Fünf Aufgaben für eine Wurst
16.10.2018 BremgartenDie Feuerwehr gestaltete ihre Hauptübung als Einladung zum Mitmachen
An neun Posten durften Klein und Gross ihre Geschicklichkeit testen und ihre Neugier befriedigen. Im Beisein des Publikums beförderte und ehrte Kommandant Thomas Burger Feuerwehrangehörige. ...
Die Feuerwehr gestaltete ihre Hauptübung als Einladung zum Mitmachen
An neun Posten durften Klein und Gross ihre Geschicklichkeit testen und ihre Neugier befriedigen. Im Beisein des Publikums beförderte und ehrte Kommandant Thomas Burger Feuerwehrangehörige. Vorgestellt wurde schliesslich das neue Personentransportfahrzeug.
Lis Glavas
Nie blieb er leer, der Platz am Steuer des Pikettfahrzeuges. Oft waren es Frauen, die es genossen, mit einem Feuerwehrauto auf dem kleinen Parcours herumzukurven. Bei der Sanität waren Verbände anzulegen, beim Atemschutz die schwere Ausrüstung zu montieren. Motorspritze und Wasserwerfer sorgten für Vergnügen, Leitern und Brandbekämpfungssituationen für Herausforderungen. Muskelkraft war am Seilzugapparat gefragt, um via Umlenkrolle und Atemschutzfahrzeug ein gefährlich am Abgrund hängendes Auto zu sichern.
Gute Werbung für das Handwerk
Fünf Aufgaben musste lösen, wer sich eine Wurst und ein Getränk verdienen wollte. Die etwas andere Hauptübung kam beim Publikum offensichtlich gut an. Wie viele Karten eingelöst wurden, war dem Kommandanten Thomas Burger nicht bekannt. Immerhin gingen rund 300 Würste weg, was auf eine Besucherzahl hinweist, die ihn zufriedenstellt.
Am Rekrutierungsstand füllten eine Frau und ein Mann das Anmeldeformular aus. Sie nahmen die Gelegenheit wahr, weil sie am kommenden Donnerstag die Rekrutierungsveranstaltung im Feuerwehrmagazin nicht besuchen können. «Anders als kleinere Feuerwehren erreichen wir den nötigen Bestand jeweils knapp», erklärte der Kommandant. Stetig dranbleiben, heisst es bei der Rekrutierung wie Kaderplanung. Eine Hauptübung wie die diesjährige ist gute Werbung für das anspruchsvolle Handwerk der Feuerwehr.
Wenn die Dudelsackspieler und Trommler von «The Clan» aus der Zentralschweiz aufmarschieren, heisst das, dass die Bremgarter Feuerwehr ein neues Fahrzeug in Betrieb nehmen kann. Ein Personentransportfahrzeug war es dieses Mal, zu dessen «ökumenischer Taufe» Thomas Burger den «Altkommandanten aus Eggenwil» Diakon Ueli Hess und die reformierte Pfarrerin Corinne Dobler eingeladen hatte. Ueli Hess segnete das Fahrzeug, Corinne Dobler erbat Gottes Segen für die Feuerwehrangehörigen. Stadtammann Raymond Tellenbach begrüsste den neuen «roten Flitzer» im Fahrzeugpark der städtischen Feuerwehr.
Erfolgreiche Kaderplanung
Marc Dellsperger verlässt die Feuerwehr, um eine längere Auszeit zu nehmen. In den letzten zwei Jahren war er Vizekommandant und Ausbildungschef zugleich. «Ich danke dir aus tiefstem Feuerwehrherzen. Du hast mich in allen Belangen unterstützt. Wir brauchten nicht viele Worte, um uns zu verstehen.» Er hoffe, so Thomas Burger, Marc Dellsperger werde nach seiner Auszeit ins Team zurückkommen. Michael Zahnd übernimmt per 2019 das Amt des Ausbildungschefs und Daniel Walser jenes des Vizekommandanten.
Abschiede, Jubiläen und Beförderungen
Im laufenden Jahr sind elf Austritte zu verzeichnen, manche nach kurzer Angehörigkeit, andere nach bewundernswert langer. Thomas Burger wünschte den dienstältesten Abgängern einen guten Ruhestand, feuerwehrtechnisch. Für 15 Jahre erhielt Soldat Markus Bütikofer ein Messer. Die beschriftete Flasche – samt einer Flasche Gebranntem separat – übergab der Kommandant Frank Meyer für 30, Markus Stöckli für 25 und Walter Friedli für 24 Jahre.
Feuerwehrangehörige mit 10 Jahren Dienst bekamen eine Urkunde, diejenigen mit 15 Jahren ein Messer. Thomas Burger gratulierte zudem zu zahlreichen Beförderungen, sei es aufgrund neuer Aufgaben oder absolvierter Weiterbildungskurse.
Am Abend trafen sich die Feuerwehrangehörigen zum Jahresrapport im Reussbrückesaal. In seinem Jahresbericht bat der Kommandant insgesamt um einen fleissigeren Übungsbesuch. Einige hätten aber doch 100 Prozent erreicht, rühmte er gleichzeitig. Die Feuerwehr Bremgarten musste im Berichtsjahr zu 48 (Vorjahr 42) Ernstfalleinsätzen ausrücken. Total waren 556 (Vorjahr 577) Feuerwehrleute im Einsatz, welche 979 Einsatzstunden (Vorjahr 835) leisteten. Das ergibt im Durchschnitt wieder zirka 12 (Vorjahr 13) Personen pro Einsatz.
Ein revidiertes Besoldungs- und Entschädigungsreglement soll mit dem städtischen Budget 2019 wirksam werden. Thomas Burger erklärte: «Es gibt keine Gradentschädigung mehr, nur noch eine Funktionsentschädigung. Der Übungssold ist neu gradabhängig, das heisst 50 Franken bleiben beim Soldatensold, ausgebildete Chauffeure erhalten neu 60, Unteroffiziere 65 und Offiziere 75 Franken. Der Einsatzsold bleibt gleich.»





