Traditionelle Altleuteausfahrt des Handwerker- und Gewerbevereins Wohlen (Hagewo)

Diese Altleuteausfahrt war alles andere als altbacken: Ein Entlebucher bringt die Freiämter zum Lachen. Eine Seniorin feiert demnächst ihren 100. Geburtstag. Und die Wertschätzung für diesen Anlass zeigte eine Frau diesmal auf ganz wunderbare Weise.

Simon Huwiler

Ein Lächeln hier, ein Lächeln da – die Senioren sind bereit für eine weitere Ausgabe der Altleuteausfahrt, dem traditionellen Anlass des Handwerker- und Gewerbevereins Wohlen. Wohin die Reise diesmal führt? Es ist eine Überraschung. Eine, bei der viele freiwillige Fahrerinnen und Fahrer mithelfen und mitfahren. «Unterstützt hat uns auch Peter Grontzki von Driveswiss», sagt Vorstandsmitglied Fabrice Müller, «denn ein solcher Event braucht professionelle Unterstützung: Von der Zusammenstellung der Strecke über das Briefing bis zur Signalisierung. Das ist eine Riesenleistung, für die wir dankbar sind.»

Mit 100 auf dem Beifahrersitz

Der Tross ist in den Startlöchern. In einem der Autos sitzt Trudi Vock-Lüthy. In wenigen Tagen feiert sie Geburtstag. Und was für einen: 100 Jahre. Fast zeitgleich mit Formel-1-Rennfahrer Alberto Ascari ist sie zur Welt gekommen.

Ascari dominierte in den 50er-Jahren die Formel 1, wurde zweimal Weltmeister. Mehr als ein halbes Jahrhundert später sitzt Vock-Lüthy vor der Schüwo-Filiale in Wohlen auf der Poleposition – sie ist die älteste Teilnehmerin im «Feld». Doch anders als zu Ascaris Zeiten gehts bei der Altleuteausfahrt nicht darum, der Schnellste zu sein. Hier geht es gemächlicher und geselliger zu und her. Man nimmt sich einen ganzen Nachmittag lang Zeit.

Schösu Hafner hats lustig – Ehre für die ältesten Teilnehmer

Spätestens als die Autos den Zürichsee entlang fahren, erahnte wohl der eine oder andere Senior, wohin diese Reise gehen würde: auf die Halbinsel Au. «Alle hatten ihren Spass und schätzten die familiäre Atmosphäre», sagt Müller. Auch dank Schösu Hafner, dem Entlebucher Alleinunterhalter, der mit seinen Witzen für beste Stimmung sorgte. «Man merkte schnell, wie die Menschen den Plausch haben.»

Und man merkte vor allem eines: Wertschätzung für diesen Anlass. Auch am Tag danach. Etwa dann, als eine Frau mit einem «Birewegge» in der Hand an der Bürotüre des Architekten Urs Müller klingelte. «Diese Wertschätzung ist unglaublich», freute sich der Präsident des Handwerker- und Gewerbevereins Wohlen.

Die Altleuteausfahrt ist jener Anlass, der ganz im Zeichen der Ältesten steht. Es ist schon viele Jahre Tradition, dass die ältesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer während des Ausflugs geehrt werden. Das Ehepaar Sepp und Tilly Hümbeli zählte dazu. Die beiden bringen es zusammen auf stolze 181 Jahre. Bei den Männern gehören neben eben diesem Sepp Hümbeli (93) auch Stefan Küng (92) und Hansruedi Hübscher (91) zu den ältesten.

Bei den Frauen wurden Berta Lang (94) und Claire Ryser (93) geehrt – und natürlich die 100-jährige Trudi Vock-Lüthy.