Ein erster Schritt
04.12.2018 Wohlen10. ordentliche Generalversammlung der FC Wohlen AG
Bei der GV der FC Wohlen AG stand ein Thema im Mittelpunkt. Die Herabsetzung des Aktienkapitals. Für den Verwaltungsrat ist es ein Erfolg, dass diese angenommen wurde.
Josip ...
10. ordentliche Generalversammlung der FC Wohlen AG
Bei der GV der FC Wohlen AG stand ein Thema im Mittelpunkt. Die Herabsetzung des Aktienkapitals. Für den Verwaltungsrat ist es ein Erfolg, dass diese angenommen wurde.
Josip Lasic
Verwaltungsrats-Präsident André Richner ist sichtlich erleichtert, als die Herabsetzung des Aktienkapitals einstimmig akzeptiert wird. «Eigentlich war davon auszugehen, dass kaum jemand dagegen sein würde. Aber man kann nie wissen», sagt er.
Bisher lag das Aktienkapital der FC Wohlen AG bei 325 000 Franken. Das hat einem Aktiennennwert von 3250 Namensaktien à 100 Franken entsprochen. Der Nennwert der Aktien wurde auf 31 Franken reduziert. Das neue Aktienkapital beträgt damit 100 750 Franken. «Wir benötigen niemals so viel Kapital wie zu Challenge-League-Zeiten», so Richner. «Es war von Anfang an unsere Bedingung, dass das Kapital reduziert wird. Die rund 100 000 Franken haben wir noch nicht zusammentragen können. Ich bin aber zuversichtlich, dass das gelingt. Bei 325 000 Franken wäre uns das nicht gelungen.»
Ohne AG wäre es einfacher
Der neue Verwaltungsrat um André Richner, Alp Gürsu, Adrian Meyer, Kurt Braunschweiler und Adrian Büchler musste diese Massnahme ergreifen, um die FC Wohlen AG zu retten. «Wir wussten, dass wir mit dieser Massnahme noch rund 50 000 Franken organisieren müssen. Das war unsere Bedingung, wenn wir gewählt werden.»
Theoretisch würde der FC Wohlen, da er kein Profibetrieb mehr ist, die rechtliche Form als Aktiengesellschaft nicht mehr benötigen. Wäre die AG aufgelöst worden, hätte der Verein aber in der 2. Liga regional oder schlimmstenfalls in der 5. Liga neu starten müssen. «Ja, ohne Aktiengesellschaft wäre es leichter», sagt Richner. «Aber wir wollten nicht, dass der FC Wohlen abstürzt.»
Einige Neuerungen
Der gesamte Verwaltungsrat der FC Wohlen AG wurde wiedergewählt. Auch André Richner wurde als Präsident des Verwaltungsrates das Vertrauen der Aktionäre ausgesprochen. Die neue Revisionsstelle der FC Wohlen AG ist die «CF Revconsult AG» aus Alpnach. Mit dieser Revisionsstelle gemeinsam hat der Verwaltungsrat nach seiner Wahl an der ausserordentlichen GV die ersten Sanierungsmassnahmen eingeleitet. So wurden beispielsweise die Stellenprozente auf der Geschäftsstelle von 130 auf 40 Prozent heruntergefahren. An der GV der FC Wohlen AG wurde in diesem Zusammenhang auch die neue Leiterin der Geschäftsstelle Sandra Märki vorgestellt. «Die Geschäftsstelle wird neu täglich zu Bürozeiten erreichbar sein», erklärt Richner.
Richner erläutert, wie schwierig die finanzielle Ausgangslage war. «Wir wussten, wie der FC Wohlen zu Challenge-League-Zeiten budgetiert hat. Wir sind aber jetzt in einer neuen Liga und konnten nicht exakt einschätzen, in welchem Bereich Kosten wegfallen oder neu dazukommen.» Deshalb war es für den Sportlichen Leiter Adrian Meyer auch schwierig, eine Mannschaft zusammenzustellen.
Am Ende der GV erklären die Aktionäre, dass sie keinen Abstieg des FC Wohlen möchten und deshalb Massnahmen getroffen werden müssen. Meyer erklärt, dass auch in diesem Bereich die finanziellen Ressourcen eine grosse Rolle spielen. Gespräche bezüglich Verstärkungen in der Winterpause laufen.
«Es war schwierig für uns zu budgetieren», so Richner. «Deshalb bin ich froh, dass die Herabsetzung des Aktienkapitals angenommen wurde. Wenn wir das verbleibende Aktienkapital organisieren können, gehe ich davon aus, dass wir ein Polster haben, falls unerwartete Kosten auf uns zukommen.» Dass man sich auf diesem ersten Schritt nicht ausruhen kann, konnte Marcel Egli, der Vertreter der Revisionsstelle nur bestätigen. «Die FC Wohlen AG ist mit einem blauen Auge davongekommen. Es wird weitere Anstrengungen seitens des Verwaltungsrates benötigen, damit die finanzielle Situation so aussieht, wie wir uns das gemeinsam vorstellen.»