Viele Gäste empfangen
04.09.2018 WohlenFestgottesdienst 500 Jahre Pfarrei Wohlen
Am Sonntag war die Kirche wieder einmal «ausverkauft». Waren die Bänke fast bis auf den letzten Platz besetzt. Lang war auch die Liste der beteiligten Seelsorger. Angeführt von Kardinal Kurt Koch, der ...
Festgottesdienst 500 Jahre Pfarrei Wohlen
Am Sonntag war die Kirche wieder einmal «ausverkauft». Waren die Bänke fast bis auf den letzten Platz besetzt. Lang war auch die Liste der beteiligten Seelsorger. Angeführt von Kardinal Kurt Koch, der für die Messe extra aus dem Vatikan angereist war. Unterstützung erhielt er vom Wohler Pfarrer und Domherr Kurt Grüter, Don Luigi Talarico von der Missione Cattolica Italiana, Don Pren Kola von der albanischen Glaubensgemeinschaft sowie weiteren Priestern und Pastoralassistenten. Nach der feierlichen Messe ging es in den Chappelehof, wo es bei einem Apéro zu spannenden Gesprächen und wunderbaren Begegnungen kam. --red
Allen Grund zum Feiern
500 Jahre Pfarrei Wohlen: Kardinal Kurt Koch stand am Sonntag dem Festgottesdienst in Wohlen vor
Der Festgottesdienst zum Jubiläum 500 Jahre Pfarrei St. Leonhard am letzten Sonntag wurde zu einem echten Meilenstein in der bewegten Geschichte der katholischen Kirchgemeinde Wohlen.
Zum liturgischen Höhepunkt des Jubiläumsjahres erwies Kardinal Kurt Koch der Freiämter Metropole die Ehre. Domherr Pfarrer Kurt Grüter und Kirchenpflegepräsident Josef Brunner konnten nebst vielen illustren Gästen eine riesige Gemeinschaft von Gläubigen begrüssen, welche in der voll besetzten Pfarrkirche Platz gefunden hatten. Eine aktive, lebendige und offene Pfarrei feierte einen unvergesslichen Festtag.
«Wettergott Petrus» meinte es gut mit der Wohler Festgemeinde. Bei trockener Witterung bescherte er den Seelsorgenden in Begleitung von vier ehemaligen Schweizergardisten und zahlreichen Gästen einen feierlichen Einzug in das bunt geschmückte Gotteshaus, wo sie von virtuosen Orgelklängen empfangen wurden. Kardinal Kurt Koch schenkte der Pfarrei Wohlen mit seinem Besuch ein starkes Zeichen der Solidarität, womit er nebst den Gläubigen auch seinen früheren Bischofsvikar in Solothurn, Pfarrer Kurt Grüter, erfreute.
Eine besonders bunte, festliche Note ergab sich durch die Präsenz der zahlreichen Fahnendelegationen. Schliesslich trug der Cäcilienchor unter der Leitung von Marc Plancherel mit Gesängen aus der «Pastoralmesse» von Anton Diabelli wesentlich zur feierlichen Umrahmung des Gottesdienstes bei.
Ökumene-Minister gibt Wohlen die Ehre
Kirchenpflegepräsident Josef Brunner zeigte sich in seiner Grussbotschaft hoch erfreut, dass die Wohler Pfarrkirche «ausgebucht» war. Es ist für die Pfarrei Wohlen eine grosse Ehre, diese Feierlichkeiten zusammen mit Kardinal Kurt Koch zu begehen. Lokalhistoriker Daniel Güntert blickte auf den Werdegang der autonomen Pfarrei Wohlen zurück. Damals haben sich 18 Wohler Familien zusammengeschlossen und die päpstliche Erlaubnis erkämpft, künftig ihre Gottesdienstpflichten in Wohlen und nicht mehr in den Nachbardörfern zu erfüllen.
Domherr Pfarrer Kurt Grüter begrüsste im Namen des Seelsorgeteams den früheren Diözesanbischof und heutigen Ökumene-Minister des Vatikans, welcher extra von Rom ins Freiamt gereist war. Weitere Grüsse galten Don Luigi Talarico, Don Pren Kola, Kaplan Jorge Töppel, den Priestern Richard Bartholet, Pius Emmenegger, Aldo Porta und Werner Zgraggen sowie Diakon Waldemar Cupa und den Pastoralassistenten Esther Holzer und Markus Leutenegger.
Menschen machen die Pfarrei aus
Don Luigi Talarico dankte namens der italienischen Gläubigen für das freundschaftliche Gastrecht, die ausgezeichnete Zusammenarbeit und die guten Beziehungen zur Missione Cattaolica Italiana, welche sich in Wohlen heimisch fühlt. Don Pren Kola überbrachte die Grüsse der katholischen Albanermission Aarau.
Kardinal Kurt Koch sprach vorerst über die Taufe. Diese ist der Beginn des Christseins. Man wird dadurch nicht einfach Mitglied eines Vereins. In erster Linie stellt sie einen sakramentalen Organismus mit dem Leib Christi dar. Es ist für die Christen wichtig, zu wissen, dass durch die Taufe Gott während des ganzen Lebens anwesend ist, wodurch ein Dialog mit ihm entsteht. Letztlich ist die Taufe das Eintrittstor zur Kirche, welche eine wichtige Zusammengehörigkeit für die Gläubigen darstellt.
Menschen machen die Pfarrei aus. Jeder Christ soll in der Ausstrahlung Gottes sein und das Herz für andere öffnen. Nur über Menschen, die von Gott berührt sind, kann er zu anderen Menschen kommen.
Das beste Zeugnis, dass in Wohlen diese Herzensöffnung funktioniert, zeigt sich in der Vielfalt der Menschen, die sich aktiv am kirchlichen Leben beteiligen. Es sind dies die italienischsprachigen Gläubigen, welche sich regelmässig zu Gottesdiensten zusammenfinden. Die Menschen mit albanischen Wurzeln fühlen sich in Wohlen ebenso zu Hause wie diejenigen aus zahleichen anderen Ländern Europas oder gar aus anderen Kontinenten, welche gut in der Pfarrei integriert sind.
Gelebte Ökumene
Ein weiteres Beispiel des lebendigen Christseins der Pfarrei Wohlen ist die aktive Ökumene mit den evangelischen Gläubigen, was der Grussbotschaft von Pfarrerin Sabine Herold der reformierten Kirchgemeinde Wohlen entnommen werden konnte. Sie dankte für die gute Zusammenarbeit, für die gegenseitige Wertschätzung und dass man sich in Offenheit begegnen kann. Das Wissen der Zusammengehörigkeit verbindet alle. Jesus ist für alle der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Für die katholische Landeskirche Aargau würdigte deren Sekretär Marcel Notter die sehr gute Zusammenarbeit mit der Pfarrei Wohlen, welche sich durch ihre Offenheit, besonders auch gegenüber anderssprachigen Gläubigen, auszeichnet.
Nach dem bewegenden Gottesdienst offerierte die Kirchgemeinde im Chappelehof einen Apéro, was den Gläubigen Gelegenheit zu einem frohen und willkommenen Austausch bot, welcher rege benützt wurde. Mit Zuversicht, Freude und Gottvertrauen hat die katholische Kirchgemeinde Wohlen den Schritt in die nächsten 500 Jahre ihrer bewegten Geschichte getan. --str








