1,5 Millionen fürs Zivilstandsamt
19.11.2024 WohlenDas Regionale Zivilstandsamt Wohlen soll in die Liegenschaft Bünzstrasse 3 zügeln. Dies wertet das Anwesen Villa Isler auf. Die Kosten betragen 1,5 Mio. Franken. Nun muss die Ortsbürgergemeinde über den Kredit entscheiden.
Die Pläne sind bekannt. ...
Das Regionale Zivilstandsamt Wohlen soll in die Liegenschaft Bünzstrasse 3 zügeln. Dies wertet das Anwesen Villa Isler auf. Die Kosten betragen 1,5 Mio. Franken. Nun muss die Ortsbürgergemeinde über den Kredit entscheiden.
Die Pläne sind bekannt. Im Anwesen der Villa Isler soll das Regionale Zivilstandsamt sein neues Domizil bekommen. Nun präsentiert der Gemeinderat das Bauprojekt und dazu die Vorlage. Für die Sanierung und Erweiterung der Liegenschaft Bünzstrasse 3 werden 1,5 Millionen Franken beantragt.
Daniel Marti
Die Liegenschaft Bünzstrasse 3 ist sanierungsbedürftig. Und aufgrund der Lage im öffentlichen Park des Anwesens Villa Isler drängt sich laut Gemeinderat eine öffentliche Nutzung des Gebäudes förmlich auf. Und weil die Platzverhältnisse für das bestehende Regionale Zivilstandsamt an der Zentralstrasse nicht mehr ausreichen, ist ein Standortwechsel naheliegend. Die Liegenschaft Bünzstrasse, direkt neben dem Schweizer Strohmuseum, wird als idealer Standort für das Regionale Zivilstandsamt erachtet. Zudem nimmt wegen des Wachstums aller Vertragsgemeinden der Raumbedarf weiter zu, auch dieses Problem kann im Gebäude Bünzstrasse 3 gelöst werden.
Mit Anbau für neues Traulokal
– Änderungen gegenüber Studie
Nun präsentiert der Gemeinderat das Bauprojekt. Das Gebäude wurde im Jahr 1836 gebaut, und es wird als «historisch wichtiges ehemaliges Ärztehaus» deklariert. Das Hauptgebäude soll auch nach der Sanierung in seinem Erscheinungsbild erhalten bleiben. Mit einem «pavillonartigen Bau» soll das Haus ergänzt werden. Die Büros des Regionalen Zivilstandesamts sollen künftig im Hauptgebäude untergebracht sein. Im Anbau ist das neue Traulokal vorgesehen. Das Projekt wurde durch die aep2 Architekten GmbH in Aarau erarbeitet und mit der kantonalen Denkmalpflege abgestimmt.
Vor allem der Anbau mit dem Traulokal stellt den grossen Unterschied zur Machbarkeitsstudie dar. «Es hat sich im Zuge der Planung gezeigt, dass die in der Machbarkeitsstudie erarbeitete Lösung baulich nur schwer umsetzbar gewesen wäre», schreibt der Gemeinderat in der Vorlage.
Ursprünglich waren der Ausbau des Dachgeschosses und ein aussenstehender Lift vorgesehen. Das hätte keine «kostenseitigen Vorteile» ergeben, schreibt der Gemeinderat. Mit dem Anbau des neuen Traulokals «können die Betriebsabläufe nun besser gelöst werden», heisst es in der Vorlage weiter.
Bei der Ausarbeitung des Bauprojekts wurde zudem das Regionale Zivilstandsamt einbezogen. Somit können die Bedürfnisse optimal abgedeckt werden. Im Erdgeschoss befindet sich neben den Büros der Empfang, im Obergeschoss sind das Archiv und die Besprechungsräume vorgesehen.
Im gleichen Anwesen, aber Trennung zum Strohmuseum
Auch die Bedenken der Stiftung Strohmuseum wurden bei der Planung berücksichtigt. Es wurde schon früh eine betriebliche Abgrenzung zwischen Strohmuseum und Zivilstandsamt eingefordert. Das vorliegende Projekt trennt nun beide Bereiche. Mehr sogar: Der neue Vorplatz des Zivilstandsamtes soll künftig für Hochzeitsgesellschaften zur Verfügung stehen – egal, ob die Hochzeit im neuen Traulokal des Zivilstandamtes oder im Traulokal des Strohmuseums stattfindet.
Zu den Baukosten: Die Kostenschätzung für die Ausarbeitung des Bauprojekts und die Realisation des neuen Regionalen Zivilstandamtes beträgt 1,5 Millionen Franken, die Toleranz liegt bei plus/minus 15 Prozent. Das Vorhaben befindet sich derzeit auf der Stufe Vorprojekt.
720 000 Franken werden ins Haupthaus gesteckt, rund 600 000 Franken kostet der Erweiterungsbau. Vorbereitungsarbeiten, Umgebung, Baunebenkosten und Rundung machen die restlichen 180 000 Franken aus. Und die Vermietung der Liegenschaft als Regionales Zivilstandsamt an die Einwohnergemeinde Wohlen sichert der Ortsbürgergemeinde langfristige Mieteinnahmen. Der Gemeinderat geht von jährlich 60 000 bis 70 000 Franken aus.
Dem Regionalen Zivilstandsamt Wohlen – es besteht seit 2004 – sind mit Büttikon, Dottikon, Hägglingen, Niederwil, Sarmenstorf, Uezwil und Villmergen sieben weitere Gemeinden angeschlossen.
Es belebt die gesamte Anlage
Der Gemeinderat ist überzeugt davon, dass mit dem Umzug an die Bünzstrasse 3 das Regionale Zivilstandsamt in ein angemessenes Umfeld wechselt. «Die öffentliche Nutzung belebt die Anlage Villa Isler zusätzlich und bringt weiteres Publikum zum Strohmuseum», hält der Gemeinderat weiter fest. Zudem fügt sich der Erweiterungsbau «zurückhaltend in die Parkanlage der Villa Isler ein». Und das historisch bedeutende Haupthaus werde nicht nur saniert, sondern auch in seinem Erscheinungsbild erhalten. Das 188 Jahre alte Gebäude wurde bisher als Wohnliegenschaft vermietet.
«Gmeind» am Montag, 2. Dezember
Die Ortsbürgerkommission hat über das Bauprojekt bereits beraten und es zur Annahme empfohlen. Der Verpflichtungskredit in der Höhe von 1,5 Millionen Franken wird an der Gemeindeversammlung vom Montag, 2. Dezember, 19 Uhr, in der BBZ-Aula behandelt.