Schwingen: Strebel, der Guggibad-König

  24.04.2018 Aristau

Wieder geht ein Raunen durch die Menge. Eidgenosse Mario Thürig ist dem Sieg nahe, doch Joel Strebel befreit sich erneut aus einer heiklen Situation. Je länger der Schlussgang dauert, desto besser für Strebel, der konditionell stärker ist. «Noch eine Minute», ruft der Ringrichter. Eine Minute, während der Strebel durchhalten muss. Eine Minute, die Thürig bleibt, um den Freiämter doch noch zu bezwingen. Denn Thürig muss gewinnen, Strebel reicht ein Gestellter zum Festsieg. Dann die Erlösung. Andreas Döbeli und Yanick Klausner rennen ins Sägemehl, hieven Strebel auf ihre Schultern und präsentieren den Fans den ersten Freiämter Festsieger seit 13 Jahren: Joel Strebel. «Ich wusste, dass ich gut drauf bin und musste mich nicht verstecken vor Thürig, auch wenn ich noch nie gegen ihn gewonnen habe», erzählt Strebel.

Döbeli, Klausner und Schwenkfelder ebenfalls stark

Der Sieg im ersten Gang gegen den Eidgenossen Patrick Räbmatter verlieh ihm viel Selbstvertrauen: «Der Start am Morgen war wegweisend. Nach diesem Sieg wusste ich, dass viel drinliegt.» Die weiteren vier Gänge gewann Strebel schnell und höchst effizient. Der Schlussgang war sein einziger Gestellter.


Und auch die anderen Freiämter überzeugten. Yanick Klausner ist auf Rang 5b klassiert, er gewann vier seiner sechs Gänge, stellte zweimal, Lukas Schwenkfelder auf Rang 5d. Der zweitbeste Freiämter ist Andreas Döbeli auf Rang 4a. Es wäre für ihn gar mehr dringelegen. «Den 1. Gang habe ich blöd verloren. Grundsätzlich bin ich aber zufrieden und freue mich nun auf die Kranzfeste.» Im sechsten und letzten Gang kämpfte auch Döbeli gegen den Räbmatter – die beiden stellten. Eine Topleistung von Döbeli gegen den Favoriten Räbmatter, der sensationell mit zwei Festsiegen in die Saison gestartet ist. «Es kann nicht immer so laufen, das ist menschlich», gab sich Räbmatter sehr gelassen, «im 1. Gang habe ich ein wenig geschlafen, ansonsten bin ich aber zufrieden.»

Trotz Sieg: Schmid macht weiter

Räbmatter lässt sich jedes Jahr im Guggibad blicken: «Es ist ein schönes Fest mit vielen Leuten und es hat immer einen super Gabentempel. Dieses Schwingfest hier im wundervollen Freiamt ist eine gute Vorbereitung auf die Kranzfestsaison, ich bin sehr gerne da.»

Gerne da ist auch der OK-Präsident Rolf Schmid. Doch wie lange noch? Im Vorfeld scherzte er, dass er sicherlich so lange machen werde, bis wieder mal ein Freiämter gewinnt. «Dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht», lacht er, «aber ich höre deswegen nun nicht auf. 2020 haben wir in Beinwil das Aargauer Kantonalschwingfest. Bis dann bin ich sicher noch dabei. Dass es heute schon geklappt hat mit dem Festsieg, spricht für unsere Schwinger. Das ist hervorragend und absolut verdient. Das starke Teilnehmerfeld hat ja wirklich nicht darauf hingedeutet. Heute haben wir die Früchte des harten Wintertrainings geerntet.»


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