Kurze Pause eingelegt
02.11.2018 Region BremgartenDie Jubla Eggenwil-Widen organisiert sich zurzeit neu
Unter Mitgliederschwund leidet die Jungwacht-Blauring Eggenwil-Widen. Jetzt hat sich das Leitungsteam entschieden, ihr Programm für die Kinder bis im März ruhen zu lassen. Sicher ist, dass die ...
Die Jubla Eggenwil-Widen organisiert sich zurzeit neu
Unter Mitgliederschwund leidet die Jungwacht-Blauring Eggenwil-Widen. Jetzt hat sich das Leitungsteam entschieden, ihr Programm für die Kinder bis im März ruhen zu lassen. Sicher ist, dass die Jubla bestehen bleibt.
Roger Wetli
Ihre Hochphase erlebte die seit 1993 eingetragene Jubla Eggenwil-Widen vor rund zehn Jahren. «2007 organisierten wir ein Sommerlager mit 80 Kindern und 25 Leitern», erinnert sich die ehemalige Leiterin Conny Hausherr. Sie engagiert sich seit einem Jahr als «Präses», ist also Verbindungsperson zwischen der Jubla und der Kirchgemeinde und unterstützt zusammen mit der Pastoralassistentin Jessica Zemp die Schar.
Überangebot vorhanden
Heute gestalten 16 Leiterinnen und Leiter ein Programm für 22 Kinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren. Zu wenige, wie sich diesen Sommer zeigte. Konnte das Sommerlager 2017 noch mit 25 Mädchen und Knaben durchgeführt werden, wurde es heuer mangels Anmeldungen abgesagt. Den Mitgliederschwund erklären sich Hausherr und Zemp mit dem grossen Freizeitangebot auf dem Mutschellen. «Als ich der Jubla beigetreten bin, gab es fast nichts», erinnert sich die Präses. «Heute werden die Jugendlichen mit Angeboten fast überschwemmt.» Dabei werde oft unterschätzt, welch wichtige Kompetenzen die Kinder in der Jubla erlangen können. «Sie lernen, wie man Feuer macht, Zelte aufstellt, sich in der Natur zurechtfindet. Aber auch Teamgeist und Fantasie fördern wir.»
Der Teilnehmerrückgang fand nicht mit einem Knall stand, sondern schleichend in den letzten vier bis fünf Jahren. «Leiter sind dagegen genügend vorhanden. Diese sind motiviert, die Anlässe zu organisieren», weiss Jessica Zemp.
Gerüst mit Inhalten füllen
Anfang September wurden die Eltern und Kinder informiert, dass ab Ende Oktober vorerst keine Aktivitäten mehr stattfinden. «Das Thema der Auflösung stand zwar im Raum, wurde aber nie ernsthaft in Erwägung gezogen», erklärt Conny Hausherr. «Wir beide wollten die Jubla auf keinen Fall sterben lassen.» Die Präses und die Pastoralassistentin erstellten ein Konzept als Grobgerüst für die Zukunft. Dieses präsentierten sie dem Leiterteam. «Es wurde mit Begeisterung aufgenommen. Jeder Leiter durfte sich dazu äussern. Es gab ausschliesslich positive Reaktionen», betonen die beiden. «Scheinbar konnten wir die Bedürfnisse der Leiter aufnehmen.» Wichtig ist Hausherr und Zemp, dass die Details zum Konzept durch die Jungen ausgearbeitet werden. «Wir sehen uns bloss als Unterstützer und als Kontakt zur Kirche.»
Glänzende Augen beim Anblick des Jubla-Logos
Um das Grobgerüst in den Köpfen wirken zu lassen, wurde eine Pause bis Anfang Januar beschlossen. Bis dahin wird sich jeder Beteiligte überlegen, wie es weitergehen könnte. «Wir möchten damit einen klaren Abschluss und Neustart ermöglichen», so Zemp. «Neue Kräfte können dadurch gesammelt werden.» Der Kontakt zwischen Präses, Pastoralassistentin und den Leitern wird nicht abbrechen. «Im Dezember gibt es einen Leiteranlass. Zudem bestehen auch ausserhalb des Scharlebens Freundschaften, die wir aktiv pflegen.» Von Januar bis März werden die Leiter die Details zur neuen Jubla erarbeiten und beschliessen. Wie es weitergeht, wird danach kommuniziert.
Als ideale Scharzukunft sieht Conny Hausherr ein Sommerlager mit hundert Kindern. Die Jubla solle man wieder kennen. «Schön wäre es, wenn bereits kleine Kinder wieder beim Anblick des Jubla-Logos glänzende Augen kriegen», blickt sie in die Vergangenheit und in die Zukunft. «Die Lagerteilnahme in den ersten beiden Sommerferienwochen könnten zu Familientraditionen werden.» Jessica Zemp betont, dass die katholische Kirche die Jubla zwar unterstützt, die Schar aber für Kinder sämtlicher Glaubensrichtungen gedacht ist. «Die Kirche möchte diese Offenheit.» In der Jubla gebe es keinen Leistungsdruck, kein Kind werde ausgeschlossen. «Bei uns stehen die Lebensfreude und das Miteinander im Vordergrund.»