Zwischen Ehrgeiz und Freude
12.09.2025 Sport, UnihockeySchweizer Cup: UHC Mutschellen – GC Zürich (So, 17.30 Uhr, Kreisschule Mutschellen)
Cyrill Steinmann spielt seit seiner Kindheit beim UHC Mutschellen. Übermorgen Sonntag trifft er mit den Mutschellern im Schweizer Cup auf den NLA-Verein Grasshopper Club ...
Schweizer Cup: UHC Mutschellen – GC Zürich (So, 17.30 Uhr, Kreisschule Mutschellen)
Cyrill Steinmann spielt seit seiner Kindheit beim UHC Mutschellen. Übermorgen Sonntag trifft er mit den Mutschellern im Schweizer Cup auf den NLA-Verein Grasshopper Club Zürich. Ein Höhepunkt für ihn und seine Teamkollegen.
Josip Lasic
Es wird ein strenges Wochenende für den UHC Mutschellen. Morgen Samstag beginnt für das Team die Meisterschaft in der 2. Liga. Die Freiämter spielen um 13.30 Uhr auswärts beim UHC Burgdorf – dem vielleicht stärksten Gegner in ihrer Gruppe. Übermorgen Sonntag folgt dann das Cupspiel gegen die Grasshoppers Zürich aus der Nationalliga A. Reicht die Energie überhaupt für zwei solche intensive Partien? «Wir wollen im Cup in erster Linie Spass haben», sagt Mutschellens Cyrill Steinmann. «Mit der Einstellung kommt die Energie von ganz allein.»
Der 21-Jährige ist der Goalgetter der Mutscheller. In der vergangenen Saison hat er in der Meisterschaft 19 Tore für das Team erzielt. Hinzu kommen zwölf Assists. Vor dem Duell gegen den NLA-Club macht er sich betreffend des Spielausgangs keine Illusionen. «Der Niveauunterschied dürfte zu gross sein. Aber es ist sicher ein Höhepunkt, gegen so einen Gegner spielen zu können. Es soll ein lustiges, spassiges Spiel werden, das wir geniessen können. Ausserdem ist es eine gute Vorbereitung für die Meisterschaft.»
Vor rund vier Jahren durften sich die Mutscheller schon einmal mit einem Vertreter aus der höchsten Schweizer Liga messen. Damals gab es eine 2:16-Niederlage gegen den UHC Uster. Steinmann hat eines der beiden Tore für seine Mannschaft erzielt. «Gegen GC möchte ich jetzt mindestens zwei-, wenn nicht dreimal treffen», so der Flügelspieler augenzwinkernd. «Aber Spass beiseite. GC ist noch etwas stärker einzuschätzen als Uster. Das Spiel dürfte noch ein wenig spezieller werden.»
Duell gegen den Ex-Club
Für Steinmann umso mehr. Seit er acht Jahre alt ist, spielt er für den UHC Mutschellen. Sein Vater war Spieler bei den Berikon Bulls. Als sich diese mit dem UHC Rudolfstetten zum UHC Mutschellen zusammengeschlossen haben, begann er eine Juniorenmannschaft zu trainieren. «Ich habe vorher beim FC Mutschellen und den Blue Stars Zürich Fussball gespielt. Als mein Vater Juniorentrainer wurde, fing ich aber mit Unihockey an. Es hat mir schnell mehr Spass gemacht als Fussball.» Und Steinmann beweist Talent. So sehr, dass er eine halbe Saison lang Teil der U16 des Grasshopper Club Zürich wird. Das Cupspiel gegen die Zürcher wird für ihn auch ein Duell gegen seinen Ex-Club. «Ich war aber wirklich nicht lange dort. Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt für mich zum Wechseln. Aber mein Eindruck war, dass die Förderung der jungen Spieler derartig im Fokus lag, dass es nicht wichtig war, ob wir unsere Spiele gewinnen. Hauptsache, wir können eines Tages den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Mit meinen Kollegen beim UHC Mutschellen zusammen zu spielen und gemeinsam erfolgreich zu sein, macht mir mehr Spass.»
Ambitioniert ist der junge Mann aus Widen aber durchaus. Sein Traum ist es, mit den Mutschellern in die 1. Liga aufzusteigen. «Ich glaube auch, dass unser Team das Potenzial dazu hat.» Einen erneuten Vereinswechsel könnte sich der gelernte Automobilfachmann nur vorstellen, wenn die Leistungen der Mutscheller komplett einbrechen würden. «So lange wir einen Grossteil unserer Spiele gewinnen, bin ich aber glücklich im Verein.» Die Balance aus sportlichem Erfolg und Freude ist ihm wichtig. «Ich ordne jetzt nicht alles dem Unihockey unter. Genauso spiele ich gerne mit meinen Kollegen Volleyball oder verbringe Zeit mit meiner Freundin. Aber trotzdem bin ich ehrgeizig.»
Hoffen auf viele Zuschauer
Im Cupspiel gegen GC wird es mit einem Sieg schwierig. Trotzdem soll es ein unvergessliches Spiel werden. «Leider können wir nicht in der Burkertsmatt spielen, sondern nur in der Kreisschule Mutschellen. Da haben weniger Besucher Platz. Ich hoffe trotzdem, dass wir um die 100 bis 150 Zuschauer haben.» Trotz allem Ehrgeiz soll in diesem Duell der Spass überwiegen.