12. Ausgabe der «Nacht der Begegnungen – Nacht der Lichter» ist ein weiterer Erfolg

Erneut schaffte es Organisator Markus Leutenegger, Gross und Klein an der Nacht der Begegnungen – Nacht der Lichter zusammenzubringen. Die Besucher hatten die Qual der Wahl: Aus neun Begegnungsateliers durften sie sich für zwei entscheiden.

«Die Leute denken, dass das Leben im Gefängnis so ist, wie sie es aus den Comics kennen», so begrüsste Cartoonist und Autor Fred Grob die Besucher seines Ateliers «Einsatz für Randständige».

Grob besucht seit 35 Jahren Gefangene in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg und lernt die Menschen in stundenlangen Gesprächen näher kennen: «Ich bin überzeugt, dass die Gefangenen dringend Hilfe brauchen.» Aus diesem Grund ist er seit Jahren im Verein «Hope – Christliches Sozialwerk» tätig. Das Ziel dieser Organisation ist es, Menschen in Not und sozial benachteiligte Menschen zu begleiten, zu unterstützen und schliesslich ihre Integration zu fördern.

Kreativität bringt Licht ins Dunkle

Auf die Frage, ob sich Grob jemals unwohl bei seinen Besuchen fühlte, antwortete er offen: «Ich habe früher mein Haus für Menschen in Not geöffnet und wurde nie beklaut. Meine Angst und Unsicherheit habe ich überwunden.» Andererseits ist er sich bewusst, dass die Rückfallquote bei Gefangenen sehr gross ist. «Im Gefängnis können sie nicht viel Mist machen», erklärt Grob, «die Sicherheit hat dort ganz klar Priorität.»

Als Cartoonist hatte er besonders viel Freude zu sehen, dass sich einige Gefangene mit der Kunst beschäftigten. In seinen 35 Dienstjahren hat Grob zahlreiche Zeichnungen aus dem Gefängnis gesammelt und er bewunderte dabei, welche Kunstwerke aus Kaffeeflecken, Orangensaft und Konfitüre entstehen können: «Der Mensch ist auch im Schlechten sehr erfinderisch.»

Lokale Attraktion und beliebte Referenten

Trotz weiterer Anlässe zur gleichen Zeit zählte die «Nacht der Begegnungen – Nacht der Lichter» über 230 Besucher. «Zum Teil sind die Jahrgänge der Firmanden kleiner als sonst», fügt Leutenegger an. Denn für einige Firmlinge aus dem Pastoralraum Unteres Freiamt ist der Anlass teilweise fester Programmteil, andere hingegen können aus einer Anzahl von Projekten frei ihre Auswahl treffen. Nichtsdestotrotz zieht der Anlass jährlich viele Neugierige und Stammgäste aus allen Altersgruppen an.

Obwohl die «Nacht der Begegnungen – Nacht der Lichter» von Jahr zu Jahr neue und vielfältige Redner einlädt, sind manche schon seit mehreren Jahren dabei. Die Begeisterung und das Engagement der Referenten bleibt nicht unbemerkt und wird mit lobenden Worten von den Zuhörern gewürdigt. So auch die atemberaubenden Geschichten von Rudolf Szabo, der sein Atelier «Fall und Aufstieg» zum dritten Mal in Folge führt und immer noch mit über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern pro Atelier fasziniert.

Zwei weitere Protagonisten waren nun zum zweiten Mal dabei: Harriet Suter, die sich seit ihrem 17. Lebensjahr für Waisenkinder in Uganda engagiert, und Martin Iten, der das Publikum mit Geschichten aus seiner turbulenten Jugend begeisterte und darauf hin offenbarte, wie er sich dank einer Pilgerreise aufgefangen hat.

Leitung weitergegeben

Die Loyalität der Referenten ist für Markus Leutenegger unglaublich: «Drei Personen, die letztes Jahr schon da waren, sind erneut gekommen.» Bei solch einer grossen Nachfrage wird natürlich die «Nacht der Begegnungen – Nacht der Lichter» weiterhin durchgeführt. «Ich habe ein Gefäss geschaffen, das sich seit den Anfängen im Jahr 2008 in kleinen Schritten veränderte», erklärt Leutenegger. Zu Beginn war der Anlass nur für Jugendliche gedacht, später erfolgte die Öffnung für Erwachsene. Auch räumlich baute sich der Anlass durch die kontinuierliche Erweiterung des Pastoralraumes Unteres Freiamt aus.

Nächstes Jahr wird die «Nacht der Begegnungen» von einem neuen Gesicht geleitet: Markus Leutenegger wird seinen Posten an Katechetin Liselotte Frei abgeben. --mnj