Der Abbruch startet im Frühling
09.11.2018 Region OberfreiamtArbeiten am Gestaltungsplan Bahnhof laufen weiter – auch die Suche nach einem Verwaltungsstandort
Der Gemeinderat in Muri hat alle Hände voll zu tun. Mit dem Gestaltungsplan Bahnhof und der Suche nach einem neuen Verwaltungsstandort sind zwei ...
Arbeiten am Gestaltungsplan Bahnhof laufen weiter – auch die Suche nach einem Verwaltungsstandort
Der Gemeinderat in Muri hat alle Hände voll zu tun. Mit dem Gestaltungsplan Bahnhof und der Suche nach einem neuen Verwaltungsstandort sind zwei wichtige Projekte aktueller denn je. Ob sie gar verbunden werden, soll bis im Frühling entschieden werden.
Annemarie Keusch
Das Martinoli-Haus wird übrig bleiben. Als einziges Gebäude, weil es unter Substanzschutz steht. Schonfrist hat die Villa Wild. «Weil sie baulich noch stabil ist, kommt der Abbruch erst, wenn gebaut wird», erklärt Gemeinderat Beat Küng. Anders geht es dem Wipf- und dem Ammanhaus. Diese sollen schon im Frühling abgerissen werden. «Sie sind baufällig, fallen fast zusammen», führt Küng aus.
Was auf dem Bahnhofareal einst entstehen soll, steht aber immer noch in den Sternen – zumindest für die Öffentlichkeit. In Zusammenarbeit mit der Firma Leuthard arbeitet die Gemeinde Muri aber auf Hochtouren. Die Eingabe des geänderten Gestaltungsplans beim Kanton ist der nächste Meilenstein. Dann folgt das Mitwirkungsverfahren – vermutlich im Frühling. Dann will der Gemeinderat detaillierter informieren. «Wir traktandieren das erst, wenn der Gestaltungsplan genehmigt ist. Es muss klar sein, was im Gebiet Bahnhof entsteht und wer welchen Teil bezahlt, bevor wir den Verkauf der Liegenschaften am Bahnhof vor die «Gmeind» bringen», ist Küng überzeugt.
Tempo 20 auf Bahnhofstrasse
Klar ist noch nichts, angedacht einiges: etwa soll auf der Bahnhofstrasse künftig Tempo 20 gelten. Oder die Parkierung soll unterirdisch erfolgen. Der Kanton prüft zudem, einzelne Buslinien auf die nordöstliche Seite des Bahnhofs ins Areal Brühl zu verlegen.
In die Vorabklärungen mit den kantonalen Fachstellen wurden auch die SBB miteinbezogen. Das hat Folgen für die Personenunterführung Gleis 61 / Eggstrasse. Bis 2024 soll diese total saniert und velotauglich werden. Heisst, sie wird breiter und höher. «Eine deutliche Qualitätssteigerung», betont Küng.
Vorankommen will der Gemeinderat auch mit einem anderen Projekt. Er muss sogar. Teile der Verwaltung brauchen neuen Platz, jener im Spital und im Amtshaus fällt weg. Eine Übergangslösung im Neubau bei der Fremo ist gesichert. Trotzdem will der Gemeinderat bald eine neue Lösung präsentieren. Eine Arbeitsgruppe und ein 30-köpfiges Begleitgremium mit den Parteien, den Meinungsmachern und weiteren sind seit Frühling an der Arbeit.
Nicht alles an einem Standort
Anfänglich standen 19 mögliche Standorte auf der Liste. «Wir wollten nichts vergessen», erklärt Gemeinderat Küng. Schnell wurde die Liste aber kürzer, auch wegen «Killer-Kriterien». «Wenn beispielsweise ein Grundstück im Gespräch war, das in Privatbesitz ist und der Besitzer das Land nicht verkaufen will», ergänzt Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger.
Weg fiel auch die Variante, die ganze Verwaltung im Kloster anzusiedeln. «Die meisten sind der Meinung, dass das Auslagern der Primarschule keine Option ist», erläutert Küng. Aber auch die Kanzlei gänzlich aus dem Kloster wegzunehmen, kommt beim Begleitgremium nicht gut an. «Das Kloster muss die Heimat der Kanzlei bleiben», gibt Küng die Argumente wieder. Folglich wird die Kanzlei auch künftig nicht unter einem Dach sein, was aus Sicht der Arbeitsabläufe und Kundenfreundlichkeit ideal wäre.
Im Sommer Thema an der «Gmeind»
Die Arbeitsgruppe wird nun bis Ende Jahr anhand der gewonnenen Erkenntnisse eine Vorauswahl vornehmen und diese bezüglich Machbarkeit und Kosten vertieft prüfen. Beat Küng spricht diesbezüglich von zwei bis vier Standorten. Im Januar folgt ein zweiter Workshop mit dem Begleitgremium, um die Auswahl noch weiter einzuschränken. Bis im Frühling soll der überzeugendste Standort evaluiert sein. Der entsprechende Kreditantrag für das notwendige Beschaffungsverfahren ist auf die Sommer-«Gmeind» nächsten Jahres vorgesehen. Budmiger betont, dass der Neubau-Variante auch immer die Möglichkeit einer Dauermiete gegenübergestellt wird.
Im Frühling soll also klar sein, wo Teile der Murianer Verwaltung neu untergebracht werden. Und der Gemeinderat hofft dabei, dass der neue Vorschlag weniger Gegenwind ausgesetzt ist, als es das Projekt «Widmen» war.