spitex Bremgarten, Eggenwil, Zufikon an. Johanna Bereuter durfte nach 23 Jahren bei der Spitex in den Ruhestand treten. Bei personellen Engpässen griff die Zusammenarbeit mit den Nachbarorganisationen Spitex Mutschellen und Spitex Kelleramt. «Wir sind ein überzeugter Lehrbetrieb», sagte Leiterin Corinna Ganzoni und unterstrich dabei die wichtige Ausbildung von Nachwuchskräften im Pflegebereich.
Hauptposten Personalkosten
Anita Schüepp, Leiterin Finanzen und Administration, präsentierte die Jahresrechnung. Ausgabenseitig schlug der Personalaufwand mit 1,564 Millionen Franken zu Buche. Dies sind 85 Prozent der Gesamtausgaben. 152 579 Franken kosteten Verwaltung/Sachaufwand, 134 309 Franken Transport und Räume. Bei den Erträgen ist der eigenwirtschaftliche Betriebsertrag mit 963 358 Franken der grösste Einnahmenposten. Mitgliederbeiträge und Spenden betrugen 59 824 Franken. Die Mitgliedsgemeinden leisteten 796 409 Franken Beiträge an die Spitex. An der mit rund 200 Personen rekordverdächtig gut besuchten Mitgliederversammlung wurde der Jahresbeitrag von 50 Franken ohne Diskussion bestätigt.
Daniel Sommerhalder demissioniert
Im Vorstand des Spitex-Vereins ist es zu Mutationen gekommen. Daniel Sommerhalder, der die letzten fünf Jahre die Öffentlichkeitsarbeit geführt hatte, wird durch Helena Keller (Hermetschwil-Staffeln) ersetzt. Sommerhalder demissionierte aus beruflichen Gründen. Präsident Andreas Bernauer lobte die vorbildliche Arbeit Sommerhalders. Bereits seit mehreren Monaten ad interim im Einsatz steht Esther Stieber (Bremgarten) im Ressort Aktuariat. Nun ist auch sie offiziell ins Amt gewählt worden. Weiterhin dem Vorstand gehören Andreas Bernauer (Präsident), Gabriela Bereuter, David Streiff und Barbara Tellenbach an.
Entscheidungen früh festhalten
Der Wohler Rechtsanwalt und Notar Roger Seiler hielt an der Mitgliederversammlung der Spitex ein Fachreferat zum Thema «Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung».
Frühzeitig regeln, heisst die Devise, denn im Unglücksfall könnte es schon zu spät sein. Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung sind zwei wichtige Werkzeuge für Privatpersonen, um wichtige Entscheidungen frühzeitig festzuhalten. Sie helfen, bei Urteilsunfähigkeit im Extremfall den Willen der Betroffenen umzusetzen. Der Referent betonte denn auch, dass das Festhalten dieser beiden Mittel noch bei Gesundheit und Urteilsfähigkeit angezeigt ist. Wichtig ist, dass sich die Menschen auch Gedanken machen, welche Personen sie bei Auftrag und Verfügung als mögliche Entscheidungsträger bei Urteilsunfähigkeit einsetzen. Bestenfalls bestimme man auch eine weitere Ersatzperson.
«Drei Bereiche können mit dem Vorsorgeauftrag geregelt werden: die Personensorge, die Vermögenssorge und die Vertretung im Rechtsverkehr», so Seiler. Ein Vorsorgeauftrag muss von den Behörden bestätigt werden. Bei der Patientenverfügung wiederum gilt die Empfehlung, diese mit sich zu führen oder auch beim Hausarzt eine Kopie zu deponieren. «Die Existenz einer Patientenverfügung kann auch auf der elektronischen Patientenkarte vermerkt werden.» Bestehen keine Patientenverfügung oder Vorsorgeauftrag, entscheidet der Ehepartner. Ist kein Ehepartner vorhanden, regelt das Gesetz. --aw