Wärmeverbund Bremgarten West entsteht
Stadt und AEW Energie AG schreiben ein weiteres Kapitel in umweltfreundlicher Wärmegewinnung. Der Bau der Heizzentrale für den Verbund West hat begonnen. Noch vor dem Winter soll sie Energie aus ...
Wärmeverbund Bremgarten West entsteht
Stadt und AEW Energie AG schreiben ein weiteres Kapitel in umweltfreundlicher Wärmegewinnung. Der Bau der Heizzentrale für den Verbund West hat begonnen. Noch vor dem Winter soll sie Energie aus Holzschnitzeln liefern.
Lis Glavas
Zehn Jahre liegt die erste Reussunterquerung zurück. Sie verband die Heizzentrale beim Schulhaus Isenlauf mit dem Fernwärmenetz Bremgarten Ost. 2017 folgte die Flussunterquerung von der Überbauung «Am Ufer» zur Wohlerstrasse. Die dritte Unterstossung verhindert die Beeinträchtigung des Kreiselverkehrs durch offene Gräben. Die Fernwärmeleitungen werden von der neuen Heizzentrale neben der Firma Elro unter dem Kreisel durch direkt zur Industrie Fischbacherstrasse geführt. Dort hat die AEW Energie AG Kundschaft für umweltfreundlich produzierte Wärme gefunden.
Für gute Energieund Umweltbilanz
Für rund 60 Prozent der neuen Kapazität habe AEW bereits Verträge abschliessen können, erklärte Marc Ritter, Mitglied der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Energie, anlässlich des Spatenstichs für die Heizzentrale. «Das sind gut 50 Kunden.» Allen voran ist es Armasuisse, das Immobilienzentrum des Departements VBS, das damit den Waffenplatz versorgen lässt. Hinzu kommen diverse industrielle Unternehmen, die Stadt mit ihren Immobilien in der Unterstadt und andere Immobilienbesitzer. In der Unterstadt wird das neue Fernwärmenetz im Rahmen der Sanierung aller Werkleitungen verlegt, in der Wohlerstrasse mit der Erneuerung der Wasserleitungen.
Mit dem Wärmeverbund Bremgarten West können jährlich 1,2 Millionen Liter Heizöl eingespart und damit 2900 Tonnen CO₂ verhindert werden. Zusätzlich wird auf dem Dach der Heizzentrale eine Photovoltaikanlage installiert, die einen Teil des Strombedarfs durch Sonnenstrom deckt. Mit Speichern wird in der Zentrale Wasser für das Leitungsnetz aufgeheizt. Die AEW investiert rund 14 Millionen Franken in den Wärmeverbund.
Bremgarten sei eine starke Partnerin, unterstrich Marc Ritter. Die Stadt und die AEW verbinde mit dem Wasserkraftwerk eine lange, recht erfolgreiche Geschichte. «Die Heizzentrale im Isenlauf ist an ihre Leistungsgrenze gestossen. Jetzt können wir viel Synergiepotenzial nutzen und Kosten optimieren. Mit der Energie aus den regionalen Forstbetrieben erreichen wir eine Umwelt- und Energiebilanz, die viel Sinn macht.» Das Fernwärmenetz West wird in zwei Etappen ausgebaut. Eingeplant ist jetzt ein Heizkessel, der zweite folgt, wenn eine deutliche Entwicklung auf dem Comolli-Areal erfolgt ist. Die AEW rechnet mit einem Zeitraum von zirka zehn Jahren.
Liegenschaften der Stadt stehen bereit
Mit dem Wärmeverbund West werde ein weiteres Kapitel in der Zusammenarbeit der AEW Energie AG mit der Stadt geschrieben, erklärte Stadtammann Raymond Tellenbach. «Eine erfolgreiche Zusammenarbeit, die vom Wunsch nach einer guten Lösung für beide Seiten getragen und auf gegenseitigem Einvernehmen und Respekt aufgebaut ist. Einerseits stellt die zweite Heizzentrale die Ausfallsicherheit des bestehenden Fernwärmenetzes mit der Zentrale Isenlauf sicher. Andererseits wird die Lieferung von ökologisch sinnvoller Wärmeenergie ausgebaut. Die Unterstadt ist problemlos an dieses Heizwerk anzuschliessen. Die Liegenschaften der Stadt stehen bereit.»
Der Ammann wünschte dem ganzen Bauteam eine erfolgreiche und vor allem unfallfreie Bauzeit. «Ich hoffe, dass alles ordnungsgemäss und ordentlich abläuft.» Dass die jetzt zu bauende Heizzentrale und der parallel verlaufende Leitungsbau erste Wärmelieferungen im Herbst ermöglichen, grenze an Hexerei, findet er.