Mit Freude am Werk
08.02.2019 BremgartenForum Bremgarten: Erste «Morgenstund 2019» mit Maya Bally
Die Grossrätin und Präsidentin des Aargauischen Verbands für Unternehmen mit sozialem Auftrag (AVUSA) sprach im Restaurant JoJo über ihre vielseitigen Tätigkeiten ...
Forum Bremgarten: Erste «Morgenstund 2019» mit Maya Bally
Die Grossrätin und Präsidentin des Aargauischen Verbands für Unternehmen mit sozialem Auftrag (AVUSA) sprach im Restaurant JoJo über ihre vielseitigen Tätigkeiten in Familie, Beruf und Politik.
Bernadette Oswald
Zuerst erzählte Maya Bally von den Jahren 1982 bis 2005 mit Fokus auf ihr berufliches Engagement in der Wirtschaft. Im Folgenden legte sie den Schwerpunkt auf ihre kommunale und politische Arbeit. In beiden Teilen gab die verheiratete Mutter eines erwachsenen Sohnes auch Einblick in Privates. Etwa wie sie ihre Schwester bei schwerer Krankheit mitbetreute oder dass sie als passionierte Reiterin ein eigenes Pferd in der «Fohlenweid» hat. Das sei ein grosser Bezug zum Freiamt, sagte die Einwohnerin von Hendschiken.
Von der Pike auf gelernt
«Fangen wir doch einmal bei meinen ganz jungen Jahren an», stieg Maya Bally ein. Nach der Matura habe sie sich nicht als Akademikerin gesehen. Sie wollte arbeiten, was ihre Eltern nicht besonders freute. Zuerst jobbte sie ein halbes Jahr temporär und bewarb sich dann bei der Firma Rank Xerox. Dort hiess es, Matura sei schon gut, aber hier müsse sie bereit sein, ganz unten anzufangen. «Okay, das mache ich», war ihre Antwort. Sie startete als Tonerverkäuferin und konnte nach kurzer Zeit bei der Lancierung neuer Schreibmaschinen mit integrierter Speicherung und Display mitmachen. «Das war damals der Hammer.» Sie reiste an Messen und baute den Bereich für Zubehör auf. Nebenbei bildete sie sich im kaufmännischen Bereich weiter und interessierte sich immer mehr für die Informatik. Was sie zwei Jahre später zu einem neuen Arbeitgeber führte, nämlich zur Schweizerischen Kreditanstalt, heute Credit Suisse. Sie begann dort als «Trainee in Organisation» und verliess die Bank elf Jahre später als Projektleiterin und Führungskraft.
In dieser Zeit machte sie noch ihren Berufsabschluss in Organisation. Ihre nächste berufliche Station war bei der «Continuum Sics», wo die Fachfrau internationale Projekte in Kansas City, München und Folkestone leitete. Nach der Geburt ihres Sohnes 1998 machte sie den Spagat zwischen Familie und Arbeitswelt und war weiter in der gleichen Firma tätig. 2005 entschied sich Maya Bally für eine Auszeit.
Aufbruch in eine neue Ära
«Damit begann die neue Ära», schaute die Referentin zurück. Denn es ging nicht lange und Maya Bally bekam die Anfrage, ob sie in Hendschiken in der Schulpflege mitarbeiten könnte. Vom Start weg amtete sie als Präsidentin (bis 2017), und ihr berufliches Rüstzeug kam ihr dabei sehr zugute. In der Folge sei dann alles wie organisch gewachsen mit Anfragen für weitere Ämter wie der Schlichtungskommission für Personalfragen oder dem Vorstand Verband Aargauischer Schulpflegepräsidenten. In diese Zeit fiel auch die lang jährige Mitbetreuung ihrer Schwester, die 2011 starb.
Eine grosse Herzensangelegenheit
«Im 2012 ist es bei mir um eine neue Standortbestimmung gegangen», erzählte die Rednerin weiter. Ihr Sohn sei unterdessen schon sehr selbstständig gewesen, und sie habe sich gefragt, ob sie sich mehr politisch engagieren wolle oder in der Wirtschaft mit Projektmandaten. Nach einem Familienrat stieg Maya Bally in den Wahlkampf zur Grossrätin, wofür sie zuvor in die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) eingetreten war. «Seit 2013 bin ich mit viel Herzblut im Grossen Rat, wo ich durch meine Erfahrungen viel Praxis in die Bildungskommission einbringen kann.»
Aktuell ist sie als Ständeratskandidatin nominiert und stellt sich auch für den Nationalrat zur Verfügung. 2015 kam die Anfrage für das Präsidium von AVUSA, wo beispielsweise die St. Josef-Stiftung, das Murimoos oder die Integra Mitglieder sind. «Seit März 2016 mache ich das, und es ist für mich eine sehr grosse Herzensangelegenheit», betonte Maya Bally. «Es ist ein schönes Zusammenarbeiten im Vorstand.» Alle ihre Tätigkeiten habe sie nicht gesucht, aber sie sei immer offen gewesen für Neues, fasste die 1961 Geborene zusammen. «Voraussetzung ist, dass ich Freude habe an dem, was ich tue und etwas bewegen kann. Das ist meine Triebfeder.»
In der Vortragsreihe «Morgenstund» erzählen Freiämter Persönlichkeiten aus ihrem Leben. Restaurant JoJo, dienstags, 9 Uhr. Reservation ist nicht erforderlich. 12. März: Raymond Tellenbach, Stadtammann. 7. Mai: Ueli Hess, Diakon. 4. Juni: Dr. med. Daniel Strub, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung Spital Muri. 3. September: Karin Koch Sager, Mitinhaberin/Geschäftsführerin Bestattungsinstitut Koch Wohlen, 5. November: Patrick Hofer, Bauzeichner und Rollstuhlfechter.