Ausstellung «BREAKUP» von Pirmin Breu am 23. und 24. März in Muri

Inspiriert durch seine Umzugsaktivitäten in den vergangenen zehn Jahren startet Pirmin Breu die Ausstellung «BREAKUP» in Muri, jeweils von 14 bis 17 Uhr an der Aarauerstrasse 22.

Vor drei Jahren wurde in Boswil mit dem Abbruch einer Liegenschaft an der Zentralstrasse 1 begonnen. Die immer leerer werdenden Räume inspirierten Breu, sie neu zu beseelen, zu bespielen, mit den darin verbliebenen Überbleibseln eine Brücke zu schlagen zu seiner Kunst. So schuf er mit seinen Spraydosen einzigartige Wandbilder, immer mit dem Menschen im Mittelpunkt.

Vor etwa zwei Jahren wurde das Gebäude dann endgültig abgebrochen, damit verschwanden auch seine Arbeiten. Ein letztes Mal blitzten sie noch auf, als der Bagger die Wände Stück für Stück abriss und die Wandbilder währenddessen einen ganz neuen, sich ständig verändernden Rahmen erhielten. Am Ende war alles bodeneben und das Werk nur noch Erinnerung. Festgehalten einzig auf Bildmaterial.

Atelier als Quelle seines Schaffens

Im Herbst 2006 musste Pirmin Breu nach zehn Jahren in Wohlen seine Zelte dort abbrechen. Ende 2017 musste Breu sich erneut auf den Weg machen, weil auch seine Wirkstätte in Muri, in der er eben erst heimisch geworden war, abgerissen werden sollte. Ein neues Atelier fand er wieder in Wohlen, in den alten Räumlichkeiten der Integra. Innerhalb von drei Jahren hatte Breu so drei verschiedene Ateliers. Der Umzug war jeweils nicht nur logistisch ein riesiges Unterfangen, sondern immer auch mit viel Schmerz verbunden. So lernte er mehrmals, was es bedeutet, loszulassen, zu akzeptieren, dass etwas Altes in die Erinnerung übergehen muss, und darauf zu vertrauen, dass am nächsten Ort wieder Neues entstehen kann.

All das inspirierte Breu, nun, drei Jahre nach seinem ersten Aufbruch, die Ausstellung «BREAKUP» (Abbruch) auf die Beine zu stellen. Dies im ehrwürdigen Lokal der ersten Migros in Muri, das er in den letzten zehn Jahren immer mal wieder kreativ bespielte. Dieses Mal jedoch wird es das letzte Mal sein. Wer nun denkt, Breu wäre nach all diesen Erfahrungen des Aufbrechens und Sich-neu-Niederlassens inzwischen routiniert genug, um diesen Abschied mit Leichtigkeit zu nehmen, irrt.

Die Gesellschaft ist im Umbruch

Doch zuvor nutzt er den Moment, um seine Arbeit von Boswil im Rahmen einer Videoinstallation zu zeigen. Umrahmt mit einem Clip, der etwa vier Minuten dauert und den Titel «Society» trägt. In einer Rauminstallation werden ausserdem Utensilien aus der Liegenschaft in Boswil zu sehen sein, ebenso wie Fotografien, welche die Erinnerung in der Gegenwart sichtbar machen. --zg