Der erste grosse Wurf
25.09.2018 KampfsportKickboxen: Roy Cipriano wird Junioren-Weltmeister
Roy Cipriano, Sohn der Wohler Kicboxlegende Rocco Cipriano, wird der erste Wohler Junioren-Weltmeister im Kickboxen.
«Jaaaaa». Roy Cipriano jubelt in Jesolo, Italien. Soeben hat er den ...
Kickboxen: Roy Cipriano wird Junioren-Weltmeister
Roy Cipriano, Sohn der Wohler Kicboxlegende Rocco Cipriano, wird der erste Wohler Junioren-Weltmeister im Kickboxen.
«Jaaaaa». Roy Cipriano jubelt in Jesolo, Italien. Soeben hat er den Slowenen Ali Botonjic im Final geschlagen. Der 16-Jährige aus Wohlen ist der neue Junioren-Weltmeister in der Kategorie Pointfighting bis 63 kg.
Alles unter einen Hut
Am Sonntag folgt ein grosser Empfang für den jungen Mann in Wohlen. Auch sein Lehrmeister ist dabei. Roy Cipriano begann vor Kurzem die Lehre zum Hochbauzeichner. Sport, Arbeit und Schule – der junge Mann kriegt alles unter einen Hut. Am Wochenende wird er Junioren-Weltmeister, am Sonntag folgt der Empfang mit grosser Feier und am Montagmorgen sitzt er schon wieder in der Schule. «Das geht schon, es macht ja alles Spass», sagt Roy Cipriano.
Mit dem Titel beweist er eindrücklich, dass der Apfel nicht weit weg vom Stamm fällt und er von seinem Vater Rocco Cipriano, dem Wohler Kickbox-Weltmeister, sehr viel gelernt hat. Es ist anzunehmen, dass dies nicht der letzte Triumph von Roy Cipriano gewesen ist.
«Grande Roy»
Kickboxen: Grosser Empfang für Junioren-Weltmeister Roy Cipriano in Wohlen
Das Auto fährt vor. Am Steuer Rocco Cipriano. Auf dem Beifahrersitz ist sein Sohn, der neue Junioren-Weltmeister Roy Cipriano. Auf dem Rücksitz sitzen zwei weitere Medaillengewinner. Die grosse Party beginnt.
Stefan Sprenger
Um 17 Uhr sollten sie ankommen. Der Stau am Gotthard verzögerte die Ankunft um fast zwei Stunden. Um 18.49 Uhr war es so weit. Die Helden von Jesolo fahren vor das Dojo des Kickboxing-Clubs Wohlen. 50 Menschen sind da, jubeln, machen Lärm und bereiten den erfolgreichen Nachwuchs-Kickboxern einen gebührenden Empfang. Mit dabei: Philipp Siegrist (Bronze), Dillon Hegarty (Silber) und natürlich der frischgebackene Junioren-Weltmeister Roy Cipriano.
Roy Cipriano begrüsst jeden persönlich per Umarmung. Dazu gibt es ein strahlendes Lachen. Der 16-Jährige weiss nicht so recht, wie ihm geschieht. Er wird seinen grossen Erfolg wohl erst in ein paar Tagen realisieren.
Das Büro fieberte mit
Auch sein Lehrmeister ist da. Gabriele Piscitello von der «Landolt & Piscitello Architektur AG» in Wohlen. Dort begann Roy seine Lehre als Hochbauzeichner im August dieses Jahres. Sein Lehrmeister ist überglücklich: «Als er kämpfte, fieberte das ganze Büro mit. Wir hatten riesig Freude, als wir sahen, wie er Weltmeister wird», sagt der 45-jährige Piscitello. Fünf Angestellte und ein weiterer Lehrling klebten am Computer und schauten per Live-Stream die Junioren-WM in Italien. Roy mache bislang in der Architektur-Firma einen «tollen Job». Er bringe Sport und Arbeit unter einen Hut. «Wir wussten, dass er das schafft», sagt Piscitello, dessen zwei Söhne ebenfalls Mitglieder von Kickboxing Wohlen sind. Am Montagmorgen muss Roy in die Schule. Am Nachmittag wurde er dann auch im Büro mit einer kleinen Feier empfangen. «Wann hat man schon mal einen Lehrling, der Weltmeister wird», sagt sein Lehrmeister.
Lo Prete: «Er hat etwas Grosses geschafft»
In Wohlen organisierte Toni Lo Prete den Empfang. Er war schon so lautstark empfangen worden, als er bei der Europameisterschaft der Aktiven Bronze gewonnen hatte. Der 28-jährige Lo Prete, der auch einer der Trainer von Roy ist, zeigt sich beeindruckt von der Leistung des jungen Freiämters. «Das gab es noch nie für Wohlen und unseren Verein. Roy hat etwas ganz Grosses geschafft.» Der Junioren-WM-Titel ist für den Verein ein Höhepunkt.
Auch dabei ist Andrea Faggiano, der in Italien als Coach dabei war. Er lobt Roy Cipriano in höchsten Tönen. Der Titel im «WAKO»-Verband sei der höchste Triumph für einen Junioren-Kickboxer. Dort sind die Besten der Welt. «Roy hatte seine Strategie in den Kämpfen. Er zeigte sich hartnäckig und voller Geduld. Er schlug zu, als es richtig war. Es ist toll für das Kickboxen in der Schweiz, für Roy, für uns alle. Grande Roy», so der 35-jährige Faggiano.
Auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele sei dieser Erfolg wichtig. Denn Kickboxen ist auf gutem Weg, in den nächsten Jahren olympisch zu werden. Wer weiss, vielleicht begrüsst Wohlen in ein paar Jahren den Olympia-Sieger im Kickboxen. Wetten, dass er Roy Cipriano heisst?



