Eine zentrale statt drei dezentrale ARAs
29.05.2018 AristauAn der «Gmeind» in Aristau steht eine neue regionale ARA im Zentrum
Das Aristauer Abwasser wird heute zusammen mit jenem aus Beinwil und Merenschwand in der ARA Reuss-Schachen gereinigt. Ab 2025 soll das anders sein. Geplant ist eine neue grosse ...
An der «Gmeind» in Aristau steht eine neue regionale ARA im Zentrum
Das Aristauer Abwasser wird heute zusammen mit jenem aus Beinwil und Merenschwand in der ARA Reuss-Schachen gereinigt. Ab 2025 soll das anders sein. Geplant ist eine neue grosse ARA in Obfelden. Dieser will sich auch Aristau anschliessen. Zudem muss die Gemeinde die Nutzungsplanung revidieren.
Annemarie Keusch
Bei der ARA Reuss-Schachen stehen grössere Sanierungen an. Zudem befinden sich die Gebäulichkeiten, wo das Wasser aus den Gemeinden Beinwil, Merenschwand und Aristau gereinigt wird, in einer Uferschutzzone und im Grundwasserbereich. Ebenfalls an der Reuss steht die ARA Obfelden, wo das Abwasser von ähnlich vielen Einwohnern gereinigt wird. Als dritte in der Region, aber an der Jonen und nicht an der Reuss, kommt die ARA Zwillikon hinzu. Auch diese müsste in den nächsten Jahren umfassend saniert werden.
Weil die drei Anlagen geografisch so nahe sind, liess man in Studien verschiedene Möglichkeiten prüfen: Jede ARA geht selber in die Zukunft, eine regionale Anlage in Reuss-Schachen oder eine in Obfelden. Und die dritte Variante scheint laut Untersuchungen die beste zu sein. «Insbesondere aufgrund des besseren Baugrundes, der einfacheren und kostengünstigeren Umsetzung, sowie der grösseren Flexibilität für künftige Entwicklungen», schreibt der Gemeinderat, der vom Projekt überzeugt sei, weil diese Lösung einen besseren Gewässerschutz und langfristig geringere Kosten mit sich bringe.
Frühestens 2025 in Betrieb nehmen
Auf rund 50 000 Einwohnerwerte wird die Anlage dimensioniert. Nach neustem Stand der Technik wird in Obfelden künftig das Abwasser gereinigt und in die Reuss geleitet. Obwohl die neue ARA grösser werde als die bisherige, sei für die Nachbarschaft nicht mit einem Anstieg an Lärmund Geruchsemissionen zu rechnen. Getragen werden soll die neue ARA von einer gemeinsamen Anstalt, bestehend aus allen Gemeinden – Aeugst am Albis, Affoltern am Albis, Aristau, Beinwil, Hedingen, Merenschwand und Obfelden. Der Gründung dieser neuen Anstalt müssen aber alle Gemeinden an der Einwohnergemeindeversammlung zustimmen. Diese Anstalt würde die weitere Planung vorantreiben.
Zirka 60 Millionen Franken soll der Bau der neuen ARA gesamthaft kosten. Ein Kostenteiler, der auf dem Trinkwasserverbrauch und dem Abwasseranfall basiert, soll Fairness bringen. Auf gut zwei Millionen Franken fallen laut aktuellen Berechnungen die Kosten für Aristau. An der «Gmeind» sind die ersten 25 000 Franken zu bewilligen für die Erarbeitung des Vorprojekts. Die Kosten von Anschlussleitungen und Rückbau trägt nicht die gemeinsame Anstalt, sondern die jeweiligen Gemeinden. Die Planung und Realisierung der neuen ARA erfordert rund sechs bis acht Jahre. Die Inbetriebsetzung ist deshalb frühestens 2025 ein Thema.
Keine finanzielle Unterstützung vom Kanton
Auch über einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 238 800 Franken bezüglich der Gesamtrevision der Nutzungsplanung entscheiden die Aristauer Stimmbürger. Seit der letzten sind mittlerweile 15 Jahre vergangen und es erfolgten nur punktuelle Anpassungen im Rahmen von Teiländerungen. Weil sich in der Zwischenzeit viele übergeordnete Vorgaben und Gesetzesvorschriften verändert haben und der Planungshorizont für Gesamtrevisionen der Nutzungsplanung maximal 15 Jahre umfasst, steht in Aristau die nächste bevor.
Drei bis vier Jahre wird diese voraussichtlich in Anspruch nehmen. Bei den 238 800 Franken Kostenschätzung sind allfällige juristische Beratungen oder allfällig benötigte Studien, Konzepte und Fachgutachten nicht enthalten. Auch auf finanzielle Unterstützung seitens des Kantons kann Aristau nicht zählen. Wegen der aktuellen Sparmassnahmen werden derzeit keine Kostengutsprachen für neue Beitragsgesuche zugesprochen.
Die Traktanden
Die Ortsbürgergemeinde Aristau findet am Dienstag, 5. Juni, 19.30 Uhr, in der Turnhalle statt. Dies sind die Traktanden: 1. Protokoll, 2. Erfolgsrechnung und Bilanz, 3. Rechenschaftsbericht, 4. Verschiedenes.
Um 20 Uhr folgt die Einwohnergemeindeversammlung nach diesen Traktanden: 1. Protokoll, 2. Erfolgsrechnung und Bilanz, 3. Kreditabrechnungen, a. Fernleitung Schnitzelheizung Gemeindehaus, b. Gemeindeverband Kreisbezirksschule Muri: Instandstellung Flachdächer Mehrzweckhalle und Kreisbezirksschulhaus Bachmatten, c. Feuerwehr Aristau, Ersatz Tanklöschfahrzeug, d. Umlegung Kanalisationsleitung KS 68.3 und KS 68.2, Parzelle 67, Althäusern, 4. Rechenschaftsbericht, 5. Verpflichtungskredit von 280 600 Franken für den Rückbau des Scheibenstandes inklusive Kugelfang sowie des Schützenhauses Aristau, 6. Verpf lichtungskredit von 238 800 Franken für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung, 7. Beitritt zu r gemei nsamen A nstalt Abwasserreinigungsanlage Reuss-Obfelden und Genehmigung des Planungskredits mit einem Kostenanteil von 25 000 Franken für die Gemeinde Aristau, 8. Primarschule: Anpassung der Kosten für den Schwimmunterricht, 9. Verschiedenes.