Vieles neu, aber nicht viel anders
18.01.2019 Region OberfreiamtAusserordentliche Mitgliederversammlung der Volkshochschule Oberes Freiamt (VHS OF)
Neue Statuten, neues Leitbild, neue allgemeine Geschäftsbedingungen, neuer Vorstand und neue Programmkommission. Was nach einem Umbruch tönt, ist vielmehr eine ...
Ausserordentliche Mitgliederversammlung der Volkshochschule Oberes Freiamt (VHS OF)
Neue Statuten, neues Leitbild, neue allgemeine Geschäftsbedingungen, neuer Vorstand und neue Programmkommission. Was nach einem Umbruch tönt, ist vielmehr eine Annäherung an die anderen Volkshochschulen im Kanton. Diskussionen gab es zu keiner der Abstimmungen.
Annemarie Keusch
Es läuft bei der Volkshochschule Oberes Freiamt. 180 Kurse stehen in der Jubiläumssaison im Angebot. Eine so hohe Zahl, wie sie kaum eine andere Volkshochschule aufweisen kann. Genug Leute in der Programmkommission, genug Know-how auf allen Ebenen – zu jammern haben die Oberfreiämter um Präsident Peter Hauser nichts. Zumal erst kürzlich der 40. Geburtstag gross gefeiert wurde.
Trotzdem musste eine ausserordentliche Mitgliederversammlung her. Und trotzdem muss einiges geändert werden. Hauser erklärt: «Die Anforderungen sind gestiegen.» Namentlich meinte er jene, die das Departement für Bildung, Kultur und Sport (BKS) des Kantons Aargau an die Volkshochschulen stellt. «Höhere Qualitätsstandards sind gefragt, auch beispielsweise bei den Referenten», führt Hauser aus.
Zudem gibt es weitere Themenfelder, die abgedeckt werden müssen. Mathematik zum Beispiel. Weiter gelte es, einen Fokus auf IT und den Kampf gegen Illettrismus zu legen. «Das Staatssekretariat für Bildung kämpft dagegen, dass viele Menschen in der Schweiz weder lesen noch schreiben können. Dabei machen wir mit.»
Vorstand und Programmkommission getrennt
Erfreut ist Hauser darüber, dass das BKS den Volkshochschulen finanzielle Unterstützung auf der Basis eines Vierjahresvertrags zusagt. «Noch vor zwei Jahren stand in den Sternen, ob wir überhaupt noch mit finanzieller Hilfe rechnen können», weiss er. Was in anderen Kantonen durchgesetzt wurde, konnte im Aargau aus Sicht der Volkshochschulen abgewendet werden. Hinzu kommt, dass geplant ist, das schulische Angebot der Volkshochschule mit einem beruflichen zu ergänzen. «Dabei geht es darum, Programme der Berufsschulen bei uns anzubieten und damit das Interesse von Unternehmungen zu wecken. Das Ganze ist aber Zukunftsmusik.»
Gegenwart sind hingegen die neuen Statuten, das neue Leitbild und die neuen Geschäftsbedingungen der Volkshochschule Oberes Freiamt. An der ausserordentlichen Mitgliederversammlung wurde alles einstimmig angenommen. Wesentliche Änderungen zu den bisherigen Dokumenten gibt es wenige, auch wenn die alten ziemlich in die Jahre gekommen sind. Beispielsweise hält das Leitbild neu die Qualitätssicherungen und neue Fachgebiete fest. In den Statuten sind die Aufgaben der Programmkommission und des Vorstands getrennt worden.
Breites Angebot – erstmals mit Reisen
Die allgemeinen Geschäftsbedingungen wurden mit jenen der anderen Volkshochschulen im Kanton synchronisiert. «Gemeinsame Kurse, gemeinsame Konditionen, gemeinsame Tools, gemeinsame Homepage. Wir wollen zusammenrücken», sagt Hauser, der neben seinem Amt als Präsident der Volkshochschule Oberes Freiamt auch Präsident der Volkshochschule Aargau ist. «Wir brauchen nicht jedes Rad neu zu erfinden», ergänzt er. Was jetzt kantonal umgesetzt werde, habe die Oberfreiämter Volkshochschule ein Jahr als Versuchskaninchen getestet. «Und wir haben überlebt.»
Im Anschluss an die Versammlung wurden die Highlights des zweiten Saison-Semesters präsentiert. Speziell erwähnte Präsident Hauser die fünf anstehenden Reisen. «Wir steigen ins Reisegeschäft ein», verkündete er. Als erste steht jene nach Schottland auf dem Programm. Aber auch sonst ist das Angebot der Volkshochschule breit. Von einer Besichtigung der Schiffswerft in Luzern über einen literarischen Spaziergang in Olten, eine Schreibwerkstatt für Fortgeschrittene oder eine Einführung in die Angelfischerei bis zum Eintauchen in die griechische Küche ist alles dabei.
Die Wahlen
Die Aufgabenbereiche der Programmkommission und des Vorstands sind mit den neuen Statuten strikter getrennt. Folglich ist nicht mehr automatisch im Vorstand, wer in der Programmkommission Einsitz hat. Die Programmkommission besteht neu aus: Angeliki Kräuchi, Belinda Lowe, Aleksandra Pisteljic, Barbara Oswald (Rücktritt auf Mitgliederversammlung im August angekündigt), Doris Ruckli, Ursula Hagmann, Ernst Darnuzer, Jakob Strebel, Toni Schmid und Markus Rohner.
Der Vorstand besteht neu aus: Elsbeht Biri (Sekretariat), Michaela Weyer (Kursadministration), Ursula Loretz (Finanzen) Mani Pfulg (IT, Lektor), Peter Hagmann (Projekte, Exkursionen), Kirsty Räber (Sprachschulen) und Peter Hauser (Präsident).