Zahnarzt mit Fluchtmöglichkeit
08.06.2018 WohlenDer Wohler Silvio Carlo Meier eröffnet zwei Escape Rooms in Zürich
Eigentlich ist der Wohler Silvio Carlo Meier Zahnarzt. Jetzt eröffnet er in Zürich zwei Escape Rooms. Die nächsten sollen demnächst ...
Der Wohler Silvio Carlo Meier eröffnet zwei Escape Rooms in Zürich
Eigentlich ist der Wohler Silvio Carlo Meier Zahnarzt. Jetzt eröffnet er in Zürich zwei Escape Rooms. Die nächsten sollen demnächst folgen.
Josip Lasic
Dass Silvio Carlo Meier Zahnarzt sein soll, sieht man dem 38-Jährigen nicht an. Beim Feinschliff zu seinen beiden Escape Rooms legt der Wohler selbst Hand an. «Ich hätte nie gedacht, dass er selbst Verputz an die Decke und die Wände machen kann. Er überrascht mich immer wieder», sagt Meiers Freundin Julia, die er auf einer Weltreise in Russland kennengelernt hat. «Es ist gar nicht so schwer, wenn man es mal probiert.»
Der Freiämter arbeitet nach wie vor als Zahnarzt, hat für das Projekt mit den Escape Rooms allerdings sein Pensum reduziert. «Wir wollen Mitte Monat eröffnen. Dafür müssen wir jetzt noch Vollgas geben. Viel hängt allerdings auch vom Vermieter ab.»
Grösseres Einzugsgebiet
Die Idee, selbst einen Escape Room zu kreieren, kam Meier 2016, als er mit seiner Partnerin im Ausland einen besucht hat. «Wir dachten uns, dass es in der Schweiz so etwas nicht gibt und es interessant wäre, so etwas anzubieten.» Meier ergänzt, dass 2017 die ersten grösseren Escape Rooms auch in der Schweiz Einzug gefunden haben. Von seinem Vorhaben hat ihn das nicht abgehalten. Deshalb hat er auch Zürich als Standort gewählt. Die beiden Escape Rooms sind beim Letzipark. «Der Standort ist sehr gut. Wir haben hier den Letzipark selbst, die Autobahn ist nicht weit weg, ein McDonald’s ist in der Nähe. Das Einzugsgebiet ist grösser, als wenn wir das Projekt in Wohlen realisiert hätten.»
Das Projekt muss rentieren. Auch weil Meier das meiste aus eigener Tasche finanziert hat. «Ich musste sogar mein Auto verkaufen», sagt er mit einem Augenzwinkern. Ein Team mit einem Elektriker, einem Ingenieur und eine Franchise haben ihm geholfen, das Ganze auf die Beine zu stellen. Die Escape Rooms sollen unter dem Namen «Claustrophobia» laufen.
«Gullivers Reisen» und «Da Vinci Code»
Ziel ist es, dass die Räume nicht nur für Privatpersonen zugänglich sind, sondern auch für Kindergeburtstagsfeiern oder Firmenanlässe. Die Hauptthemengebiete sollen Kinder, Angst und Abenteuer sein. Zwei dieser Räume in diesem Bereich sind so gut wie fertiggestellt. Ein Raum zum Thema «Gullivers Reisen» und ein weiterer Raum zum Thema «Da Vinci Code». Diese Zeitung durfte beide Räume testen. Sie funktionieren sehr gut.
«‹Gullivers Reisen› haben wir uns gemeinsam mit einer Privatperson selbst ausgedacht. Den ‹Da Vinci Code› haben wir uns mit unserem Franchise-Unternehmen gemeinsam erarbeitet.» Der dritte Raum zum Thema «Angst» soll bis Ende Jahr fertig sein. «Der Escape Room wird in einem Geisterhaus spielen.» Meier hat bereits weitere Ideen. «‹Alice im Wunderland› ist ein Thema, das wir früher oder später aufgreifen möchten», sagt Meier, der noch viele Ideen hat. Gegenüber anderen Escape Rooms sieht Meier den grossen Vorteil, dass sein Team sehr detailgetreu arbeitet. «Zum Thema ‹Gullivers Reisen› soll der Escape Room dementsprechend aussehen. Also haben wir bewusst einen so hohen Raum gesucht.»
Ausserdem haben sie Zusatzangebote. «Wir möchten Gruppen von maximal vier bis fünf Personen in die Escape Räume lassen, damit drinnen nicht zu viel Verwirrung entsteht.» Grössere Gruppen können sich auf diverse Räume aufteilen. Daneben gibt es auch Spiele im Foyer, damit keine Langeweile aufkommen kann. «Eine andere Option ist, mit der Fusion Arena im Letzipark zusammenzuarbeiten, die Abenteuer in Virtual Reality anbietet, sodass wir Gruppen zwischen ihnen und uns aufteilen können.»
Silvio Carlo Meier steckt tatsächlich voller Ideen. Bloss eines käme ihm nicht in den Sinn. «Auch wenn der Escape Room in Zürich ist, habe ich nicht vor, Wohlen zu verlassen. Im Gegenteil. Ich suche eine Zahnarztpraxis im Freiamt», sagt er augenzwinkernd.