In gegenseitigem Respekt
26.02.2019 Bremgarten14. Reise des Bremgarter Hilfswerksprojekts Synesius zu seinen Partnern in Kenia
Viele gute Ratschläge und Wünsche begleiteten die Gruppe auf ihrer Reise nach Nairobi. Ihr gehörten Pater Isidor Peterhans aus Dar Es Salaam, Vorstandsmitglied ...
14. Reise des Bremgarter Hilfswerksprojekts Synesius zu seinen Partnern in Kenia
Viele gute Ratschläge und Wünsche begleiteten die Gruppe auf ihrer Reise nach Nairobi. Ihr gehörten Pater Isidor Peterhans aus Dar Es Salaam, Vorstandsmitglied Vanik Kaufmann-Jinoian, Yvonne Flammer, Leiterin der German Doctors in Nairobi, und Stephan Gottet an.
Wie ansteckend es ist, wenn man das Lachen doch auch im tiefsten Winkel eines Slums trifft, welches im beängstigenden Elend von ständig wachsenden Abfallbergen fast erstickt. Selbst aber bleibt es einem bald einmal in der Kehle stecken. Vier Tage waren im Januar für diese Reise vorgesehen. Sonntagabend Ankunft in Nairobi. Am Montag Weiterflug um 6 Uhr nach Kisumu am Viktoriasee. Mit dem Taxi nach Lwanda ins St. LillyNikki-Centre und zum Synesius-Ambulatorium, am Fusse des Mount Elgon gelegen, nahe der Grenze zu Uganda.
Selbstversorgung und Berufsbildung
190 Kinder gehen dort zur Schule. Über 80 Mütter mit Kleinkindern, Behördenmitglieder und ein gewichtiger Teil der lokalen Bevölkerung bilden ein farbenfrohes Umfeld. Die Erwartungen sind beidseits hoch. Auf privater Basis kann ein Terrain gekauft werden. Es soll zum Anpflanzen und Ernten benützt werden und der Selbstversorgung für die zwei täglichen Gratismahlzeiten dienen. Das Centre soll auch ein Ort der Berufsbildung sein. Wie in St. Michael im Mathare-Slum von Nairobi soll Berufsbildung gefördert werden.
Vanik Kaufmann überflog und filmte das Gelände mit einer Drohne. Das Synesius-Ambulatorium, welches von Patienten aus 23 umliegenden Gemeinden aufgesucht wird, verlangt grosse Anstrengungen hüben und drüben. Die Perspektiven sind aber sehr zukunftsträchtig.
Am Dienstag folgten der Besuch eines privaten Kindergartens in Kisumu und der Rückflug nach Nairobi. Dort besuchte die Gruppe die Institution St. Bridgets Mother and Child. Eine Institution, die der Verein Projekt Synesius seit zehn Jahren unterstützt, er aber bald getrost in die Unabhängigkeit entlassen kann. Ein Grundsatz der EWZ (Entwicklungszusammenarbeit) lautet «Sich selbst als Organisation überflüssig machen».
Weitere Mitarbeit versprochen
Am Mittwoch versprachen die Besucher Godfrey Khisa Wafulu ihre weitere Mitarbeit für die nächsten drei Jahre. Er ist Leiter des St. Michael Education-Centre und des Synesius-Ambulatoriums. Dieses Versprechen war möglich dank zweier grosszügiger ausserkantonaler Sponsoren und natürlich der Mitglieder des Projekts Synesius. Davon profitieren jährlich 250 Schülerinnen und Schüler und 2500 Patienten, Letztere mit mehrmaligen Konsultationen. Dann folgte der Besuch des German-Doctors-Zentrums, dessen Leiterin Dr. Yvonne Flammer ist. Wer erinnert sich noch an die Velohandlung ihrer Eltern an der Zürcherstrasse 19? Yvonne Flammer wird das Synesius-Ambulatorium mit guten Ratschlägen unterstützen und die Schwestern zur Weiterbildung einladen.
Ein tröstlicher Abschluss der Reise waren zwei Treffen mit Pater Peter Meienberg. Er wird dieses Jahr 90-jährig und besucht noch jede Woche das von ihm betreute Frauengefängnis Langata. 600 Frauen sitzen dort ein. Viele unschuldig. Sie kennen ihre Rechte nicht. Zu seinen Büchern meint er: «Diese sind ein Glaubensbekenntnis auf grauen Seiten, weil die weisse Weste Flecken trägt.» Er urteilt nicht über andere, sondern er solidarisiert sich mit den Schwächsten. Dieser Maxime möchte auch Synesius folgen. Peter Meienberg vertraute Stephan Gottet einen ganzen Ordner mit Artikeln über seinen 12 Jahre jüngeren Bruder und Schriftsteller Niklaus Meienberg an.
Am späten Donnerstagabend trat Stephan Gottet mit neu aufflammender Hoffnung den Rückweg an. War die Reise ein Erfolg? Im Sinne von gegenseitigem Respekt und Menschlichkeit sicher ja. Wie immer mussten die anfallenden Reisekosten nicht von Synesius berappt werden. Mehr zum Hilfswerk Projekt Synesius auf www. projekt-synesius.ch. --zg
Spendenkonto: Aarg. Kantonalbank Wohlen, Postkonto 50-6-9, IBAN CH79 0076 1016 1013 3892 1, Vermerk: Projekt Synesius Bremgarten.

