Zauberwort «gemeinsam»
28.12.2018 Bremgarten2018: Unterschiedlichste Erfolgsgeschichten basieren auf hervorragender Zusammenarbeit
Grossanlässe wie der Tag der Artenvielfalt und der offenen Kiesgrube oder das eidgenössische Pontonierwettfahren sind Paradebeispiele toller Zusammenarbeit. Das ...
2018: Unterschiedlichste Erfolgsgeschichten basieren auf hervorragender Zusammenarbeit
Grossanlässe wie der Tag der Artenvielfalt und der offenen Kiesgrube oder das eidgenössische Pontonierwettfahren sind Paradebeispiele toller Zusammenarbeit. Das Schmökern im Archiv erinnerte auch an andere erfolgreiche Teamarbeit.
Lis Glavas
Der Fachverband der aargauischen Kies- und Beton- und Recyclingbranche (VKB Aargau) feierte sein 20-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Kiesgruben. In Bremgarten entwickelte sich dieses Vorhaben zu einem einzigartigen Naturerlebnis. Der Verband spannte mit dem Naturama Aargau zusammen. Die Vorzeigegrube «Chessel» der Firma Kieswerk Otto Notter AG wurde Schauplatz des Tags der Artenvielfalt. Vom 24. bis 26. Mai bot Bremgarten den Rahmen für den Tatbeweis, dass Naturschutz und Rohstoffabbau vereinbar sind. Bereits während des Abbaus entstehen in den Kiesgruben wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Der VKB Aargau hatte einen Wettbewerb für Schulklassen ausgeschrieben. 33 Klassen aus dem ganzen Kanton nahmen teil. Unter Anleitung von Naturschutzfachleuten bauten sie Echsen aus Stein, Lebensraum für Reptilien, Amphibien und Insekten. Am 24. Mai reiste Landammann Alex Hürzeler zur Prämierung in die Kiesgrube «Chessel». Am 25. und 26. Mai fanden diverse Aktivitäten für Kinder, Erwachsene und Schulklassen statt. Experten nahmen die Artenvielfalt in der Kiesgrube und den umliegenden Auen unter die Lupe und boten Exkursionen an. Im Rahmen des Bremgarter Wochenmarkts bot der «Markt der Biodiversität» grossen und kleinen Besuchern eine Vielfalt an Informationen und Naturerlebnissen an.
Meister im doppelten Sinn
Paradebeispiele des zielbewussten Miteinanders sind sportliche Grossanlässe. Bremgarten erlebte vom 29. Juni bis 1. Juli das eidgenössische Pontonierwettfahren. Fast zwei Jahre hatte das 12-köpfige Organisationsteam, angeführt von René Wendel, auf die Herausforderung hingearbeitet. 1200 Wettkämpfer, 10 000 Besucher, 400 Helferinnen und Helfer und ein Budget von 720 000 Franken, das die eindrücklichen Zahlen, mit denen zu jonglieren war. Mit diesem Sportfest der Sonderklasse sammelte der Pontonierfahrverein viel Anerkennung.
Selbstverständlich wollten die Pontoniere nicht nur mit einem super organisierten Anlass auftrumpfen. Glänzen wollten sie auch in den Wettkämpfen. Der Schweizer-Meister-Titel in der Königsklasse war zu verteidigen (Kategorie C, Boot bis 42 Jahre). Und jede Menge weiteres Edelmetall wollte in all den Disziplinen auf und neben dem Wasser abgeholt werden. Ja, auch die sportliche Teamarbeit brachte den Reussstädtern viel Bestätigung und Applaus ein. Mit der Verteidigung des Meistertitels gaben sie sich nicht zufrieden. Auf dem heimischen Gewässer gelang die aussergewöhnliche Bravourleistung, der Doppelsieg: Gold für Mirco Wendel und Roland Honegger, Silber für Patrik und Peter Wendel. Bronze gewann das Team Bremgarten 1 im Bootsfährenbau. In der Disziplin Sektionsfahren, bei welcher die Zusammenarbeit innerhalb des Vereins eine grosse Rolle spielt, errangen die Bremgarter Platz 5.
Erfreuliche Asylgeschichte
Ein Musterbeispiel gesellschaftlichen Miteinanders darf die Stadt im Asylwesen verzeichnen. Nach der Aufhebung des Bundesasylzentrums auf dem Waffenplatz hat sie ihre reguläre Aufnahmequote zu erfüllen. Die Ortsbürgergemeinde stellte in der Liegenschaft Fuchsäcker Gewerberäume zur Verfügung, die in eine Wohnung umgebaut wurden. Eine achtköpfige irakische Familie zog ein. Auch das Haberhaus gehört den Ortsbürgern. Umgebaut, bieten die ehemals von der Kapo belegten Räume alleinstehenden Asylsuchenden Wohnraum. Bei einem Treffen mit Mitgliedern der Begleitgruppe Asyl – sie wird geleitet von Stadtrat Theo Rau – resultierte im September eine überaus erfreuliche Momentaufnahme. Die irakische Familie geht den Weg der Integration erfolgreich. Eigeninitiative und ein offenes Umfeld ermöglichen das. Den mehrheitlich jungen Männern im Haberhaus fehlt es weder an Sprach- noch an anderem Integrationsinteresse. Was ihnen fehlt, ist in erster Linie Arbeit. Entsprechende Bemühungen der Betreuenden werden sie auch im kommenden Jahr benötigen. Und Theo Rau betonte: «Die Polizei hat keine Arbeit mit ihnen.»
Ein Team hob medizinischen Notstand auf
Was 2017 für negative Schlagzeilen sorgte, führte in diesem Jahr zu einer sehr erfreulichen: die medizinische Grundversorgung im Städtchen. Nachdem das Ärztehaus am Risiweg quasi von heute auf morgen geschlossen worden war, herrschte hausärztlicher Notstand. Dann folgte die unsägliche Geschichte rund ums Ärztezentrum Mutschellen. Sie erwies sich als Segen für Bremgarten. Ehemalige Mitarbeitende von Ingo Malm taten sich zusammen. Das Team der «Ärzte an der Reuss GmbH» deckt nun Bedürfnisse in den Bereichen allgemeine innere Medizin und Hausarztmedizin, Gynäkologie, Dermatologie und Venerologie sowie seit Neustem auch Orthopädie ab. Ein sympathisches Team, das der Stadt hoffentlich lange erhalten bleibt.