Weil es so schön war
19.02.2019 WohlenAuch in diesem Sommer gibt es auf dem Isler-Areal eine Sommerbar
Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Auch in diesem Sommer wird das Brachland im Zentrum zum Treffpunkt der Region.
Chregi Hansen
«Das funktioniert sicher nicht. Nicht in ...
Auch in diesem Sommer gibt es auf dem Isler-Areal eine Sommerbar
Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Auch in diesem Sommer wird das Brachland im Zentrum zum Treffpunkt der Region.
Chregi Hansen
«Das funktioniert sicher nicht. Nicht in Wohlen»: Diesen Satz mussten sich die Organisatoren der Sommerbar im letzten Jahr im Vorfeld mehrfach anhören. Inzwischen weiss man: Die kunterbunt zusammengewürfelte Truppe, die unter dem Dach des Vereins für Kultur Wohlen den Anlass organisiert und durchführt, hat mit ihrer Idee der Bevölkerung eine grosse Freude gemacht. Die Sommerbar auf dem Isler-Areal war im letzten Jahr der Hit, im Schnitt bevölkerten 70 Gäste pro Abend an den Wochenenden die sonst ungenutzte Wiese mitten im Zentrum.
«Es hat alles reibungslos geklappt, das Feedback war hervorragend», berichtet OK-Chef Remo Hofmann. «Viele haben geschätzt, dass es während den heissen Sommerwochen einen Ort gab, um andere zu treffen», fügt Vereinspräsident Jonas Arnet an. Vom Kleinkind bis zum 90-jährigen Senior, die ganze Palette der Bevölkerung zog es an die Sommerbar. Manche kamen nur einmal, andere immer wieder.
Für die Verantwortlichen war darum klar: Wenn es irgendwie möglich ist, soll es 2019 eine Wiederholung geben. Und im Gegensatz zum letzten Jahr traf die Bewilligung sofort ein. Vom 14. Juni bis am 17. August werden jeweils von Donnerstag- bis Samstagabend die «Tore» zur Sommerbar geöffnet sein. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
So lange wie nur möglich
Die Sommerbar auf dem Isler-Areal erlebt dieses Jahr eine Wiederholung
Am Wochenende der Jazz-Night erfolgt der Start, eine Woche vor dem Zamba Loca wird der Abschluss gefeiert. An zehn Wochenenden verwandelt sich die brach liegende Wiese im Zentrum wieder in die beliebte Sommerbar. Fast jeden zweiten Abend wird neben Bier und Wein auch Kultur angeboten.
Chregi Hansen
Die Sommerbar 2018, sie war ein Hit. Natürlich trug das tolle Wetter zum Erfolg bei. Bei den heissen Temperaturen sassen die Menschen gern im Freien zusammen. Die friedliche Atmosphäre in der improvisierten, aber wunderbar dekorierten Freiluft-Beiz zog viele in ihren Bann.
Egal ob mit oder ohne Konzert, die Bar war immer gut besucht. Und die Stimmung bei den Gästen und den vielen freiwilligen Helfern gleichermassen positiv. «Einige im Team hatten so viel Freude an ihrem Job, dass sie die Bar auch bei schlechtem Wetter geöffnet haben», berichtet OK-Chef Remo Hofmann. Auch die Anwohner hatten nichts gegen die Bar, die befürchteten Reklamationen wegen des Lärms blieben aus. «Wir haben sie im Vorfeld umfassend informiert. Es gab dann nur drei Anrufe auf unserem extra eingerichteten Sorgentelefon», sagt Vereinspräsident Jonas Arnet. Bei der Polizei selber gingen gar keine Beschwerden ein.
Einen Monat früher beginnen
Die Idee der Sommerbar, sie kam an bei der Bevölkerung. Darum war allen klar, dass es eine Wiederholung geben soll. Und da auf dem Isler-Areal wohl noch länger nicht gebaut wird, steht der Neuauflage nichts im Wege. Die Bewilligung ist bereits erteilt, die Grundzüge des Programms stehen schon fest. «Wir freuen uns, dass wir sie wieder durchführen können», sagen Hofmann und Arnet. Und wenn es nach ihnen geht, soll es ihre Bar auch in den kommenden Jahren geben. So lange, wie es irgendwie möglich ist. «Der Anlass trägt auch zur Belebung des Zentrums in einer Zeit bei, in der sonst nicht viel los ist», sagt Arnet.
