Viel Geduld und hohe Dringlichkeit
24.08.2018 WohlenSchulzentrum Halde: Projektierungskredit für Sanierung und Teilneubau beträgt 1,87 Millionen Franken
Geht es nach dem aktuellen Finanzplan, werden ins Schulzentrum Halde rund 40 Millionen Franken investiert. Für Primarschule und Bez knapp je ...
Schulzentrum Halde: Projektierungskredit für Sanierung und Teilneubau beträgt 1,87 Millionen Franken
Geht es nach dem aktuellen Finanzplan, werden ins Schulzentrum Halde rund 40 Millionen Franken investiert. Für Primarschule und Bez knapp je die Hälfte. Nun präsentiert der Gemeinderat den Kredit für die Projektierung: Es sind beinahe zwei Millionen Franken.
Daniel Marti
Die Situation ist schon seit Jahren grenzwertig. Und die Situation hat sich stetig verschärft. Trotzdem benötigt der Prozess zur Findung einer mehrheitsfähigen Lösung seine Zeit. Unendlich viel Geduld ist gefragt. Zweifache Analysen, gescheiterte Variante an der Pilatusstrasse, runder Tisch waren die Begleiter der Wohler Schulraumplanung.
Im vergangenen September gab der Einwohnerrat grünes Licht, das Schulzentrum Halde auf Vordermann zu bringen und dort den fehlenden Schulraum zu realisieren. Jetzt, elf Monate später und nach erfolgter Auswahl des Planerteams, kann der Gemeinderat den Verpflichtungskredit für die Projektierung von Sanierung und Teilausbau des Schulzentrums Halde präsentieren. Er beträgt 1,87 Millionen Franken. Diese Vorlage wird an der Sitzung vom 24. September vom Einwohnerrat behandelt.
«Tief greifende Gesamtsanierung»
Um die Infrastruktur in zeitgemässe Verhältnisse zu verwandeln, braucht es im Schulzentrum Halde eine «tief greifende Gesamtsanierung», hält der Gemeinderat fest. Denn mit der «aktuellen Ausgangslage werden die Anforderungen für Raumstandards an einen zeitgemässen Schulunterricht klar nicht erfüllt». Kommt hinzu, dass aufgrund der Entwicklung von Schüler- und Abteilungszahlen zusätzlicher Schulraum nötig ist. Und Wohlen wächst stetig. «Der Bedarf an zusätzlichem Schulraum und die Sanierung der bestehenden Liegenschaften sind seit Längerem ausgewiesen und haben hohe Dringlichkeit», fasst der Gemeinderat in Bericht und Antrag zusammen.
Insgesamt haben sich 15 Planerteams beworben, fünf kamen in die engere Auswahl. Ausgewählt wurde die Firma Batimo AG, die mit dem Wohler Architekturbüro Hegi Koch & Kolb zusammenarbeitet (siehe Ausgabe vom vergangenen Freitag). Bei der finalen Auswahl waren drei Kriterien massgebend: die planerische Strategie (30 Prozent), die Präsentation (10 Prozent) und die Generalplanerofferte, das heisst der Preis (60 Prozent) waren entscheidend.
Dass die preislichen Unterschiede recht gross sind, beweist ein Vergleich: Die Honorarofferten der drei finalen Planerteams – von Vorprojekt bis Inbetriebnahme – weisen eine Spannweite von 4 bis 8,2 Millionen Franken auf.
Fünf verschiedene Bauvorhaben
Die Inbetriebnahme ist jedoch noch ziemlich weit weg. Damit die Planer der beiden Unternehmen nun an die Arbeit gehen können, braucht es den Projektierungskredit. Die Erarbeitung des Vorprojekts soll im Oktober beginnen können. Bis im März 2019 soll das Bauprojekt stehen. Der Zeitplan bleibt auch danach sportlich. Im kommenden Juni soll der Kredit vom Einwohnerrat genehmigt werden. Und für Oktober 2019 ist die Volksabstimmung vorgesehen.
Die verschiedenen Bauvorhaben auf dem Halden-Areal sind bekannt – insgesamt sind es fünf. Die Schulhäuser der Primarschule und der Bezirksschule müssen saniert werden. Ebenfalls ist eine Sanierung des Wietlisbach-Schulhauses nötig. Obwohl dieses Gebäude auf der anderen Seite der Bremgarterstrasse steht, zählt es zum Schulzentrum Halde. Hinzu kommen je ein Teilneubau Primarschule und Bezirksschule. Dort, wo heute die alte Turnhalle steht, soll die Bez erweitert werden.
Die Kosten für die Projektierung teilen sich wie folgt auf: Teilneubau Primar: 632 000 Franken. – Sanierung Primar: 156 000 Franken. – Teilneubau Bez: 389 000 Franken. Sanierung Bez: 419 000 Franken. – Sanierung Wietlisbach: 111 000 Franken. – Für Provisorien: 28 000 Franken.
Wie viel die einzelnen fünf Bauvorhaben kosten werden, wird dann die Projektierung genauer aufzeigen. Bisher sind die Zahlen im aktuellen Finanzplan bekannt: Sanierung Primar 5 Millionen, Teilneubau Primar 15 Millionen, Sanierung Bez 11 Millionen. Erweiterung Bez 7 Millionen, Sanierung Wietlisbach 1,7 Millionen. Total: 39,7 Millionen Franken.
Primar Halde im 1851 erbaut
«Mit der Genehmigung des Projektierungskredits kann der nächste Schritt zur Schaffung des zusätzlichen Schulraums und der Sanierung der bestehenden Anlagen im Schulzentrum Halde angegangen werden», heisst es in der Vorlage.
Dass eine Modernisierung der gesamten Schulanlage Halde dringend nötig ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Die Primarschule Halde wurde 1851 in Betrieb genommen. Und 1897 kam die Bezirksschule hinzu. Im Jahr 1941 wurde die Bez erweitert. Eine Gesamtsanierung gab es bisher nie. Im Jahr 1992 kam ein Provisorium mitten auf dem Pausenplatz hinzu. Dieser Bau ist längst am Ende seiner Lebensdauer angelangt. Ist die gesamte Halden-Anlage modernisiert, wird dieses Provisorium wieder weichen müssen oder dürfen. Auch das hingegen braucht weiter viel Geduld. Die Realisation von Sanierung und Teilneubau des Schulzentrums Halde ist für die Jahre 2020 bis 2022 vorgesehen – sofern alles problemlos verläuft.