Im letzten Jahr erfolgte der Start erst am 19. Juli, diesmal geht es schon am 13. Juni los. «Wir wollten auch im Vorjahr schon im Juni starten, damals traf die Bewilligung aber erst sehr spät ein», berichtet Hofmann. Dafür wird die Bar zwei Wochen früher geschlossen als 2018. «Letztes Jahr hatten wir nach dem Zamba Loca nochmals ein Wochenende offen, aber viele von uns arbeiten ja auch am Open Air mit, das ist nicht optimal», sagt der OK-Chef. Darum wird der Abschluss eine Woche vor dem Zamba gefeiert. Das ergibt zehn Wochenenden, an denen die Bar jeweils von Donnerstag bis Samstag geöffnet ist. «Insgesamt sind es 30 Abende. Aber da es wohl nicht immer schön ist, rechnen wir mit etwa 25 offenen Tagen», sagt Arnet.
Am Grundkonzept wird festgehalten. Mit einfachen Mitteln wird auf dem Isler-Areal eine Bar eingerichtet, auf einer Bühne sind derzeit 13 Events geplant. Heisst: An rund der Hälfte der Abende wird den Gästen Kultur geboten. «Die Mehrheit des Programms steht, einiges kann sich aber noch ändern», verrät Hofmann. Dabei will man andere Events nicht konkurrenzieren. So findet am ersten offenen Wochenende die Jazz-Night statt. «Es wäre schön, wenn wir Teil davon sein können und auch bei uns Jazz zu hören ist. Darum suchen wir jetzt das Gespräch mit Organisator Beat Koch.» Und wenn am 22. Juni Seven im benachbarten Park des Strohmuseums auftritt, wird auf ein Konzert verzichtet. Und dafür sind alle anschliessend zur Barfuss-Disco eingeladen.
Umfangreiches Programm geplant
Es soll aber nicht nur Konzerte geben, auch andere Events sind angedacht. In der Planung ist beispielsweise ein Abend mit verschiedenen Artisten und Kleinkünstlern. Ob das zustande kommt, ist auch eine finanzielle Frage. «Zwar haben wir dank dem Erfolg des letzten Jahres eine kleine Reserve, aber die grossen Gagen können wir natürlich nicht bezahlen», sagt Hofmann. Letztlich hat sich gezeigt, dass die Sommerbar auch ohne grosse Namen und ohne Auftritte funktioniert. «Viele haben es einfach geschätzt, dass es einen Ort gibt, wo man andere treffen kann», weiss Jonas Arnet. Und viele hätten gestaunt, wie viele Wohler trotz Sommerferien doch im Dorf geblieben sind. «Man meint immer, in dieser Zeit sind alle weg. Wir haben das Gegenteil bewiesen», so der Präsident.
Organisiert wird der Event von einer rund 15-köpfigen Gruppe. «Bei uns engagieren sich die unterschiedlichsten Personen, von Jung bis Alt», berichtet Hofmann, der «Boss» der Sommerbar. «Dadurch kommen unterschiedlichste Ideen und Fähigkeiten zusammen.» An den Abenden selber sind verschiedene Teams für den Barbetrieb zuständig. Der Anlass selber findet unter dem Dach des neuen Vereins für Kultur Wohlen statt. «Wir sind in erster Linie für das Administrative und Finanzielle zuständig und sorgen dafür, dass die Sommerbar-Leute sich auf den Anlass konzentrieren können», erläutert Präsident Arnet die Rollenverteilung. Der Verein sehe sich nicht selber in der Rolle des Organisators, sondern wolle in erster Linie Veranstalter unterstützen. «Und damit zu einem vielfältigen Leben in der Gemeinde Wohlen beitragen.»
Foodtrucks und verbesserte Werbung
Dass die Sommerbar noch attraktiver wird, dazu soll auch das Verpflegungsangebot beitragen. «Im letzten Jahr hat uns das Feuerverbot da einen Strich durch die Rechnung gemacht», sagt Hofmann. Jetzt wird die Idee geprüft, an jedem Wochenende einen Food-Truck auffahren zu lassen. Auch hier sind noch etliche Abklärungen nötig. Unter Druck stehe man deswegen nicht. «Wir haben einzelnen Gruppen, die sehr autonom arbeiten», erklärt Hofmann. Wichtig sei vorerst die Botschaft, dass die Sommerbar auch dieses Jahr durchgeführt wird.
Darüber werden sich ganz viele ganz fest freuen. Und noch viel mehr sollen davon erfahren. Im letzten Jahr lief die Werbung fast ausschliesslich über die verschiedenen Social-Media-Kanäle. «Das wollen wir in diesem Jahr besser machen, schliesslich sollen alle etwas von der Sommerbar haben», betont Arnet. Denn je mehr Leute sich hier treffen, desto schöner werden die Abende. Er hat es selber erfahren: «Wann immer man hier vorbeikam, immer traf man auf ein bekanntes Gesicht.» Und so soll er auch dieses Jahr sein.



